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Bestattungen in römischen Importgefäßen in der Germania Magna während der römischen Kaiserzeit
Helga Baumgartl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Peter Stadler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.7410
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29807.78615.723464-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Römisches Gebrauchsgeschirr aus Bronze und feiner Keramik (Terra Sigillata), das als Geschenk, Beutegut oder über den Handel in die Germania Magna gelangt ist, hatte für die Germanen einen besonderen Stellenwert. Diese Gegenstände wurden zu besonderen Anlässen wohl auch benutzt, sie dienten aber vornehmlich dazu, die soziale Stellung und den Rang der Besitzer, ihrer Umgebung gegenüber hervorzuheben. Nach deren Ableben wurden viele der Gefäße für das Leben nach dem Tod mit ins Grab gegeben. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit importierten Gefäßen, vor allem Bronzegeschirr, die bei Brandbestattungen als Urnen für den Leichenbrand verwendet wurden. Die im vorliegenden Katalog aufgelisteten 347 Importurnen stammen von 172 Fundorten, die über die gesamte Germania Magna verteilt sind. Als Urnen benutzte Bronzegefäße, vereinzelt auch Terra Sigillata Schüsseln, sind ab augusteischer Zeit bis zum Ende des 3. Jh. n .Chr. in der gesamten Germania zu finden und treten danach, mit Ausnahme von Skandinavien, nur mehr vereinzelt auf. Unter römischem Einfluß und aufgrund der Ausbreitung des Christentums mit seinen differierenden Grabbräuchen ging man in der Germania von der Brand- zur Körperbestattung über. In Skandinavien, vor allem in Norwegen, bleibt die Sitte der Brandbestattungen bis ins ausgehende 4.Jh.n.Chr. erhalten. Der Beigabenreichtum in den Urnengräbern ist von der Entwicklung der Grabsitten der einzelnen Stammesgruppen im Laufe der Jahrhunderte abhängig. Es gibt in allen Zeitstufen reich ausgestattete und beigabenlose Gräber. Beigaben wurden entweder auf dem Scheiterhaufen mit dem Toten verbrannt oder unverbrannt in die Urne oder in die Grabgrube gelegt, wobei die Beigaben im ersten Fall durch das Feuer, im zweiten Fall durch die Bestatter „rituell“ zerstört oder unbrauchbar gemacht worden sind. In vielen Gräbern der Germania wurden außer römischen Importgefäßen auch wertvolle einheimische Gegenstände, vor allem Gold-und Silberschmuck, gefunden, die einen hohen sozialen Standard der Bestatteten symbolisieren. Ab dem Ende des 1. Jh. v. Chr. war es in manchen Gebieten auch üblich, verstorbenen Kriegern ihre Waffen mit ins Grab zu geben. Im 3. und 4. Jahrhundert nehmen die Beigaben zuerst in Männer- später auch in Frauengräbern ab, bis gegen Ende des 4. Jahrhunderts kaum mehr Beigaben vorhanden sind. Ab dem 18. Jahrhundert wurden Bronzeurnen immer wieder zufällig gefunden, entleert, gereinigt und aufbewahrt und sind dann irgendwann in einem Museum gelandet. Auf den Inhalt legten die Finder zu dieser Zeit keinerlei Wert. Archäologische Grabungen mit genauen Analysen des Gefäßinhalts fanden erst ab der zweiten Hälfte des 19.Jahrhundert statt und wurden in einzelnen „Nachfolgestaaten“ der Germania Magna mit unterschiedlicher Intensität betrieben, was auch eine Erklärung für die unterschiedliche Funddichte sein könnte.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Bestattungen Importgefäße Römische Kaiserzeit Germania Magna Kartierungen WinSerion
Autor*innen
Helga Baumgartl
Haupttitel (Deutsch)
Bestattungen in römischen Importgefäßen in der Germania Magna während der römischen Kaiserzeit
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
268 S. : Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Stadler
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC07957826
Utheses ID
6717
Studienkennzahl
UA | 309 | | |
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