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Behaltensleistung beim Simultandolmetschen und Direktionalität
ein Versuch im Sprachenpaar Russisch-Deutsch
Diana Kim
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Deutsch Russisch
Betreuer*in
Franz Pöchhacker
DOI
10.25365/thesis.73659
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11792.25881.534962-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In dieser Masterarbeit wird die Behaltensleistung von SimultandolmetscherInnen im Zusammenhang mit der Direktionalität untersucht. Das heißt wie viel der im gedolmetschten Vortrag enthaltenen inhaltlichen Informationen sich die DolmetscherInnen nach der Verdolmetschung in Relation damit gemerkt haben, ob sie aus der Mutter- bzw. Erstsprache in die Fremdsprache (L1>L2) oder aus der Fremdsprache in die Mutter- bzw. Erstsprache (L2>L1) gedolmetscht haben. Dafür wurde ein Experiment mit 16 fortgeschrittenen Dolmetschstudierenden mit L1 Russisch und L2 Deutsch durchgeführt, in dem eine Gruppe einen Vortrag in der Richtung L1>L2 und eine andere Gruppe in der Richtung L2>L1 dolmetschte. Im Anschluss absolvierten die TeilnehmerInnen beider Gruppen einen Hörverständnistest. Ein Vergleich der Mittelwerte der Testscores nach Gruppe zeigte, dass die TeilnehmerInnen, die aus der Fremdsprache in die Muttersprache (L2>L1) gedolmetscht haben, die Fragen zum Vortrag deutlich besser beantworten konnten, als jene, die aus ihrer Muttersprache in die Fremdsprache (L1>L2) gedolmetscht haben. Durch die Ergebnisse wird bestätigt, dass die Direktionalität einen Einflussfaktor für die Behaltensleistung und vermutlich auch die Verteilung kognitiver Ressourcen beim Simultandolmetschen darstellt. Anhand der Ergebnisse kann angenommen werden, dass die kognitiven Ressourcen beim Simultandolmetschen in der Richtung L2>L1 effizienter eingesetzt werden können, sodass mehr Ressourcen für die Behaltensleistung übrig bleiben.
Abstract
(Englisch)
This Master's thesis investigates the information retention of simultaneous interpreters in relation to directionality. In example how much of the information contained in the interpreted speech the interpreters remembered afterwards in relation to whether they interpreted from their native or first language into their foreign language (L1>L2) or from their foreign language into their native or first language (L2>L1). For this purpose, an experiment was conducted with 16 advanced interpreting students with L1 Russian and L2 German, in which one group interpreted a speech in the L1>L2 direction and the other group in the L2>L1 direction. Afterwards, the participants of both groups took a listening comprehension test. A comparison of the mean test scores by group showed that the participants who interpreted from the foreign language into their mother tongue (L2>L1) were able to answer the questions on the speech significantly better than those who interpreted from their mother tongue into the foreign language (L1>L2). The results confirm that directionality is a factor influencing retention and presumably the distribution of cognitive resources in simultaneous interpreting. Based on the results, it can be assumed that cognitive resources can be used more efficiently in simultaneous interpreting in the L2>L1 direction, leaving more resources for the information retention task.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Simultandolmetschen Behaltensleistung Direktionalität kognitive Ressourcenverteilung kognitiver Aufwand Gedächtnis Arbeitsgedächtnis Gedächtnismodelle
Schlagwörter
(Englisch)
simultaneous interpretation information retention directionality cognitive resource allocation cognitive effort memory working memory memory models
Autor*innen
Diana Kim
Haupttitel (Deutsch)
Behaltensleistung beim Simultandolmetschen und Direktionalität
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Versuch im Sprachenpaar Russisch-Deutsch
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
130 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Pöchhacker
AC Nummer
AC16868922
Utheses ID
66990
Studienkennzahl
UA | 070 | 331 | 360 |