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Das Schengen-Visum als Regulator binationaler Beziehungen
Beatrice Walther
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Friedrich Edelmayer
DOI
10.25365/thesis.73688
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24032.28502.754568-8
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In Europa gibt es zunehmend binationale Paare. Dazu gehören auch Paare mit einer nicht-westlichen Person. Diese unterscheiden sich von anderen (binationalen) Beziehungen. Erstens unterliegen sie öffentlichen Diskursen über Migration und Familie. Zweitens sind sie direkt von globalen Ungleichheiten betroffen, wie den unterschiedlichen Reisemöglichkeiten von Menschen aus dem Globalen Norden und Süden. Hinzu kommt, dass in den Schengen-Staaten unverheiratete Paare visarechtlich keinen gesonderten Status haben. Die nicht-europäische Person muss ein reguläres Schengen-Visum beantragen, wenn sie den*die Partner*in besuchen möchte, was mit zahlreichen Anforderungen verbunden ist. Zudem gibt es im Gegensatz zu verheirateten Paaren kaum wissenschaftliche Untersuchungen, weshalb diese Arbeit die individuellen Erfahrungen von unverheirateten binationalen Paaren mit dem Schengen-Visumregime ergründen will. Mithilfe von elf qualitativen Interviews wurden unverheiratete Paare zu ihren Schengen-Visaanträgen befragt und die Daten anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen heterogene Erfahrungen bei der Beantragung eines Schengen-Visums, die insbesondere durch die ungleiche Visavergabepraxis der Schengen-Staaten und der einzelnen Konsulate sowie das unterschiedliche Vorgehen der Paare bedingt sind. Dabei scheint eine gründliche Informationsrecherche und sorgfältige Zusammenstellung der Antragsdokumente einen positiven Visumentscheid zu begünstigen. Ferner wurden eine Verunsicherung und ein Ohnmachtsgefühl bei den Paaren festgestellt. Etwa erwähnten viele aus Angst vor einer Ablehnung ihre Beziehung im Antrag nicht. Somit reglementieren die Schengen-Visabestimmungen unverheiratete binationale Paare in ihrer lebensweltlichen Gestaltungspraxis und wie sie ihre Beziehung verwirklichen können.
Abstract
(Englisch)
In Europe, there is an increasing number of binational couples, which includes relationships with non-Western people. Later differ from other (binational) couples. First, they are subject to public discourses on migration and family. Secondly, they are directly affected by global inequalities, such as different travel opportunities for people from the Global North and South. Hence, unmarried couples in Schengen countries have no special status under visa law. The non-European person must apply for a regular Schengen visa to visit their partner, which is associated with numerous requirements. In contrast to married couples, there is hardly any scientific research, and therefore, this study aims to explore the individual experiences of unmarried binational couples with the Schengen visa regime. With the help of eleven qualitative interviews, unmarried couples reported about their Schengen visa applications, and the data were analyzed using qualitative content analysis. The results show heterogeneous experiences when applying for a Schengen visa due to the unequal visa issuing practices of the Schengen states and single consulates as well as the couples’ different approaches. Careful information research and compilation of the application documents seem to favor a positive decision. Furthermore, insecurity and a feeling of powerlessness were noted among the couples. For example, many did not mention their relationship in the application out of fear of rejection. Thus, the Schengen visa law regulates unmarried binational couples’ lifeworld and how they can realize their relationship.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Binationale Paare Schengen-Visum Grenzregimes Migrationsdiskurse ungleiche Reisemöglichkeiten
Schlagwörter
(Englisch)
Binational couples Schengen visa border regimes migration discourses unequal travel opportunities
Autor*innen
Beatrice Walther
Haupttitel (Deutsch)
Das Schengen-Visum als Regulator binationaler Beziehungen
Paralleltitel (Englisch)
The Schengen visa as regulator of binational couples
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
217 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedrich Edelmayer
AC Nummer
AC16871295
Utheses ID
67185
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |
