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Das Friedenspotential des (Fremd-) Spracherwerbs
Anika Tachetzy
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Allgemeine Linguistik: Grammatiktheorie und kognitive Sprachwissenschaft
Betreuer*in
Susanne Maria Reiterer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73083
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25050.61905.742960-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Berühmte Denker wie Sokrates, Freud und Einstein warnten schon zu ihrer Zeit vor den verheerenden Auswirkungen von Krieg und Gewalt als gesellschaftlich akzeptierte Formen der Konfliktlösung. Um Frieden zu stiften und auch nachhaltig zu bewahren, müssen allerdings heutzutage neue gewaltfreie Problemlösestrategien etabliert werden. Darunter fällt u. A. der friedliche Diskurs, aber auch Gomes de Matos ebnete der Sprachwissenschaft mit seinen Konzepten der Friedenslinguistik und dem humanisierenden Sprachgebrauch den Weg in die Friedensforschung (Gomes de Matos, 1987). Nun galt es in der vorliegenden Masterarbeit herauszufinden, ob auch andere Aspekte wie etwa der (Fremd-)Spracherwerb als eine zusätzliche friedensstiftende Instanz herangezogen werden könnten. Welches Friedenspotential tatsächlich von Mehrsprachigkeit ausgeht, wurde anschließend in vier Interviews mit Sprachlehrerinnen, sowie in Form einer Analyse des Global Peace Index 2022 erörtert (Institute for Economics & Peace, June 2022). Die Ergebnisse zeigten, dass ein Individuum nicht automatisch offener und friedlicher ist, wenn es mehrsprachig ist, dennoch weist das Interesse an dem Erlernen von Fremdsprachen prinzipiell darauf hin, dass derjenige*diejenige von Grund auf ein aufgeschlossenerer und neugieriger Mensch ist (Wucherer & Reiterer, 2016; Reiterer, 2018; Reiterer, 2019; Turker et al., 2021). Durch den Fremdsprachunterricht kann ebenso auf eine empathische Weise auf sprachliche, als auch kulturelle Diversität aufmerksam gemacht werden und somit unreflektierte Vorurteile gegenüber Fremden verringern (Carpio, 2020). Erlerntes gewaltsames Konfliktverhalten in der Kindheit ist jedoch ebenso ein ausschlaggebender Faktor für aggressives Verhalten im Erwachsenenalter, diesem sollte deshalb auf psychologischer Ebene entgegengewirkt werden. Abschließend zeigte die Analyse einen leichten Zusammenhang von einsprachigen Ländern und dem höchsten Friedensstatus. Es sollte jedoch von so groben Generalisierungen auf landesweiter Ebene abgesehen werden, da weitaus mehr Faktoren dabei eine Rolle spielen.
Abstract
(Englisch)
Established philosophers such as Socrates, Freud and Einstein warned about the devastating consequences of war and violence being socially accepted as conflict resolution strategies. In order to build and sustain long-term peace, new and non-violent strategies would have to be introduced, for instance peaceful discourse and Gomes de Matos’ approaches to peace linguistics and humanising language use (Gomes de Matos, 1987). Therefore the unexplored aspect of (multilingual) language acquisition has been taken into consideration as another linguistic problem-solving strategy in this master’s thesis. The focus of the four interviews and the analysis of the Global Peace Index 2022 has been to answer if multilingualism truly has peace-making potential by making humans less violent and more open-minded (Institute for Economics & Peace, June 2022). The findings revealed that an individual is not necessarily more peaceful just because they are multilingual, but the mere interest in acquiring new languages will indicate that this person is generally more open-minded towards others (Wucherer & Reiterer, 2016; Reiterer, 2018; Reiterer, 2019; Turker et al., 2021). As a result of foreign language learning, such an individuals horizon can be broadened through teaching techniques that promote cultural and linguistic diversity (Carpio, 2020). Acknowledging negative conflict-solving behaviours that were subconsciously learned in early childhood, like witnessing parents use violence instead of discourse to solve a conflict, will reduce the potential for violence in a person. Furthermore the analysis showed a slight connection between monolingual countries and the highest peace index score; however it is recommended against these types of rough generalization on a state level as there are other factors that should be taken into account.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Sprache Frieden Friedenslinguistik Fremdsprachenuntericht Mehrsprachigkeit Sprachenpolitik Rassismus Migration Lingua Franca Sprachbegabung
Schlagwörter
(Englisch)
language peace peace linguistics foreign language learning multilingualism language policy racism immigration lingua franca language aptitude
Autor*innen
Anika Tachetzy
Haupttitel (Deutsch)
Das Friedenspotential des (Fremd-) Spracherwerbs
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
127 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Susanne Maria Reiterer
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.10 Sprache in Beziehung zu anderen Bereichen der Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.43 Zweitsprachenerwerb
AC Nummer
AC16770242
Utheses ID
65883
Studienkennzahl
UA | 066 | 867 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1