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Peaceful Avars?
fracture patterns in the Lower Austrian burial ground Leobersdorf
Miriam Mühlburger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Evolutionäre Anthropologie
Betreuer*in
Sabine Eggers
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73121
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13187.61025.955450-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Bei der Untersuchung menschlicher Überreste ist die Analyse von Frakturen von größter Bedeutung und kann wertvolle Informationen über Herausforderungen liefern, denen sich die Verstorbenen stellen mussten. In dieser Arbeit wurden menschliche Überreste von 129 Individuen aus dem awarischen Gräberfeld Leobersdorf, welche hauptsächlich in das 7. und 8. Jhd. n. Chr. datiert wurden, auf Frakturen des Schädels, der Rippen und der ersten vier Halswirbel untersucht. Neunzehn Individuen (14,7%) wiesen mindestens eine Verletzung auf. Hypothese eins, die besagt, dass Männer mehr Frakturen zeigen als Frauen, konnte nicht bestätigt werden, obwohl Männer tatsächlich häufiger betroffen waren. Hypothese zwei, die besagt, dass ältere Individuen mehr Frakturen aufweisen als jüngere, konnte bestätigt werden. Hypothese drei, die besagt, dass Männer und Frauen unterschiedliche Frakturmuster aufweisen, konnte nicht bestätigt werden. Es wurden keine signifikanten Geschlechtsunterschiede in Bezug auf Frakturtyp, häufiger betroffene Körperseite, das Auftreten von einzelnen und multiplen Frakturen oder den Schweregrad beobachtet. Die in dieser Arbeit beschriebenen Frakturen deuten im Allgemeinen eher auf Unfälle, zwischenmenschliche Konflikte oder Verletzungen aufgrund schwerer körperlicher Arbeit hin, als auf kriegerische Auseinandersetzungen. Dies lässt auf ein eher friedliches Leben der untersuchten Gruppe schließen. In Anbetracht der Tatsache, dass Awaren häufig als feindseliges und gewalttätiges Volk dargestellt werden, scheinen diese Ergebnisse überraschend. Die vorliegende Studie trägt zu einer differenzierteren Wahrnehmung der Awaren bei und ermöglicht ein realistischeres Bild der untersuchten Gruppe und ihrer Lebensweise. Insbesondere der späten Awarenzeit zugeordnete Individuen waren wahrscheinlich hauptsächlich mit landwirtschaftlicher Arbeit beschäftigt und weniger mit Nomadentum und Plünderungen, was sich in den hier beschriebenen Verletzungen widerzuspiegeln scheint.
Abstract
(Englisch)
When examining human remains, the study of fractures is crucial and may provide valuable information on challenges the deceased had to face. In this work 129 individuals from the Avar burial ground Leobersdorf, mainly dated between the 7th and 8th century CE, were examined for fractures of the cranium, ribs, and cervical vertebrae. Nineteen individuals (14.7%) showed evidence of at least one injury. Hypothesis one, stating that males show more fractures than females could not be confirmed, although more males than females showed fractures. Hypothesis two, stating that older individuals show more fractures than younger individuals, could be confirmed. Individuals older than 35 years showed significantly more fractures than individuals younger than 35 years. Hypothesis three, stating that males and females show different fracture patterns, could not be confirmed. No significant sex differences were found regarding fracture type, more frequently affected side of the body, occurrence of single and multiple fractures and severity. The observed fractures point to accidents, interpersonal conflicts, or work-related injuries as causes, rather than to warfare, indicating quite a peaceful life of the examined individuals. Considering that the Avars are frequently portrayed as hostile and violent people, these results seem surprising. This study contributes to a more differentiated perception of the Avars and allows a more realistic picture of the investigated group. Especially individuals assigned to the Late Avar period were probably mainly engaged in agricultural work, and not so much in nomadism and looting anymore, which seems to be reflected by the herein observed injuries.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Awaren Niederösterreich Leobersdorf Frakturen Schädelfrakturen Rippenfrakturen
Schlagwörter
(Englisch)
Avars Lower Austria Leobersdorf fractures cranial fractures rib fractures
Autor*innen
Miriam Mühlburger
Haupttitel (Englisch)
Peaceful Avars?
Hauptuntertitel (Englisch)
fracture patterns in the Lower Austrian burial ground Leobersdorf
Paralleltitel (Deutsch)
Friedliche Awaren?
Paralleluntertitel (Deutsch)
Frakturmuster im niederösterreichischen Gräberfeld Leobersdorf
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
112 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Sabine Eggers
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.00 Naturwissenschaften allgemein. Allgemeines ,
42 Biologie > 42.00 Biologie. Allgemeines ,
42 Biologie > 42.03 Methoden und Techniken der Biologie
AC Nummer
AC16774469
Utheses ID
65993
Studienkennzahl
UA | 066 | 827 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1