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Die Kraft der essbaren Materie im performativen Akt des Kochens
Verflechtungen zwischen Neuem Materialismus, Phänomenologie und Kunst
Julia Walk
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Philosophie
Betreuer*in
Arno Böhler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73355
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24107.59757.246194-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit widmet sich der Frage, inwiefern essbare Materie ein aktiver und handlungsmächtiger Aktant in einem Gefüge sein kann und verschränkt zur Beantwortung Theorien des Neuen Materialismus, der Phänomenologie und Kunst. Mithilfe des Neuen Materialismus wird in der Arbeit ein Grundverständnis aktiver Kraft nicht-menschlicher Aktanten und deren Bedeutung in Gefügen geschaffen. Dazu werden die Schlüsselkonzeptionen folgender Denker*innen eingeführt: Donna Haraways Chthuluzän, Karen Barads Agentieller Realismus, Jane Bennetts Vitaler Materialismus, Indigene Forschung und Agency. Im Kontext der Betrachtung des performativen Akts des Kochens als eine Verschränkung von a) Mensch und Nicht-Mensch als auch b.) Nicht-Mensch und Nicht-Mensch ist im Fall von a) der Mensch ein Akteur im Wahrnehmungsprozess. Da Mensch und Nicht-Mensch nicht die gleiche Sprache sprechen, wird in der Arbeit nach Ausdrucksformen außerhalb gewohnter Regel- und Ordnungsstrukturen, sowie intentionalen Bewusstseins und damit nach kreativen Ausdrucksformen eines geteilten, gemeinsamen Handelns gesucht. Diese Arbeit illustriert am Beispiel des Akts des Kochens, dass ein Gespür für Aktanten eine wichtige Voraussetzung der kreativen Improvisation ist. Waldenfels’ Phänomenologie und sein Begriff der pathischen Erfahrung bilden einen zentralen konzeptuellen Bezugspunkt für diesen Zugang. Eine phänomenologische Betrachtungsweise kristallisiert die Kunst als jenes Medium heraus, mit dessen Hilfe die tradierte und die zumeist unhinterfragte Verwobenheit der Aktanten in ihrem alltäglichen Zusammenhang gelockert werden kann, was ein Erscheinen in anderer/neuer Form ermöglicht. Die Die Darstellung künstlerischer Auseinandersetzungen mit Essen und eine Verbindung ebendieser mit den genannten zentralen Begriffen und Theorien sind demnach ein Kernpunkt der vorliegenden Forschungsleistung. Ziel der Arbeit ist es, die Kraft nicht- menschlicher Aktanten in einem Gefüge sichtbar zu machen und darüber hinaus Kochen als Metapher und angewandtes Beispiel distributiver Handlungsmacht zu etablieren.
Abstract
(Englisch)
By interweaving theories of New Materialism, Phenomenology and Art this thesis addresses the question "Can edible matter be an active and powerful agent in assemblages?" With the help of New Materialism, the work creates a basic understanding of thing power of non-human actants and the significance of non-humans in assemlages. To this end, following key concepts and philosophers are introduced: Donna Haraway's Chthulucene, Karen Barad's Agential Realism, Jane Bennett's Vital Materialism, Indigenous Research and Agency. Since however humans and non-humans do not communicate on equal terms, the thesis looks for other forms of expressions outside of conventional structures, rules and orders, of intentional consciousness, and thus for creative forms of expression of a shared, common action. Sensibility for other actants is necessary during cooking and a vital precondition of creative improvisation. To support this argument, Bernhard Waldenfels' phenomenology and the Pathic Experience proof fruitful conceptual lenses. A phenomenological approach emphasizes Art as the medium by means of which established and mostly unquestioned interconnectedness of the actants with their everyday context can be unraveled and appear more clearly in a different/new form. Against this background, the thesis presents artistic confrontations with food emphasizing and understanding the power of non-human actants in assemblages. It contributes to establishing cooking as a metaphor and applied example of distributive agency.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Aktant Bennett Haraway Kochen mehr-als-menschlich relational Pathische Erfahrung Wahrnehmung
Schlagwörter
(Englisch)
Actant Bennett Cooking Haraway more-than-human relational perception phatic expirience
Autor*innen
Julia Walk
Haupttitel (Deutsch)
Die Kraft der essbaren Materie im performativen Akt des Kochens
Hauptuntertitel (Deutsch)
Verflechtungen zwischen Neuem Materialismus, Phänomenologie und Kunst
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
108 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Arno Böhler
Klassifikation
08 Philosophie > 08.99 Philosophie. Sonstiges
AC Nummer
AC16814513
Utheses ID
66120
Studienkennzahl
UA | 066 | 941 | |
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