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Prävalenzraten von Insulinmanipulation und psychiatrischer Komobidität bei Kindern und Jugendlichen bei Typ 1 Diabetes mellitus
Irene Barrientos
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Karin Waldherr
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.7348
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29577.41050.770870-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im täglichen Umgang mit Diabetes mellitus Typ 1 wird bereits häufig von Kindern erwartet, Verantwortung zu übernehmen. Daher müssen sie Behandlungsentscheidungen treffen, die sowohl für Akut- als auch für Spätkomplikationen von entscheidender Bedeutung sind (Blanz, 1995). Eine deutliche Verschlechterung der metabolischen Kontrolle im Jugendalter ist hinlänglich bekannt und neben den physiologischen auch auf psychologische Faktoren zurückzuführen. Aus Fallstudien und aus dem klinischen Alltag ist das bewusste Nicht-Einhalten (Manipulation) der vorgeschriebenen Insulintherapie bekannt. In dieser 2-stufigen, systematischen Studie wurden Prävalenzraten von Insulinmanipulation und psychiatrischen Komorbiditäten bei Kindern und Jugendlichen mit Typ 1 Diabetes mellitus erfasst. 22 Diabeteszentren aus ganz Österreich nahmen an der Studie teil. Anhand der Durchführung des DSMP-Interview (Diabetes Self Management Profile Interview Version, Schober et. al, 2008), ein strukturiertes Interview zur Erfassung der Befolgung der Insulintherapie, wurden 241 Patienten interviewt. Es zeigten sich folgende Ergebnisse: 103 Probanden (42,74%) erwiesen sich als compliant (therapiebefolgend), 71 Probanden (29,46%) beschrieben in irgendeiner Form manipulatives Vorgehen in ihrer Therapie (Manipulation) und 67 Probanden (27,80%) gaben Managementproblem bei ihrer Therapie an. Mittels dem Diagnostischen Interview bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter (DIPS-K, Unnewehr, Schneider & Margraf, 1998) wurden psychische und psychiatrische Störungen bei den Kindern und Jugendlichen erfasst und nach DSM-IV diagnostiziert. Zusätzlich wurden subklinische Kriterien erstellt, um die Prävalenzraten einer leichteren Form der psychiatrischen Komorbiditäten erfassen zu können, wenn die Kriterien psychiatrischen Krankheitsbilder nicht vollständig erfüllt wurden, aber deutliche Symptome vorhanden waren. Signifikant höhere Prävalenzraten für der Gruppe der Manipulierer im Vergleich zu der therapiebefolgenden Compliant-Gruppe zeigten sich bei Depression aktuell mit 5,6% und Depression lifetime mit 12,7%. Weiters liegt eine signifikante Prävalenzrate von 7,0% bei der Spezifischen Phobie aktuell und bei der Spezifischen Phobie lifetime mit 8,5%. vor. Die Prävalenzrate der Sozialphobie aktuell ist mit 5,6% signifikant und die Prävalenzrate der Sozialphobie lifetime ist mit ebenfalls 5,6% signifikant. Bei allen anderen relevanten Störungen, auch bei den bezüglich dieser Thematik oft zitierten Essstörungen, ergaben sich keine statistisch signifikant höheren χ²-Werte. Jedoch ergaben sich bei den subklinischen Diagnosen signifikante Ergebnisse, was zeigt, dass die Essstörungsproblematik bei insulinmanipulierenden Kindern und Jugendlichen durchaus vorhanden ist, jedoch in milderem Ausmaß. Die Affektiven Störungen scheinen am meisten bei insulinmanipulierenden Kindern und Jugendlichen vorzufinden zu sein.
Abstract
(Englisch)
It is a well known fact, that metabolic control of young diabetes patients worsens during adolescence which increases the risk of diabetes related medical complications. Maintaining good metabolic control requires a daily struggle with all the various demands of the diabetes therapy. The purpose of this study was to investigate the prevalence of non-adherence to the subscribed insulin therapy as one determinant for deteriorated metabolic control. The second purpose of the study was to detect the prevalence rates of comorbid psychiatric disorders diagnosed by DSM-IV criteria. This systematic, center based, 2-step study, involved diabetic youth of 22 specialized Austrian clinical centers for diabetes and paediatric endocrinology. For the interview with the patients the Diabetes Self-Management Profile-Interview (Diabetes Self Management Profile Interview Version, Schober et. al, 2008) assessing therapy adherence was used which showed the following results: 241 patients were interviewed, 103 probands (42,74%) turned out to be compliant (therapy-conform), 71 probands (29,46%) described non-compliant behavior (non-adherence) and 67 probands (27,80%) described to struggle with managment problems in their therapy. By using the Diagnostic Interview for mental disorders in children and adolescents (DIPS-K, Unnewehr, Schneider & Margraf, 1998), mental disorders were assessed. Furthermore, subclinical criterias were developed to assess milder forms of mental comorbidities. Significant prevalence rates were shown for Depression active with 5,6% and Depression lifetime with 12,7%, for Specific Phobia active with 7,0% and lifetime with 8,5%. Moreover significant is the prevalence rate of Social Phobia active with 5.6% and lifetime with 5,6%. All other relevant disorders, even the often discussed Eating Disorders and Diabetes mellitus Type-1 and non-adherence, did not show significant rates. In any case, subclinical diagnosis showed significant results in Eating Disorders, which proves, that disturbed eatingbehavior of insulinmanipulating children and adolescents is quite common. Affective Disorders seem to occur most.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Type 1 Diabetes mellitus Compliace metabolic control medical complications diabetes therapy 2-step-study mental disorders management problems non-adherence non-compliant prevalence rates
Schlagwörter
(Deutsch)
Typ 1 Diabetes mellitus psychiatrische Komorbiditäten Prävalenzraten Compliant Insulintherapie Manipulation Managementproblem Zwei-Stufen-Design Cut-off; Non-Compliant Insulinmanipulation psychiatrische Störungen Komplikationen Compliance
Autor*innen
Irene Barrientos
Haupttitel (Deutsch)
Prävalenzraten von Insulinmanipulation und psychiatrischer Komobidität bei Kindern und Jugendlichen bei Typ 1 Diabetes mellitus
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
99 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karin Waldherr
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.03 Methoden und Techniken der Psychologie ,
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC07931586
Utheses ID
6662
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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