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Literarische Übersetzer:innen - Identifikationen, Lebenswege und Perspektiven
David Spier
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kultur- und Sozialanthropologie
Betreuer*in
Wolfgang Kraus
DOI
10.25365/thesis.73178
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18378.44091.421378-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit den Lebenswegen, Identifikationen und sozio-ökonomischen Verhältnissen von Literaturübersetzer:innen in Österreich und in Deutschland. Trotz unterschiedlicher Ausbildungen, Hintergründe und Alterszugehörigkeiten unter den Interviewpartner:innen überwiegen die Gemeinsamkeiten im beruflichen Werdegang, in der Position im literarischen Feld und in der Alltagsrealität bzw. in den Lebensbedingungen. Zudem werden Ähnlichkeiten mit anderen Kulturbereichen sichtbar, tatsächlich betrachten sich Übersetzer:innen von Literatur im Allgemeinen als Künstler:innen. Neben der Schilderung der Biografie und der eigenen Rolle und Position beim Übersetzen werden auch weitere berufliche Identifikationen der interviewten Personen zur Kenntnis genommen. Ferner wurden die Neoliberalisierung, Globalisierung und Kommerzialisierung des Literaturbetriebs umso offensichtlicher. So ist die Tätigkeit von Literaturübersetzer:innen zumeist von Prekarität geprägt (hinsichtlich der Bezahlung, Planungsunsicherheit und Altersvorsorge), welche teils durch die Leidenschaft für die Arbeit mit Wörtern und mit Sprachen sowie durch eine gewisse Freiheit und Flexibilität ausgeglichen wird. Traditionell wurden die Rolle und die Leistung von Übersetzer:innen in der literarischen Öffentlichkeit nur geringfügig wertgeschätzt. Allerdings war der unmittelbare Forschungskontext von einer zunehmenden Berücksichtigung der Identität und Identifikationsformen der Übersetzer:innen geprägt, dies war insbesondere in Debatten rund um die Neuübertragung klassischer Werke und bei der Übersetzung von zeitgenössischer und postkolonialer Literatur zu erkennen. Gleichzeitig ist unter den Übersetzer:innen weiterhin ein Mangel an Wertschätzung im literarischen Feld und in den Medien zu vernehmen. Schließlich stellt sich die Frage nach den Perspektiven der Tätigkeit bezüglich der maschinellen Übersetzung und der Krise des Literaturbetriebs, wobei unter den Gesprächspartner:innen die negativen Einschätzungen überwiegen, obwohl darauf hingewiesen wird, dass es mehr Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten unter Übersetzer:innen gibt. Ich habe zwischen November 2020 und Jänner 2022 mit 21 Übersetzer:innen sowie zwei Verlagsleitern Interviews geführt, ihre Aussagen und Narrative bilden den Kern des empirischen Teils. Neben der sozial- und kulturanthropologischen Literatur wurden ebenfalls soziologische, literaturwissenschaftliche und translationswissenschaftliche Quellen berücksichtigt.
Abstract
(Englisch)
This Master’s thesis deals with the biographies, identifications, and socioeconomic conditions of literary translators based in Austria and in Germany. Despite differences in education and sociodemographic characteristics among the interviewees, commonalities prevail regarding their professional careers, their position in the literary field, and their everyday lives. Furthermore, literary translators highlight similarities with other cultural fields, as they usually consider themselves artists. In addition to the interviewees’ description of their biography and of their own role and position while translating, I also take note of their other professional identifications. The neoliberalization, globalization, and commercialization of the literary industry were ubiquitous in the conversations; accordingly, they are discussed here as well. The literary translators’ lives are generally characterized by precarity (in terms of pay, planning insecurity, and pension), which is partly compensated for by a passion for working with words and languages in addition to a relative sense of freedom and flexibility. Traditionally, the role of translators has been held in low esteem by the literary sphere. However, the research context has been marked by an increasing consideration of the translators’ identifications, particularly in debates about the retranslation of classics and about the translation of contemporary and postcolonial literature. At the same time, a lack of appreciation for the translators’ work continues to be common in both the literary field and the media. Finally, I wonder about the perspectives of their activity regarding machine translation and the crisis of the literary sphere, whereby negative assessments prevail among the interviewees, although the majority points out that there are also increasing opportunities for networking and exchange. Between November 2020 and January 2022, I conducted interviews with twenty-one literary translators and two heads of publishing companies; their statements and narratives form the core of the empirical part. In addition to social and cultural anthropological research, sources from sociology, literary studies, and translation studies were also taken into consideration.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Übersetzung Identität Identifikation Sprache Literatur Prekarität Ungleichheiten Biografien
Schlagwörter
(Englisch)
Translation Identity Identification Language Literature Precarity Inequalities Biographies
Autor*innen
David Spier
Haupttitel (Deutsch)
Literarische Übersetzer:innen - Identifikationen, Lebenswege und Perspektiven
Paralleltitel (Englisch)
Literary translators - identifications, biographies, and perspectives
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
120 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Kraus
AC Nummer
AC16784898
Utheses ID
65803
Studienkennzahl
UA | 066 | 810 | |