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Der deutsch-französische Sprachversionsfilm der 1930er Jahre am Beispiel der "3-Groschen-Oper/L'opéra de de quat'sous" von G.W. Pabst
Nathalie Viviane Weschitz
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Deutsch Spanisch
Betreuer*in
Klaus Kaindl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73670
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-15548.37485.390194-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Sprachversionsfilm stellt ein bis dato recht unerforschtes Phänomen in der Translationswissenschaft dar. Es handelt sich hierbei um Filme, die nicht nur in einer Sprache, sondern gleichzeitig ebenfalls zur Gänze noch einmal in einer oder mehreren anderen Sprachen gedreht werden. Diese besondere Erscheinungsform der audiovisuellen Übersetzung kann vor allem während der Übergangsphase zwischen Stummfilm und Tonfilm beobachtet werden. Ihr Erfolg war zwar nur von kurzer Dauer, doch umso bedeutender scheint der Einfluss von Sprachversionsfilmen auf die Übersetzung von audiovisuellen Medien zu jener Zeit gewesen zu sein. Aus diesem Grund lohnt es sich einen genaueren Blick auf dieses Phänomen zu werfen, denn auch wenn sich MLVs nicht durchsetzen konnten, so bieten sie uns doch einen Einblick in das Übersetzungsverständnis jener Zeit sowie in die Entstehungsgeschichte der audiovisuellen Translation. Vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der komparativen Analyse der deutsch- und französischsprachigen Version der 3-GROSCHEN-OPER von G.W. Pabst aus dem Jahr 1930/31. Sie will untersuchen, an welchen Stellen sich die Sprachversionen unterscheiden und mit welchen Mitteln diese Unterschiede herbeigeführt wurden. Das vorrangige Ziel der Arbeit ist es, die Unterschiede und Ähnlichkeiten in der Darstellung der Handlung und der Figuren sowie deren mögliche Auswirkungen auf die Narration herauszuarbeiten und zu analysieren. In einem letzten Schritt soll der Frage nachgegangen werden, ob der Translationsprozess zu einem Genrewechsel geführt hat. Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurde eine qualitative Forschungsmethode aus der Disziplin der Soziologie herangezogen, die Soziologische Film- und Fernsehanalyse nach Keppler und Peltzer (2015). Sie bietet ein Analyseinstrumentarium, das die intersubjektive Nachvollziehbarkeit der angestellten Vergleiche unter Berücksichtigung der multisemiotischen Dimension des filmischen Materials garantiert. Unterschiede und Ähnlichkeiten in Bezug auf die Erzählperspektive, die Figuren und das Genre sowie auf die Generierung von Genreerwartungen, den Einsatz von Stille und Musik, die Charakterisierung der Schauspielerinnen und Schauspieler, die Darstellung der Figuren und den Einsatz von Licht und Schatten werden herausgearbeitet. Die Ergebnisse der komparative Analyse zeigen, dass sich die Sprachversionen grundlegend unterscheiden: Der verstärkte Einsatz von Stille in der deutschsprachigen Version, die dunklere Ausleuchtung, die Besetzung und die Kostüme und Accessoires sowie die Interpretation der Schauspielerinnen und Schauspieler sorgen für eine beklemmende Stimmung und lassen die Nähe zum deutschen Stummfilm deutlich erkennen. Die französische Version hingegen setzt auf den verstärkten Einsatz von Musik, die Beleuchtung ist heller, die Garderobe freizügiger und die Schauspielerinnen und Schauspieler interpretieren ihre Rolle auf leichtere und fröhlichere Art und Weise. Es ist allerdings nicht eindeutig festzustellen, ob der Translationsprozess so weit in die Narration eingreift, um einen Genrewechsel auszulösen. An dieser Stelle eröffnet sich eine neue Forschungsperspektive, die sich damit beschäftigen könnte, welche Unterschiede in der Rezeption der beiden Sprachversionen in den deutsch- und französischsprachigen Medien festzustellen sind. Die Ergebnisse würden dazu beitragen, die Annahme eines Genrewechsel zu untermauern oder zu widerlegen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Sprachversionsfilm Sprachversion 3-Groschen-Oper Bertolt Brecht G. W. Pabst audiovisuelle Übersetzung audiovisuelle Übersetzungsverfahren Stummfilm Tonfilm
Autor*innen
Nathalie Viviane Weschitz
Haupttitel (Deutsch)
Der deutsch-französische Sprachversionsfilm der 1930er Jahre am Beispiel der "3-Groschen-Oper/L'opéra de de quat'sous" von G.W. Pabst
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
229 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Klaus Kaindl
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.00 Wissenschaft und Kultur allgemein. Allgemeines ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.37 Film. Video ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein. Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.23 Mehrsprachigkeit ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.09 Deutsche Sprache ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.22 Französische Sprache ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.98 Mediale Kunst
AC Nummer
AC16869448
Utheses ID
67070
Studienkennzahl
UA | 070 | 331 | 351 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1