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Wahrgenommene Barrieren im Militär bei der Untersuchung der psychischen Gesundheit am Beispiel des Österreichischen Bundesheeres
Hannah Ehrlich
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Lueger-Schuster
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73596
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-15423.34024.796042-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Prävalenzen psychischer Störungen im Militär variieren sehr stark, unter anderem weil psychische Probleme von Soldat*innen häufig nicht gemeldet und Hilfsangebote zu wenig genutzt werden. Im Militär sind psychische Störungen stark stigmatisiert und mit Schwäche assoziiert, was häufig inkompatibel ist mit dem soldatischen Selbstbild. Die Erforschung stigmatisierter Inhalte kann für Teilnehmer*innen als übergriffig und daher sensitiv wahrgenommen werden, was zu Problemen in der Datenerhebung führen kann. Allerdings ist bisher unklar, inwiefern Sensitivität im Militärkontext grundlegend die Wahrnehmung von Soldat*innen bei klinisch-psychologischen Befragungen beeinflusst. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist daher, bestehende Barrieren zu erforschen, die vom Militärpersonal des Österreichischen Bundesheeres bei der Offenlegung des psychischen Gesundheitszustandes in klinisch-psychologischen Untersuchungen wahrgenommen wird. Mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring wurde eine Zusammenfassung und induktive Kategorienbildung der Aussagen von 964 Soldat*innen, Wehrdienern sowie Zivildiener*innen durchgeführt, welche in einer dienstlichen Fragebogenuntersuchung erhoben wurden. Insgesamt konnten 14 Hauptkategorien herausgearbeitet werden. Die Barrieren bestehen aus einem nicht ausreichenden Datenschutz während der Erhebung und daraus resultierender Angst vor einem negativen Einfluss auf die militärische Karriere. Das fehlende Vertrauen, insbesondere in die Erhebungsperson und die Vorgesetzten, stellt eine weitere Barriere dar. Die Ergebnisse indizieren, dass die wahrgenommene Sensitivität einen Einfluss auf das Antwortverhalten der Militärpopulation bei der Untersuchung psychischer Gesundheit hat. Durch einen Abbau der dargestellten Barrieren kann ein sicheres Untersuchungssetting geschaffen werden, was die Offenlegung psychischer Probleme erleichtern kann. Im Anschluss können die wahrheitsgetreueren Prävalenzzahlen psychischer Störungen im Militär genutzt werden, um ein adäquates Hilfsangebot für Betroffene zu schaffen.
Abstract
(Englisch)
The prevalence of mental disorders in the military varies widely, in part because soldiers underreport mental health problems and underutilize mental health services. In the military, mental disorders are highly stigmatized and associated with weakness, which is often conflicting with the soldiers’ self-image. Researching stigmatized topics may be perceived by participants as invasive and sensitive, which may lead to problems in the data collection process. However, the extent to which sensitivity fundamentally affects soldiers’ perceptions of clinical psychological research in the military context has been unclear. Therefore, the present study aims to investigate existing barriers perceived by military personnel of the Austrian Armed Forces when disclosing their mental health status in clinical psychological research. A summary and inductive categorization of the statements of 964 military personnel was carried out by utilizing Mayring’s qualitative content analysis. The statements were collected using a survey questionnaire. A total of 14 main categories were identified. The barriers consist of insufficient privacy during the survey, the resulting fear of negative consequences on the military career as well as a lack of trust, especially in interviewers and superiors. The results indicate that perceived sensitivity has an impact on the response behavior of the military population in mental health surveys. By reducing the barriers, a safe screening environment can be created, which may facilitate the disclosure of mental health issues. Subsequently, more accurate prevalence rates of mental disorders in the military can be used to create adequate mental health services.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Militär psychische Gesundheit Stigma Sensitivität Militärkultur
Schlagwörter
(Englisch)
Military mental health stigma sensitivity military culture
Autor*innen
Hannah Ehrlich
Haupttitel (Deutsch)
Wahrgenommene Barrieren im Militär bei der Untersuchung der psychischen Gesundheit am Beispiel des Österreichischen Bundesheeres
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
77 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Lueger-Schuster
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC16864576
Utheses ID
66786
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |
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