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Zur Vermeidung der Illegitimität
Taufmatrikelberichtigung und uneheliche Geburt im Erzherzogtum Österreich unter der Enns 1805-1850
Maria Magdalena Irnstötter
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichte
Betreuer*in
Andrea Griesebner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73814
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28840.77064.789537-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Fokus der Masterarbeit stehen Eltern im Erzherzogtum Österreich unter der Enns, welchen es gelang, ihren Kindern in den Taufbüchern den Status der ehelichen Geburt zu verschaffen, obwohl diese als unehelich registriert werden hätten müssen. Die dafür ausgewerteten Quellen entstanden im Kontext von Matrikelberichtigungsverfahren der niederösterreichischen Landesregierung und befinden sich heute im Niederösterreichischen Landesarchiv. Uneheliche Kinder waren im 19. Jahrhundert umfassenden Diskriminierungen ausgesetzt. Als Basis für deren Umsetzung diente die Unterscheidung zwischen ehelicher und unehelicher Geburt im kirchlich-staatlichen Matrikelwesen. Gelang es Eltern, bei der Taufe eine Ehe vorzutäuschen, galten ihre Kinder bis zum aufwendigen Beweis des Gegenteils als eheliche Nachkommen. Wie die Auswertung zeigt, stammten Eltern, die ein solches Unternehmen in Angriff nahmen, aus allen gesellschaftlichen Schichten, mit Ausnahme der bäuerlich-ländlichen Bevölkerung. Gemeinsam hatten viele Paare, dass sie entweder in langjährigen, eheähnlichen Konkubinaten lebten oder die Heirat bereits planten. In diesen „Grenzfällen“ der Ehelichkeit wagten manche Eltern den Versuch einer Falscheintragung ihrer unehelichen Söhne und Töchter. Die Untersuchung und vergleichende Analyse der Familien ermöglicht dabei zugleich einen eindringlichen Einblick in die Lebensrealität unehelicher Kinder und Eltern. Wie die Masterarbeit zeigt, verfolgte der Staat in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts eine reaktionäre Ehe- und Familienpolitik. Das Matrikelrecht wurde verschärft, ex-officio-Matrikelberichtigungen vorgenommen und die Falscheintragungen der ehelichen Geburt kriminalisiert. Erst im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts setzte eine Entspannung ein, welche vor allem der Idee geschuldet war, den familienrechtlichen Status als innerfamiliärer Privatangelegenheit zu betrachten.
Abstract
(Englisch)
This master's thesis focuses on parents in the Archduchy of Austria under the Enns who succeeded in registering their children as legitimate in parish registers, although they were born out of wedlock. The sources analysed for this purpose were created in the context of register correction procedures conducted by the provincial government of the Archduchy and are now in the Lower Austrian Provincial Archives. Children born out of wedlock were subject to extensive discrimination in the 19th century. Its implementation was based on the distinction between legitimate and illegitimate birth in the state regulated parish registers. If parents succeeded in feigning marriage at baptism, their children were considered to be legitimate offspring until elaborate proof to the contrary was provided. Parents who embarked on such an endeavour came from all social classes, except for the rural population. What many couples had in common was that they either lived in long-term, marriage-like concubinage or were already planning to get married. In these "borderline" cases of legitimate birth, some parents attempted a false registration of their illegitimate sons and daughters. The study and comparative analysis of the families behind the correction procedures provides a vivid insight into the life of children born out of wedlock and their parents. As the master's thesis shows, the state pursued a reactionary marriage and family policy in the first decades of the 19th century. The law was tightened, ex-officio correction procedures were conducted and the false registration of illegitimate children was criminalised. It was not until the second quarter of the 19th century that the situation calmed down, which was mainly due to the idea that the registration of a child was a private matter within the family.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
illegitim unehelich außerehelich Taufbuch Matrikel Matrikelberichtigung Ehe Scheidung Konkubinat Ehekonsens
Schlagwörter
(Englisch)
legitimate illegitimate out of wedlock parish register marriage divorce cohabitation hindrance policy adultery
Autor*innen
Maria Magdalena Irnstötter
Haupttitel (Deutsch)
Zur Vermeidung der Illegitimität
Hauptuntertitel (Deutsch)
Taufmatrikelberichtigung und uneheliche Geburt im Erzherzogtum Österreich unter der Enns 1805-1850
Paralleltitel (Englisch)
Avoiding Illegitimacy in the archduchy of Austria under the Enns 1800-1805
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
118 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andrea Griesebner
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.35 Europäische Geschichte 1789-1815 ,
15 Geschichte > 15.36 Europäische Geschichte 1815-1914 ,
15 Geschichte > 15.43 Deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz. Österreich-Ungarn. Österreich ,
86 Recht > 86.09 Rechtsgeschichte ,
86 Recht > 86.22 Familienrecht
AC Nummer
AC16875547
Utheses ID
66468
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1