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The role of testosterone in social status seeking
Hana Kutlikova
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium NAWI aus dem Bereich Naturwissenschaften (DissG: Psychologie NaWi)
Betreuer*in
Claus Lamm
DOI
10.25365/thesis.74021
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20564.30103.330343-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Das Steroidhormon Testosteron wird traditionell mit männlicher Aggression in Verbindung gebracht, jedoch deutet neuere Forschung daraufhin, dass es eine größere Vielfalt an Verhaltensweisen beeinflusst, die besser im Zusammenhang mit dem Streben nach sozialem Status verstanden werden können. Die vorliegende Dissertation berichtet über fünf placebokontrollierte Testosteron (T) -Verabreichungsstudien, mit dem Ziel unser Verständnis der Rolle von T im männlichen menschlichen Verhalten zu verbessern und die psychologischen und physiologischen Mechanismen aufzudecken, durch die T seine Wirkung entfaltet. Studie 1 untersuchte, ob die Wirkung von T auf physiologische Stressreaktionen vom sozialen Kontext abhängt. Wir fanden heraus, dass T die sympathische Erregung verstärkte, wenn eine Person mit einem biologischen Stressor konfrontiert wurde, während es diese Erregung dämpfte, wenn der biologische Stressor in einen sozialen Evaluierungskontext eingebettet war. Studie 2 untersuchte, ob T dominante oder reputative Statussuchstrategien fördert. Hierbei wurde die strategische Prosozialität, die in der Placebo-Gruppe vorhanden war, durch T-Verabreichung aufgehoben. Ein Verstärkungslernen-Drift-Diffusions-Modell zeigte, dass das Hormon reputative Strategien verringert, indem es die Wahlkonsistenz beeinflusst, d.h. den Grad, in dem die Entscheidungen der Teilnehmer mit den erlernten Belohnungswerten übereinstimmen. Studie 3 untersuchte, ob T wettbewerbsfähige Ausdauer, abhängig von der wahrgenommenen persönlichen Kontrolle, fördert. Die Ergebnisse zeigen, dass T den Zusammenhang zwischen wahrgenommener Kontrolle und Wettbewerbsausdauer unterbricht, Personen mit geringer Kontrolle hielten genauso lange durch wie jene mit hoher wahrgenommener Kontrolle. Studien 4 und 5 untersuchten, ob T kognitive Funktionen von bewussten zu reflexiven Prozessen lenkt. Beide Studien zeigen, dass die Wirkung von T auf bewusste kognitive Prozesse schwach und stark variabel ist. Studie 5 liefert erste Hinweise darauf, dass diese Varianz mit dem VNTR-Polymorphismus des Dopamintransporter-Gens DAT1 zusammenhängt. Zusammenfassend zeigt diese Dissertation die Vielfalt und Flexibilität der Wirkungen von T auf soziale Verhaltensweisen und kognitive Funktionen. Es zeigt, dass der soziale Kontext mit Testosteron interagiert, um physiologische Reaktionen, strategisches Prosozial- und Wettbewerbsverhalten sowie damit verbundene Belohnungsprozesse zu gestalten. Wir argumentieren, dass diese Variabilität es Testosteron ermöglicht, nach Status strebende Verhaltensweisen zu fördern und sich adaptiv an unterschiedliche Herausforderungen anzupassen, denen Individuen begegnen.
Abstract
(Englisch)
While the steroid hormone testosterone has been traditionally associated with male aggression, recent research indicates that it influences a larger variety of behaviors that may be better understood in terms of social status-seeking. The present dissertation reports five placebo-controlled testosterone-administration studies aimed at advancing our understanding of the role of testosterone in male human behavior and uncovering the psychological and physiological mechanisms through which testosterone exerts its effects. Study 1 investigated whether testosterone’s effect on physiological stress responses depends on the social context. We found that testosterone enhanced sympathetic arousal when an individual faced a biological stressor while dampened such arousal when the biological stressor was embedded in a social evaluative context. Study 2 tested whether testosterone promotes dominant or reputational status-seeking strategies. Here, testosterone administration abolished strategic prosociality present in the placebo group. Reinforcement-learning drift-diffusion modeling revealed that the hormone diminishes reputational strategies by impacting choice consistency, i.e., the degree to which participants’ choices align with the learned reward values. Study 3 examined if testosterone promotes competitive persistence depending on perceived personal control. The results show that testosterone disrupts the link between perceived control and competition persistence, making individuals with low control persist for as long as those with high perceived control. Studies 4 and 5 investigated whether testosterone biases cognitive functions away from deliberate processes toward reflexive ones. Both studies show that the effects of testosterone on deliberate cognitive processes are weak and highly variable. Study 5 provides initial evidence that such a variance is associated with the VNTR polymorphism of the dopamine transporter gene DAT1. Together, this dissertation highlights the diversity and flexibility of testosterone’s effects on social behaviors and cognitive functions. It demonstrates that the social context crucially interacts with testosterone to shape physiological responses, strategic prosocial and competitive behavior, as well as associated reward processes. We argue that such variability enables testosterone to promote status-seeking behaviors and adaptively respond to diverse challenges the individuals encounter.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Testosteron sozialer Status sozialer Kontext Belohnungsverarbeitung
Schlagwörter
(Englisch)
Testosterone Social status Social context Reward processing
Autor*innen
Hana Kutlikova
Haupttitel (Englisch)
The role of testosterone in social status seeking
Paralleltitel (Deutsch)
Die Rolle von Testosteron im Erstreben von sozialem Status
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
244 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
David Terburg ,
Lisa Wagels
Klassifikationen
42 Biologie > 42.18 Physiologie der Enzyme, Hormone, Sekrete ,
77 Psychologie > 77.05 Experimentelle Psychologie
AC Nummer
AC16920478
Utheses ID
67136
Studienkennzahl
UA | 796 | 605 | 298 |