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Few and well-healed?
injuries of the long bones of Avar period skeletons from the cemetery of Mödling - an der Goldenen Stiege
Anna Wagner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Evolutionäre Anthropologie
Betreuer*in
Sabine Eggers
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73649
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-15440.29354.355930-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Untersuchung von Traumata kann Einblicke in das Leben und den Tod einer Person und einer Gemeinschaft bieten. In dieser Arbeit wurden die Langknochen (Clavicula, Humerus, Radius, Ulna, Femur, Tibia, Fibula) der erwachsenen Individuen (> 17 Jahre alt), die im Gräberfeld von Mödling - An der Goldenen Stiege in Ostösterreich begraben waren und aus der Awarenzeit des 7. bis 8. Jahrhunderts stammen, auf Frakturen und Traumata untersucht. Insgesamt wiesen 18 Individuen (6,8%) antemortem Frakturen und Traumata auf, was zu 30 Verletzungsfällen führte, die sich auf 2992 Langknochen (1%) verteilten. Männer waren deutlich häufiger von Verletzungen betroffen als Frauen: 14 verletzte Männer gegenüber 4 verletzten Frauen. Obwohl Männer auch mehr Mehrfachverletzungen aufwiesen (7 Männer von 8 Personen mit Mehrfachverletzungen), wurde kein signifikanter Unterschied festgestellt. Ältere Personen hatten deutlich mehr Verletzungen, wobei mittlere Erwachsene (35-50 Jahre) die höchste Verletzungshäufigkeit aufwiesen. Entgegen der Erwartung, dass die obere Extremität (Clavicula, Humerus, Radius, Ulna) stärker von Verletzungen betroffen ist, bestätigte sich das Gegenteil: Die untere Extremität (Femur, Tibia, Fibula) wies signifikant mehr Verletzungen auf (20 von 30 Verletzungen). Die Fibula allein machte 10 der 30 Verletzungen aus und wies eine ungewöhnlich hohe Verletzungshäufigkeit auf. Die erzielten Ergebnisse stehen im Einklang mit anderen Traumastudien über das frühe Mittelalter, wobei viele Friedhöfe, die mit den Awaren in Verbindung gebracht werden, eine überraschend niedrige Verletzungshäufigkeit aufweisen, die hauptsächlich durch Unfälle und berufliche Gefahren in der Landwirtschaft und Viehzucht verursacht wurde. Die gut verheilten Verletzungen der Langknochen sind ein Zeichen für die Behandlung und Fürsorge für Menschen, die zumindest vorübergehend nicht in der Lage waren, zu ihrer Gemeinschaft beizutragen. Obwohl die letzten Phasen der Awarenzeit von mehr Unsicherheit und Veränderungen geprägt zu sein schienen, blieb die Bevölkerung von Mödling eine friedliche Gemeinschaft, die sich um ihre Verletzten kümmerte.
Abstract
(Englisch)
The study of trauma can provide insight into the life and death of an individual and a community. In this thesis, the long bones (clavicle, humerus, radius, ulna, femur, tibia, fibula) of adult individuals (> 17 years old) buried in the Mödling - An der Goldenen Stiege cemetery in Eastern Austria, dating to the Avar period of the 7th-8th centuries, were examined for fractures and traumas. A total of 18 of 265 individuals (6.8%) exhibited antemortem fractures and traumas, resulting in 30 injury cases distributed over 2992 long bones (1%). Males were significantly more likely to be injured than females: 14 injured males versus 4 injured females. Although males also had more multiple injuries (7 males out of 8 individuals with multiple injuries), no significant difference was observed. Older individuals had significantly more injuries, with middle adults (35-50 years) exhibiting the highest frequency of injury. Contrary to the expectation that the upper extremity (clavicle, humerus, radius, ulna) would be more affected by injuries, the opposite was confirmed: the lower extremity (femur, tibia, fibula) had significantly more injuries (20 out of 30 injuries). The fibula alone accounted for ten of the 30 injuries and had an unusually high frequency of injury. The results obtained are consistent with other trauma studies on the Early Middle Ages, with many cemeteries associated with the Avars showing a surprisingly low frequency of injury, caused mainly by accidents and occupational hazards in agriculture and animal husbandry. The well-healed injuries to the long bones indicate the treatment and care given to people who were at least temporarily unable to contribute to their community. Although the last phases of the Avar period seemed to be characterised by more uncertainty and change, the population of Mödling remained a peaceful community that cared for its injured.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Verletzungen Frakturen Traumata Langknochen awarenzeitlich Frühmittelalter
Schlagwörter
(Englisch)
Injuries fractures trauma long bones Avar period Early Middle Ages
Autor*innen
Anna Wagner
Haupttitel (Englisch)
Few and well-healed?
Hauptuntertitel (Englisch)
injuries of the long bones of Avar period skeletons from the cemetery of Mödling - an der Goldenen Stiege
Paralleltitel (Deutsch)
Wenig und gut verheilt?
Paralleluntertitel (Deutsch)
Verletzungen der Langknochen von awarenzeitlichen Skeletten aus dem Gräberfeld von Mödling - an der Goldenen Stiege
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
138 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Sabine Eggers
Klassifikation
42 Biologie > 42.88 Physische Anthropologie
AC Nummer
AC16868512
Utheses ID
67066
Studienkennzahl
UA | 066 | 827 | |
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