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Verhindert die Mehrheitsgesellschaft in Österreich eine erfolgreiche Integration von Migrant*innen?
Auswirkungen von ethnischer Diskriminierung und das Erleben geringer Wertschätzung auf Integration und Stresserleben von Menschen mit internationaler Geschichte in Österreich
Jacqueline Saha
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Reinhold Jagsch
DOI
10.25365/thesis.73852
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11888.28598.466079-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Hintergrund. 25.4% der Menschen in Österreich sind entweder selbst, oder haben Eltern, die im Ausland geboren wurden. Indem Menschen aus unterschiedlichen Kulturen aufeinandertreffen und sich gegenseitig beeinflussen, wird der Prozess der Akkulturation in Gang gesetzt. Der Akkulturationsprozess und die Wahl der Strategie der Akkulturation wird durch die Mehrheitsgesellschaft beeinflusst. Akkulturation und Einflussfaktoren auf Akkulturation sowie deren direkte und indirekte Effekte auf das Stresserleben von Menschen mit internationaler Geschichte (MIG) sind in Österreich bislang unerforscht. Methodik. In einer Querschnittuntersuchung wurde einer ausgewählten Stichprobe (N=254) eine Online- Fragebogenbatterie vorgelegt, die die Wahl der Akkulturationsstrategie, Wertschätzung durch die Mehrheitsgesellschaft, ethnische Diskriminierung, Wichtigkeit der ethnischen Identität und wahrgenommenen Stress erheben sollte. Diese bestand aus soziodemographischem Fragebogen, Frankfurter Akkulturationsskala (FRAKK), Visueller Analogskala zur Messung der Wahrnehmung ethnischer Diskriminierung der eigenen Gruppe (VAS), zwei Subskalen der Collective Self-Esteem Scale (Public und Identity des CSES-R) und dem Perceived Stress Questionnaire (PSQ-20). Ergebnisse. Hohe ethnische Diskriminierung ging mit signifikant mehr Stress und Akkulturationsstrategien, die keine Annäherung an die Mehrheitsgesellschaft beinhalteten, einher (Separation, Marginalisierung). Gegenteiliges zeigte sich bei hoher Wertschätzung der ethnischen Identität in der Mehrheitsgesellschaft. Diese ging mit signifikant weniger Stress einher und wurde mit Strategien assoziiert, die eine Annäherung an die Mehrheitsgesellschaft beinhalteten (Integration, Assimilation). Eine hohe Wichtigkeit der ethnischen Identität ging mit signifikant mehr Stress einher. Dieser Zusammenhang konnte partiell durch ethnische Diskriminierung erklärt werden. Schlussfolgerungen. Auch wenn Österreich sich bisher nicht als Einwanderungsland sehen möchte, ist es wichtig, die Realität von MIG anzuerkennen und eine unterstützende Rolle im Prozess der Akkulturation einzunehmen.
Abstract
(Englisch)
Background. 25.4% of the total Austrian population has migration background. The process of acculturation begins when people of different cultures come together and influence each other. The outcomes of the acculturation process are significantly influenced by the majority society. Acculturation processes, outcomes and influencing factors have not yet been researched in Austria so far. Methodology. In a cross-sectional study, an online questionnaire battery was administered to a selected sample (N=254) to ascertain the choice of acculturation strategy, feeling valued by majority society, ethnic discrimination, importance of ethnic identity, and perceived stress. This battery consisted of sociodemographic questionnaire, Frankfurter Acculturation Scale (FRAKK), Visual Analogue Scale to measure ethnic discrimination (VAS), two subscales of the Collective Self-Esteem Scale (Public and Identity of the CSES-R), and the Perceived Stress Questionnaire (PSQ-20). Results. High scores in ethnic discrimination were associated with significantly more stress and acculturation strategies that did not contain rapprochement with the majority society (separation, marginalization). The opposite was observed with high appreciation of ethnic identity in the majority society. The latter was associated with significantly less stress and with strategies that contained rapprochement to the majority society (integration, assimilation). High importance of ethnic identity was associated with significantly more stress. This relationship was partially mediated by ethnic discrimination. Conclusions. Even if Austria does not perceive itself as an immigration country, it is important to acknowledge the reality of people with international histories and to be an active ally in the process of acculturation.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Migration Akkulturation Integration ethnische Diskriminierung Öffentlicher Selbstwert ethnische Identität
Schlagwörter
(Englisch)
Migration acculturation integration ethnic discrimination public self-esteem ethnic identity
Autor*innen
Jacqueline Saha
Haupttitel (Deutsch)
Verhindert die Mehrheitsgesellschaft in Österreich eine erfolgreiche Integration von Migrant*innen?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Auswirkungen von ethnischer Diskriminierung und das Erleben geringer Wertschätzung auf Integration und Stresserleben von Menschen mit internationaler Geschichte in Österreich
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
89 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhold Jagsch
Klassifikation
77 Psychologie > 77.63 Soziale Interaktion. soziale Beziehungen
AC Nummer
AC16877976
Utheses ID
66997
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |