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Enkelkinder und ihre Großeltern
Unterschiede in der Beziehung von jugendlichen
Enkelkindern zu ihren Großmüttern mütterlicher- und
väterlicherseits
Monika Feuchtinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Rollett
DOI
10.25365/thesis.7339
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29136.13627.431869-2
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Intergenerationelle Beziehungen und im Speziellen die Beziehung zwischen Großeltern und ihren Enkelkindern stellt ein überaus interessantes Forschungsgebiet dar, dem allerdings erst seit kurzer Zeit gebührende Aufmerksamkeit geschenkt wird. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung einerseits, und der sinkenden Geburtenrate andererseits, erleben Jung und Alt mehr Lebenszeit miteinander, als je zuvor. Dadurch kommt bzw. kam es gerade in den letzten Jahrzehnten zu einer neuen Form der Beziehung zwischen Großeltern und ihren Enkelkindern. Ein grundlegendes Ziel dieser vorliegenden empirischen Arbeit ist es, diese besondere Beziehung, sowie ihre konkrete Ausgestaltung genauer zu analysieren. Vor allem die Verbindung zwischen Großmüttern und ihren Enkeln, sowie Unterschiede zwischen der matri- und patrilinearen Verwandtschaftslinie spielen in dieser Untersuchung eine entscheidende Rolle. Dafür wurden 228 Schüler im Alter von 12 bis 15 Jahren zu ihrer Beziehung zu ihren (leiblichen) Großmüttern mütterlicher- und väterlicherseits befragt. Konkret wurde mittels eines Enkelkind-Großmütter-Beziehungsfragebogens nach der Kontakthäufigkeit, den gemeinsamen Aktivitäten, dem wahrgenommenen Interesse von Seiten der älteren Generation, den gemeinsam diskutierten Themen, sowie nach der Bedeutsamkeit der Beziehung, separat für die Großmutter mütterlicher- und väterlicherseits, gefragt.
Die Ergebnisse dieser vorliegenden Studie sprechen für sich. In allen oben genannten Bereichen nehmen Großmütter mütterlicherseits für jugendliche Enkelkinder einen signifikant höheren Stellenwert ein, im Vergleich zu Großmüttern väterlicherseits. Dies bedeutet konkret, dass mit Großmüttern mütterlicherseits die befragten Jugendlichen signifikant häufiger Kontakt haben, häufiger gemeinsame Aktivitäten unternehmen, häufiger über diverse Themen diskutieren, sowie die Beziehung als Bedeutsamer eingestuft wird, als jene zu Großmüttern väterlicherseits. Auch betonen Enkelkinder, dass sie von ihrer Großmutter mütterlicherseits signifikant mehr Interesse wahrnehmen, als von ihrer väterlichen Großmutter. Das Geschlecht des Enkelkindes spielt in den untersuchten Bereichen nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich beim wahrgenommenen Interesse und den diskutierten Themen scheinen Mädchen ihre Großmütter höher einzustufen, als Buben. In anderen Worten, Mädchen nehmen mehr Interesse von ihren Großmüttern war und diskutieren häufiger mit ihnen über diverse Sachverhalte, als Buben. Interessante Ergebnisse liefert das Alter der Großmütter. Wird das Alter als Kovariate in den weiteren Analysen berücksichtigt, so hat dies einen entscheidenden Einfluss auf die zuvor genannten signifikanten Unterschiede zwischen Großmüttern mütterlicher- und väterlicherseits. In den Bereichen Kontakthäufigkeit, diskutierte Themen, sowie Bedeutsamkeit der Beziehung führt die Berücksichtigung des Alters der Großmütter dazu, dass die signifikanten Unterschiede verschwinden. Das Alter der Großmütter scheint demnach ein starker Einflussfaktor für die Ausgestaltung der Beziehung zu sein.
Zum Schluss sei anzumerken, dass es in der vorliegenden Stichprobe offensichtlich ist, dass Jugendliche die Beziehung zu ihren beiden Großmüttern unterschiedlich erleben. Zur Großmutter mütterlicherseits pflegen Enkelkinder in vielen Bereichen eine intensivere Beziehung. Trotz der teilweise nicht signifikanten Ergebnisse ist eine gewisse Tendenz in Richtung Großmutter mütterlicherseits unübersehbar. Damit können Ergebnisse aus zahlreichen früheren Arbeiten, die diese Dominanz der matrilinearen Verwandtschaftslinie aufzeigen, bestätigt werden.
Abstract
(Englisch)
Intergenerational relationships in general and the relationships between grandparents and their grandchildren in particular represent a most interesting field of research that has only very recently attracted due attention. It is due to a higher life expectancy and a lower birth rate that young and old people share a longer life span than ever before. Over the last few decades this has resulted in a new kind of relationship between grandparents and their grandchildren.
It is an essential objective of this empirical study to examine their relationships and its various forms in greater detail. The contact between grandmothers and their grandchildren and the differences among matri- and patrilinear relatives are of crucial importance to this study. For this reason, 228 students at the age of 12 to 15 years have been interviewed concerning their relationships with their maternal and paternal grandmothers. A questionnaire has covered the contact frequency, the activities shared by grandchild and grandmother, the interest shown on the part of the representative of the older generation, the topics discussed by them and the importance of the relationship for the maternal and paternal grandmother individually.
The results of this study demonstrate that teenage grandchildren estimate their maternal grandmothers to a considerably greater extent than their paternal grandmothers. This means concretely that with maternal grandmothers grandchildren have significantly more contact frequency, more and frequent activities shared by grandchild and grandmother and frequent discussions about miscellaneous topics. Furthermore grandchildren estimate the interest shown on the part of their maternal grandmother and the importance of the relationship significantly higher as for their paternal grandmother.
The gender of the grandchild is of little significance. There are only two areas, i.e. the interest shown and the topics discussed, where girls appear to rank their grandmothers higher than boys. In other words, girls notice more interest of their maternal grandmother and discuss frequent miscellaneous topics with her than boys do. But the age of the grandmothers yields interesting results. If the age is taken into account as a co-variant in the further analyses, it has a crucial influence on the above mentioned, significant differences between maternal and paternal grandmothers. In the areas frequency of contact, topics discussed and significance of the relationship the consideration of the grandmothers` age results in a disappearance of significant differences. According to that, age seems to be a strong parameter for the definition of the relationship.
In conclusion it is obvious that adolescents within the control sample experience their relationship to both of its grandmothers in a different way. Grandchildren seem to have a stronger relationship to the maternal grandmother. In spite of some non-significant results, a tendency towards the maternal grandmother is highly visible. For this reason, scores of previous analysis about this dominance of the maternal relationship are verified.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
grandchildren grandparents grandmothers intergenerational relationships
Schlagwörter
(Deutsch)
Enkelkinder Großeltern Großmütter Intergenerationelle Beziehungen
Autor*innen
Monika Feuchtinger
Haupttitel (Deutsch)
Enkelkinder und ihre Großeltern
Hauptuntertitel (Deutsch)
Unterschiede in der Beziehung von jugendlichen
Enkelkindern zu ihren Großmüttern mütterlicher- und
väterlicherseits
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
103 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Rollett
Klassifikation
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC07930744
Utheses ID
6653
Studienkennzahl
UA | 298 | | |