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Conquering the streets
an ethnography on street parades in Brussels
Florian Thierry de Schutter
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium DDP CREOLE-Cultural Differences and Transnational Processes
Betreuer*in
Sanderien Verstappen
DOI
10.25365/thesis.73115
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16638.43676.619932-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit ist eine Untersuchung über die Art und Weise, wie Menschen Straßenparaden erleben und gestalten. Sie basiert auf einer langfristigen Feldforschung in Brüssel, wo ich aktiv an der Gestaltung von Paraden teilgenommen habe, während ich Teil eines Kollektivs war, das seine eigenen Paraden organisierte. Anhand zahlreicher Fallstudien habe ich versucht, eine Anthropologie der Paraden zu entwickeln. Dabei positionierte ich meine Analyse an der Schnittstelle zwischen verschiedenen Literaturen. Ausgehend von Theorien des verkörperten Raums (Low 2013, Sen und Silverman 2013) und phänomenologischen Ansätzen, die sich mit der gelebten Erfahrung von Individuen befassen, die bei einer Parade einen gemeinsamen Raum kollektiv bewohnen, stelle ich dann Verbindungen zu marxistischen Ansätzen des Urbanen her (Lefebvre 1991, Harvey 2011). Dies tue ich indem ich die Möglichkeiten des politischen Widerstands aufzeige, die in der Erfahrung der Menschen in der Stadt liegen. Ich greife die Diskussion über Demokratie und die Verräumlichung politischer Freiheit (Arendt 1990, Sennett 1994) auf, indem ich zeige, dass Paraden die Bedingungen für die Ausübung politischer Freiheit erfüllen. Dann trage ich zur Debatte über Öffentlichkeit (Habermas 1991, Henkin 1998, Chattopadhyay 2013) bei, indem ich zeige, wie sie sich in der physischen Erfahrung der Stadt, die durch die Parade ermöglicht wird, materialisiert und verkörpert. Ich zeige auch die Möglichkeit alternativer öffentlicher Sphären. Ich definiere das Konzept der Alternativität, indem ich emische Konzepte verwende, die ich sammeln konnte, und ich betrachte Paraden als alternative Ereignisse, die in einer dialektischen Beziehung zu dem stehen, was als nicht alternativ wahrgenommen wird (z. B. als offiziell, dominant oder Mainstream). In diesem Sinne schlage ich vor, Paraden als einen entscheidenden Impuls für die Schaffung alternativer Geselligkeiten rund um alternative Praktiken und Vorstellungen zu betrachten. Ich untersuche auch die Art und Weise, wie sich Menschen Technologien kreativ aneignen, um Paraden auf neue Weise zu gestalten. In dieser Arbeit habe ich versucht, einen Rahmen für die Untersuchung von Straßenparaden zu schaffen. Dabei kamen viele relevante Muster zum Vorschein, die weiter diskutiert und erprobt werden können.
Abstract
(Englisch)
This thesis is a research about the way people experience and make street parades. It is based on a long-term fieldwork in Brussels where I actively participated in the creation of parades while being part of a collective that organized its own parades. Using many case studies, I tried to develop an anthropology of parades. While doing so, I positioned my analysis at the intersection between different bodies of literature. Starting from theories of embodied space (Low 2013, Sen and Silverman 2013) and phenomenological approaches looking at the lived experience of individuals that come to collectively inhabit a shared space in a parade, I then make connections with Marxist approaches of the urban (Lefebvre 1991, Harvey 2011) by showing the possibilities of political resistance located in people’s experience of the city. I engage in the discussion on democracy and the spatialization of political freedom (Arendt 1990, Sennett 1994) by showing that parades fulfil the conditions for exercising political freedom. Then I contribute to the debate on public sphere (Habermas 1991, Henkin 1998, Chattopadhyay 2013), by showing how it comes to be materialized and embodied in the physical experience of the city that is enabled by the parade. I also demonstrate the possibility of alternative public spheres. I define the concept of alternativity by using emic conceptions that I could collect, and I look at parades as alternative happenings that happen in a dialectical relationship with what is perceived as not alternative (e.g. official, dominant or mainstream). As such, I propose to look at parades as a crucial momentum for forging alternative sociabilities around alternative practices and imaginaries. I also look at the way technologies are creatively appropriated by people in order to make parades in new ways. In this thesis, I tried to construct a frame for the study of street parades. This revealed many relevant patterns that could be further discussed and experimented with.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Paraden Verkörperte Ortsgestaltung Stadtanthropologie Städtischer Raum Öffentlicher Raum Volkswiderstand Straßenparaden
Schlagwörter
(Englisch)
Parades Embodied place-making Urban anthropology Urban space Public space Popular resistance street parades
Autor*innen
Florian Thierry de Schutter
Haupttitel (Englisch)
Conquering the streets
Hauptuntertitel (Englisch)
an ethnography on street parades in Brussels
Paralleltitel (Deutsch)
Eroberung der Straßen
Paralleluntertitel (Deutsch)
eine Ethnographie über Straßenparaden in Brüssel
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
130 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Sanderien Verstappen
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein. Allgemeines
AC Nummer
AC16774430
Utheses ID
65782
Studienkennzahl
UA | 066 | 656 | |