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Auf dem queeren Auge blind
das heteronormative Krisenmanagement der deutschen Bundesregierung in der Coronapandemie
Lisa Winter
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Marion Löffler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73716
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16892.32812.138164-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Thema dieser Masterarbeit ist die ideologische Grundlage der Coronamaßnahmen und ihre Auswirkungen auf queere Beziehungs- und Familienmodelle. Die leitgebenden Forschungsfragen sind erstens, welche Formen von Familie und Beziehung durch die von der deutschen Bundesregierung veranlassten Coronamaßnahmen zwischen März 2020 und März 2021 als Grundbedürfnis definiert und lebbar gemacht wurden. Hierzu wird eine kritische Diskursanalyse nach Siegfried Jäger anhand der Bund-Länder-Beschlüsse durchgeführt. Und zweitens, die Bedeutung der Maßnahmen für Beziehungs- und Familienmodelle fernab der Heteronormativität. Hierzu werden dialogisch-narrative Interviews geführt und diese anschließend mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse angelehnt an Udo Kuckartz ausgewertet. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigen, dass Regelungen zu Kontaktbeschränkungen einem heteronormativen und traditionellen Bild von Familie und Beziehung folgen. Die Maßnahmen sind biopolitisch und gewaltsam, da sie normative und reproduktive Beziehungs- und Familienmodelle ermöglichen. Queere und nicht-reproduktive Beziehungs- und Familienmodelle werden hingegen verunmöglicht. Diese können nur gelebt werden, indem sich die Personen der Heteronormativität unterwerfen. Die Personen sind gezwungen Hierarchisierungen und familiäre Kategorisierungen von Bezugspersonen vorzunehmen. Mit den Maßnahmen wurden außerdem nur heteronormative und cisnormative Subjekte anerkannt. Bei den interviewten Personen zeigt sich eine prekäre und bruchhafte Subjektivität, die unter anderem durch Zerrissenheit, Abgrenzung, Vertuschung und Einsamkeit deutlich wird. Die Ergebnisse dieser Arbeit knüpfen an bisherige Forschungen zum heteronormativen Staat, institutionalisierten Gewaltverhältnissen und Biopolitik an. Die Arbeit erweitert den Diskurs der Pandemiepolitik um eine queere Perspektive und diskutiert Heteronormativität und Biopolitik an einem aktuellen Beispiel.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Corona Coronamaßnahmen Deutschland Heteronormativität Queer Biopolitik Gewalt Familie Beziehung
Autor*innen
Lisa Winter
Haupttitel (Deutsch)
Auf dem queeren Auge blind
Hauptuntertitel (Deutsch)
das heteronormative Krisenmanagement der deutschen Bundesregierung in der Coronapandemie
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
142 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Marion Löffler
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.21 Familie. Verwandtschaft ,
71 Soziologie > 71.61 Diskriminierung ,
89 Politologie > 89.42 Staat und Bürger ,
89 Politologie > 89.58 Politische Gewalt
AC Nummer
AC16871836
Utheses ID
67100
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
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