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Mit Vergnügen: das "gute" Gespräch als Spiel
Unterhaltung durch und mit Chatbots
Melanie Haberl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Europäische Ethnologie
Betreuer*in
Klara Löffler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73252
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-23675.64550.427895-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ob im Gesundheitsbereich oder zum virtuellen Plaudern konzipiert: Chatbots kommen in immer mehr Lebensbereichen zum Einsatz. Die Entwicklung dieser Technologie ist begleitet von kontroversen Diskursen und Erzählungen über Chatbots als „Unterstützung“ oder „Bedrohung“ der Menschheit. In dieser Masterarbeit wird in den Blick genommen, wie diese Vorstellungen wiederum in den Umgang mit Bots hineinwirken. Empirischer Ausgangspunkt sind 138 Dialoge zwischen User:innen und Chatbot Knigge, der im Zuge eines Kunstprojekts programmiert wurde. In diesem Kontext erscheint das Chatten mit dem Bot als Spiel, das lustig, leicht und amüsant ist, zugleich aber auch eine ernste und normative Dimension aufweist. Als analytische Rahmung wurde der Begriff der „Unterhaltung“ gewählt, um entlang seiner Bedeutungen der „Konversation“, des „Vergnügens“ und der „Instandhaltung“ mehrere Ebenen miteinander zu verbinden. Ausgehend von der Frage, wie sich User:innen mit Chatbot Knigge unterhalten, wurden die Chatprotokolle gesprächsanalytisch untersucht und Beobachtungen bei Workshops vorgenommen. Im Verständnis der Unterhaltung erscheint der Wechsel aus Spaß und Ernst nicht als Unsinn, sondern als Aneignung von Welt: Im Chat mit Knigge werden Vorstellungen von Bots artikuliert, reflektiert und transformiert. Der Chatbot stellt dabei ein Subjekt, eine:n Gesprächspartner:in, dar, zugleich ist er aber auch das Objekt der Unterhaltung – das Unterhaltsame, das die User:innen in der Unterhaltung „hält". In dieser paradoxen Ontologie stellt sich nicht nur die Frage danach, was ein Bot „ist“, sondern ebenso, wie sich Menschen als User:innen in der virtuellen Umgebung des Chatfensters wiederfinden. Diese Masterarbeit versteht sich als kulturwissenschaftliche Perspektive auf Human-Computer- Interaction (HCI) und trägt zu Desideraten an qualitativen Untersuchungen sowie an Studien mit deutschsprachigen Chatbots bei.
Abstract
(Englisch)
Whether designed for the healthcare sector or virtual conversations, chatbots are increasingly being used in many areas of life. The development of this technology is accompanied by controversial debates and narratives about chatbots as a "support" or "threat" to humanity. This master's thesis examines how these notions then influence how we interact with bots. Empirical starting point are 138 dialogues between users and chatbot Knigge, which was programmed as part of an art project. In this context, chatting with the bot appears as a game that is funny and amusing, but at the same time has a serious and normative dimension. As analytical framework, the term "entertainment" was chosen in order to link several levels based on its meanings of "conversation", "pleasure" and "maintenance". Based on the question of how users entertain themselves and interact with Chatbot Knigge, the chat logs were analyzed using conversation analysis and observations were made during workshops. In the understanding of entertainment, the alternation of fun and seriousness does not appear as nonsense, but as a way of appropriation of the world: in the chat with Knigge, notions about technology get articulated, reflected and transformed. The chatbot represents a subject, a conversation partner, but at the same time it is also the object of entertainment - the entertaining thing that keeps the users in the conversation. In this paradoxical ontology, the question is not only about what a bot "is", but also how people find themselves as users in the virtual environment of the chat window. This master's thesis is a cultural science perspective on human-computer interaction (HCI) and contributes to desiderata for qualitative research as well as studies with German-speaking chatbots.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Chatbot Chatbots Bots Algorithmus Technologie Unterhaltung Medien Künstliche Intelligenz Narrative Praktiken Erzählen Kunst Medienkunst qualitative Forschung teilnehmende Beobachtung Gesprächsanalyse
Schlagwörter
(Englisch)
chatbot chatbots artificial intelligence entertainment bots technology media art media art narratives practices algorithms qualitative research participating observation conversational analysis
Autor*innen
Melanie Haberl
Haupttitel (Deutsch)
Mit Vergnügen: das "gute" Gespräch als Spiel
Hauptuntertitel (Deutsch)
Unterhaltung durch und mit Chatbots
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
78 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Klara Löffler
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.12 Kommunikationsprozesse ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.30 Massenkommunikation. Massenmedien. Allgemeines ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.38 Neue elektronische Medien ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.42 Telekommunikation ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.03 Methoden und Techniken der geisteswissenschaftlichen Forschung ,
20 Kunstwissenschaften > 20.05 Kunst in Beziehung zu anderen Wissenschaftsgebieten ,
20 Kunstwissenschaften > 20.10 Kunst und Gesellschaft ,
20 Kunstwissenschaften > 20.24 Gesellschaft. Kultur ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.98 Mediale Kunst ,
50 Technik allgemein > 50.02 Technikphilosophie ,
50 Technik allgemein > 50.14 Technik in Beziehung zu anderen Gebieten ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.0 70.0 ,
71 Soziologie > 71.43 Technologische Faktoren ,
73 Ethnologie > 73.03 Methoden und Techniken der Ethnologie ,
73 Ethnologie > 73.06 Ethnographie ,
73 Ethnologie > 73.50 Kultureller Wandel ,
73 Ethnologie > 73.64 Sprache. Kommunikation
AC Nummer
AC16803501
Utheses ID
66117
Studienkennzahl
UA | 066 | 823 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1