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Große Schwester oder günstige Hausangestellte?
die Unsichtbarmachung der weiblichen Reproduktionsarbeit im Au-Pair-Verhältnis
Salome Chankseliani
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Emma Dowling
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73635
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-19635.10504.633139-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Au Pair, das in den populären Definitionen als Gap Year Traveller und das Au-Pair- Programm, das als Möglichkeit des kulturellen Austauschs dargestellt wird, nimmt in der Forschung zu weiblicher und (unter)bezahlter Haus- und Sorgearbeit einen geringen Stellenwert ein. Die vorliegende Arbeit zeigt die Relevanz des Themas und die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen. Während die Au Pairs in Deutschland mindestens 30 Stunden pro Woche arbeiten müssen, werden sie und ihre Arbeit hingegen unsichtbar gemacht. Die Au- Pair-Institution ist durch Informalität und fehlende Regulierung gekennzeichnet, was oft zu prekären und ausbeuterischen Aufenthaltsbedingungen für Au Pairs führt. In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, die Erfahrungen von Nicht-EU-Au Pairs im EU- Kontext zu thematisieren, die einerseits von den genannten fehlenden Regulierungen und andererseits von den restriktiven Visabestimmungen der EU und Deutschlands betroffen sind. Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Unsichtbarmachung weiblicher Reproduktionsarbeit im Au-Pair-Verhältnis. Der Fokus liegt dabei auf jungen Frauen aus Georgien mit einem Au-Pair-Aufenthalt in Deutschland. Die Untersuchung der offiziellen Diskurse der Au-Pair-Agenturen in Deutschland einerseits und die Durchführung von problemzentrierten Interviews mit ehemaligen Au Pairs aus Georgien andererseits zeigen eine Diskrepanz zwischen den diskursiven Darstellungen und den tatsächlichen Erfahrungen der Au Pairs auf. Die Ergebnisse zeigen, dass sich hinter dem Deckmantel des kulturellen Austauschs häufig harte Arbeit im Haushalt verbirgt. Darüber hinaus wurden die Kategorien identifiziert, die veranschaulichen, wie das Au-Pair-Programm dazu dient, weibliche Reproduktionsarbeit unsichtbar zu machen. Dabei spielen verschiedene affektive Merkmale eine zentrale Rolle, die sowohl in den offiziellen Diskursen als auch in den Erfahrungen der Au Pairs zum Einsatz kommen (Schlüsselkategorien: Soziale Reproduktion; bezahlte Hausarbeit; Au-Pair-Migration).
Abstract
(Englisch)
The au pair, presented in popular definitions as a gap year traveler and the au pairing as an opportunity for cultural exchange, occupies a low position in research on female and (under)paid domestic and care work. This paper shows the relevance of the topic and the need for further research. While au pairs in Germany have to work at least 30 hours a week, they and their work are made invisible. The au pair institution is characterized by informality and lack of regulation, which often leads to precarious and exploitative living conditions for au pairs. In this context, it is particularly important to address the experiences of non-EU au pairs in the EU context, who are affected by the aforementioned lack of regulation on the one hand and the restrictive visa regulations of the EU and Germany on the other. This master's thesis deals with the invisibility of female reproductive work in the au pair relationship. The focus is on young women from Georgia with an au pair stay in Germany. The investigation of the official discourses of au pair agencies in Germany on the one hand and the implementation of problem-centered interviews with former au pairs from Georgia on the other hand reveal a discrepancy between the discursive representations and the actual experiences of the au pairs. The results show that hard work in the household is hidden behind the guise of cultural exchange. Furthermore, the categories that illustrate how the au pair program serves to make female reproductive work invisible were identified. Various affective features play a central role in this, which are deployed both in the official discourses and in the au pairs' experiences (key categories: social reproduction; paid domestic work; au pair migration).

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Soziale Reproduktion Bezahlte Hausarbeit Au-Pair-Migration
Schlagwörter
(Englisch)
Social reproduction paid domestic work au pair migration
Autor*innen
Salome Chankseliani
Haupttitel (Deutsch)
Große Schwester oder günstige Hausangestellte?
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Unsichtbarmachung der weiblichen Reproduktionsarbeit im Au-Pair-Verhältnis
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
142 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Emma Dowling
Klassifikation
71 Soziologie > 71.00 Soziologie. Allgemeines
AC Nummer
AC16867477
Utheses ID
66821
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1