Detailansicht
Zwischen negativer und positiver Freiheit
eine Debatte um den Freiheitsbegriff nach Isaiah Berlin
Elena Marie Ammon
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Philosophie
Betreuer*in
Hans Bernhard Schmid
DOI
10.25365/thesis.74047
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12080.25109.275839-2
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu untersuchen, ob der von Isaiah Berlin dargestellte Unter-schied zwischen den Konzepten der positiven und negativen Freiheit haltbar ist oder ob es sich nicht um einen einzigen Freiheitsbegriff handelt. Hierzu werden die Ansichtsweisen auf das positive und das negative Freiheitsverständnis von Isaiah Berlin und Charles Taylor miteinander verglichen. Berlin setzt sich für den Begriff der negativen Freiheit ein, während Taylor die positive unterstützt. Die Philosophen Gerald J. MacCallum und Eric Nelson hinterfragen, ob positive und negative Freiheit als getrennte Begriffe betrachtet werden können und plädieren für einen differenzierteres Verständnis der Freiheit. Anhand MacCallums triadischem Konzept der Freiheit wird erkannt, dass Freiheit auf verschiedene Weise definiert werden kann, je nachdem wie die drei Variablen Subjekt x, Einschränkung y und Ziel z definiert werden. MacCallum zeigt, dass Freiheit als übergreifendes begriffliches Schema zu betrachten ist, das verschiedene Freiheitsverständnisse zulässt. Trotz einiger Kritik an MacCallums Triade wird deren Struktur im nächsten Schritt genutzt, um Philip Pettits „Nicht-Beherrschung“ und John Christmans „Autonomie“ zu analysieren und mit positiver und negativer Freiheit zu vergleichen. Es wird argumentiert, dass auf diesem Weg erkannt werden kann, dass „Nicht-Beherrschung“ eine Nähe zur negativen Freiheit aufweist und „Autonomie“ eine Nähe zur positiven Freiheit. Die Schlussfolgerung der Arbeit lautet, dass es sinnvoll ist, sich für die negative Freiheit einzusetzen, da die Abwesenheit von Einschränkungen unabdingbar ist, aber erst durch eine Verbindung mit der positiven Freiheit ganzheitliche Freiheit erreicht werden kann. Berlins Dichotomie hat demnach ihre Berechtigung, weil alle Freiheitskonzepte entweder auf positiver oder auf negativer Seite aufgrund von Familienähnlichkeit zugeordnet werden können. Der Unterschied zwischen den beiden Freiheitsbegriffen ist somit haltbar. Aber für ganzheitliche Freiheit müssen sowohl negative als auch positive Freiheit integriert werden.
Abstract
(Englisch)
The aim of this paper is to investigate whether the distinction between the concepts of positive and negative freedom presented by Isaiah Berlin is tenable or whether it is not a single concept of freedom. For this purpose, the approaches on the positive and the negative understanding of freedom of Isaiah Berlin and Charles Taylor are compared. Berlin advocates negative freedom, while Taylor supports positive freedom. The philosophers Gerald J. MacCallum and Eric Nelson question whether positive and negative freedom can be considered as separate concepts and argue for a more differentiated understanding of freedom. Using MacCallum's triadic concept of freedom, it is recognized that freedom can be defined in different ways depending on how the three variables subject x, constraint y, and goal z are defined. MacCallum shows that freedom should be viewed as an overarching conceptual scheme that allows for different understandings of freedom. Despite some criticisms on MacCallum's triad, its structure is next used to analyze Philip Pettit's "Non-Domination" and John Christman's "Autonomy" and compare them to positive and negative freedom. It is argued that this way it can be recognized that "Non-Domination" has a closeness to negative freedom and "Autonomy" has a closeness to positive freedom. The conclusion of the paper is that it is reasonable to advocate negative freedom because the basis of the absence of restraints is indispensable, but only through a connection with positive freedom holistic freedom can be achieved. Accordingly, Berlins dichotomy has its justification because all concepts of freedom can be assigned to either positive or negative freedom on the basis of family resemblance. The difference between the two concepts of freedom is thus tenable. But for holistic freedom both negative and positive freedom must be integrated.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Freiheit Berlin Taylor politische Philosophie
Schlagwörter
(Englisch)
Freedom Liberty Berlin Taylor political philosophy
Autor*innen
Elena Marie Ammon
Haupttitel (Deutsch)
Zwischen negativer und positiver Freiheit
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Debatte um den Freiheitsbegriff nach Isaiah Berlin
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
91 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hans Bernhard Schmid
AC Nummer
AC16921187
Utheses ID
67004
Studienkennzahl
UA | 066 | 941 | |