Detailansicht

Wild oder Pink?
Gendermarketing und Kinderliteraturkritik : zur Bedeutung von Geschlecht und Marketing in der Kinderliteratur und deren Kritik
Naemi Sander
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Vergleichende Literaturwissenschaft
Betreuer*in
Norbert Bachleitner
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73099
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13223.63099.145686-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Kinderbücher werden häufig vonseiten des Literaturbetriebs für zwei traditionelle Geschlechter eingeteilt und vermarktet: Es gibt weiterhin Mädchen- und Jungenbücher. Inwiefern das Gendermarketing von Kinderbuchverlagen in der Literaturkritik aufgegriffen wird, ist Gegenstand der vorliegenden Masterarbeit. Analysiert werden über 470 Besprechungen eines Primärliteraturcorpus, bestehend aus 18 Titeln der aktuellen deutschsprachigen Kinderliteratur. Neben dem literaturwissenschaftlichen semiotischen Analyseinstrument von sechs Genderdimensionen nach Hans Krah kommen interdisziplinäre Ansätze der Gender Studies sowie Erkenntnisse der (Werbe-)Psychologie und der Marktforschung zum Tragen. Die Titel des Corpus, das anhand von Bestsellerlisten ausgewählt wurde, sind hauptsächlich Serienromane und werden in der professionellen Kinderliteraturkritik (der Printmedien) kaum wahrgenommen und besprochen, zahlreich jedoch in Onlinemedien von laienhaften Kritiker:innen, besonders auf Bücherblogs und Buch-Community-Seiten sowie in den Kommentarfunktionen von Onlinehändler:innen. Hierbei werden an erster Stelle Empfehlungen auf Basis des eigenen Leseverhaltens ausgesprochen. Geschlechts-adressierungen fallen meist eindeutig für Mädchen oder Jungen aus, während auf Geschlechterrollen oder das Gendermarketing der Verlage kaum eingegangen wird. Kinderliteraturkritik hat auch für öffentliche Bibliotheken, die als literaturvermittelnde Institutionen eine wichtige Rolle im Handlungssystem der Kinderliteratur einnehmen, große Bedeutung für das Bestandsmanagement. Die Titel des Untersuchungscorpus werden zum größten Teil vom Lektorratsservice besprochen. In den Rezensionen wird auf die Adressierungen und die Eignung in den Bibliotheken eingegangen, allerdings auf eine Weise, die (Geschlechts)Stereotype reproduziert. Geschlecht findet außerhalb der Kund:innenadressierung keinen Platz in der Kritik, da von vornherein klar zu sein scheint, dass es Kinderbücher eindeutig für Mädchen oder Jungen gibt. Die Tendenz zur dichotomen Geschlechtseinteilung wird im Rezensionswesen der öffentlichen Bibliotheken und schließlich durch die Indexierung im Katalog eher verstärkt als aufgebrochen. Die Ergebnisse der Arbeit verdeutlichen somit die tief verankerte und beharrliche Zweiteilung von Kinderliteratur in zwei Geschlechter.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Vergleichende Literaturwissenschaft Komparatistik Kinder- und Jugendliteratur Gendermarketing Gender Studies
Autor*innen
Naemi Sander
Haupttitel (Deutsch)
Wild oder Pink?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Gendermarketing und Kinderliteraturkritik : zur Bedeutung von Geschlecht und Marketing in der Kinderliteratur und deren Kritik
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
147 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Norbert Bachleitner
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.75 Literaturkritik
AC Nummer
AC16773441
Utheses ID
66007
Studienkennzahl
UA | 066 | 870 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1