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Der Kongress von Mantua und die Oratorik
Tiezheng Jin
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichte
Betreuer*in
Philippe Buc
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73020
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18066.44116.625813-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Kongress von Mantua, der von Pius II. in den Jahren 1459 und 1460 einberief, gilt als eines der größten oratorischen Ereignisse in der Mitte des 15. Jahrhunderts. Trotzdem wurde diesem Thema bisher keine genügende Aufmerksamkeit geschenkt. In dieser Arbeit wird vor allem versucht, anhand der Briefe, Biographien und am wichtigsten Reden die Redegeschehen dieses Kongresses zu untersuchen. Die Idee der Kreuzzugsversammlung wurde bereits von Pius II. vor seiner Papstwahl gefördert und in den drei Reichsversammlungen in 1454 und 1455 teilweise in die Praxis umgesetzt. Aber die Entscheidung Pius’ II., die Zusammenkunft außerhalb von Rom, in Mantua einzuberufen, war außergewöhnlich, da sie sich auf keinen rechtlichen Grundlagen und praktischen Präzedenzfällen beruhte. In der späteren Phase des Kongresses verlieh Pius II. angesichts der Herausforderung des Konziliarismus dem Kongress auch den Charakter des Konzils. Die Redegeschehen des Kongresses werden aus drei Perspektiven – Redeakte, Redner und Reden – untersucht. Erstens geht es um die Rituale und Redeakte, die sich beide eng verbunden waren. Die beiden Eröffnungs- und Abschlusssitzungen wurden mit den vom Papst gehaltenen Reden zur Vollständigkeit gebracht wurden. In dieser Hinsicht gestalteten sich die Sitzungen des Kongresses rituell wie das Konsistorium. Zweitens befasst es sich mit den Rednern, die mit Ausnahme von der 14-jährigen Rednerin Hippolyta gelehrte Männer waren. Darunter spielte der Humanistenpapst Pius II. als Einberufer eine erhebliche Rolle. Die anderen Redner dieser Zusammenkunft, die meistens die Rechtsexperten waren, dienten als Gesandten der europäishen Mächte. In dieser Hinsicht war dieser Kongress ein europäischer Gesandtenkongress. Drittens handelt sich es um politische Öffentlichkeiten, denen dieser Kongress einen physischen Raum zur Verfügung stellte. In den frühen Monaten dominierte die Kreuzzugspropaganda in den geplanten Öffentlichkeiten; später wurden die Öffentlichkeiten mehr deliberativ, wenn die nördlichen Gesandten in Mantua eintrafen und ihre Reden öffentlich hielten.
Abstract
(Englisch)
The Congress of Mantua, convened by Pius II in 1459 and 1460, is considered one of the greatest oratorical events of the mid-15th century. Nevertheless, this subject has not received sufficient attention so far. In this work, the main attempt is to investigate the speech events of this congress on the basis of the letters, biographies and most importantly speeches. The idea of the crusade assembly was already promoted by Pius II before his election as pope and was partially put into practice in the three imperial assemblies in 1454 and 1455. But Pius II's decision to convene the meeting outside Rome, in Mantua, was extraordinary and based on no legal grounds and no practical precedent. In the later phase of the Congress, in view of the challenge of conciliarism, Pius II also gave the Congress the character of the Church Council. The speech events of the Congress are examined from three perspectives – oratorial acts, orators and orations. First, the focus is on the rituals and oratorial acts, both of which were closely related. The two opening and closing sessions were brought to completeness with the orations delivered by the Pope. In this respect, the sessions of the Congress were ritualistic like the papal consistory. Secondly, it deals with the orators, who, with the exception of the 14-year-old orator Hippolyta, were learned men. Among them, the humanist Pope Pius II played a significant role as convener. The other orators of this meeting, who were mostly the legal experts, served as envoys of the European powers. In this respect, this congress was an envoy congress. Thirdly, it deals with the public space, to which this congress provided a physical space In the early months, crusading propaganda dominated the planned public space; later, the public space became more deliberative when the northern envoys arrived in Mantua and de-lievered their orations in public.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Politische Versammlung Ritual Politische Kommunikation Öffentlichkeit Rechtsexperten
Schlagwörter
(Englisch)
Political Assembly Ritual Political Communication Public Legal Experts
Autor*innen
Tiezheng Jin
Haupttitel (Deutsch)
Der Kongress von Mantua und die Oratorik
Paralleltitel (Englisch)
The congress of Mantua and the oratory
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
125 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Philippe Buc
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.30 Europäische Geschichte in Mittelalter und Neuzeit. Allgemeines
AC Nummer
AC16750272
Utheses ID
65799
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
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