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"Very weary of exploring" - ironischer Orientalismus in T.C. Boyles "Water Music" und Christian Krachts "Imperium"
Gabriel Fidel Kroher
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Vergleichende Literaturwissenschaft
Betreuer*in
Paula Wojcik
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73213
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-19235.59385.890778-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit nimmt einen Vergleich der beiden Romane Water Music (1982, T.C. Boyle) und Imperium (2012, Christian Kracht) vor. Im Fokus des Vergleichs stand die Frage, wie beide Werke sich hinsichtlich des Orientalistischen Diskurses verhalten, wie in ihnen also speziell das europäische Verhältnis gegenüber nicht-westlichen Gebieten und Menschen, der Themenkomplex Kolonialismus und literarische Vorgänger in diesem Spannungsfeld behandelt werden. Besonderes Augenmerkt lag dabei auf dem Stilmittel der Ironie, die in beiden Romanen häufig zum Einsatz kommt. Das theoretische Verständnis von Orientalismus wurde vor allem anhand Edward Saids Orientalism (1978) entwickelt, allerdings mit kultur- und diskurstheoretischen Positionen von Stuart Hall und anderen Theoretiker*innen angereichert, wodurch ein für die literaturwissenschaftliche Analyse passenderer Rahmen gewonnen werden konnten. Das Verständnis von Ironie basiert im Wesentlichen auf den umfassenden Arbeiten von D.C Muecke, analog zum Vorgehen beim Orientalismus wurde mithilfe etwa von Linda Hutcheon und Paul de Man die theoretische Fundierung in Richtung des Foucaultschen Diskursverständnisses verschoben. Es konnte gezeigt werden, dass Ironie der wesentliche Faktor beim Umgang der beiden Werke mit dem Themenkomplex Orientalismus darstellt. An entscheidenden Stellen rufen Water Music und Imperium die diskursive Folie des Orientalismus, wie sie etwa prominent in Heart of Darkness (1899, Joseph Conrad) oder Robinson Crusoe (1719, Daniel Defoe) etabliert wurde, auf, nur um sie ironisch zu hintergehen. Das westliche Überlegenheitsdenken, der Fortschrittsglaube und die Unmündigkeit der kolonisierten Akteure wird so oft wirkungsvoll dekonstruiert. Beide Romane lassen sich also als Werke des Ironischen Orientalismus begreifen. Allerdings: An wichtigen Stellen versäumen beide Werke, ihrer ironischen Kritik einen produktiven Gegendiskurs folgen zu lassen. Rassistische Klischees über nicht-westliche Akteure werden teilweise fortgeschrieben und ohne Umwertung aus dem orientalistischen Diskurs übernommen. Die Feststellung und Bilanz dieses Ironischen Orientalismus muss daher ambivalent ausfallen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Orientalismus Vergleich Ironie Ironischer Orientalismus Water Music Imperium Kolonialismus Literaturanalyse
Autor*innen
Gabriel Fidel Kroher
Haupttitel (Deutsch)
"Very weary of exploring" - ironischer Orientalismus in T.C. Boyles "Water Music" und Christian Krachts "Imperium"
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
115 Seiten : Illustration
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Paula Wojcik
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.96 Vergleichende Literaturwissenschaft. Sonstiges
AC Nummer
AC16785942
Utheses ID
66073
Studienkennzahl
UA | 066 | 870 | |
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