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Is the spatial future female?
Mädchen- und gendersensible Maßnahmen in der Wiener Stadtplanung am Beispiel der Umgestaltung des Reumannplatzes in Wien Favoriten
Johanna Hauenschild
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kultur- und Sozialanthropologie
Betreuer*in
Gabriele Habinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73750
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25904.28417.878620-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Is the spatial future female? – Ausgehend von der Erkenntnis, dass Räume als sozia-les Produkt zu interpretieren und folglich aufgrund sich reproduzierender Geschlech-terasymmetrien androzentrisch geprägt sind, entwickelten sich ab den 1970er Jahren feministische Raum- und Stadtplanungsansätze (Beebeejaun 2017). Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, frauen- und gendersensible Strategien in der Wiener Stadtplanung anhand eines konkreten Beispiels, nämlich die Umgestal-tung des Reumannplatzes im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten, zu betrachten. Die Forschungsarbeit ist aus einer anthropologischen Sichtweise, konkreter noch aus der Perspektive einer „Anthropology of Policy“ (Wedel et al. 2005) verfasst. Der Ansatz des „studying through“ (ebd.) ermöglicht die detaillierte Analyse des Umgestaltungs-prozesses, der involvierten Akteur:innen und seiner Rahmenbedingungen. Dazu wird folgende, forschungsleitende Fragestellung gestellt: „Was sind mädchen- und gender-sensible Strategien in der Wiener Stadtplanung und wie wurden sie am Reumannplatz, im zehnten Wiener Gemeindebezirk, umgesetzt?“. Um die Forschungsfrage zu beant-worten, wurde eine qualitative Herangehensweise gewählt. Die ausgewählten Metho-den zur Beantwortung umfassen: (teilnehmende) Beobachtungen, Fotografien, Ex-pert:inneninterviews, sowie die Analyse von Sekundärdaten (K. M. Dewalt, B. R. De-walt und Wayland 2000; Gläser und Laudel 2010; Pink 2013; Thin 2013). Die Auswertung der erhobenen Daten verdeutlicht, dass die Umgestaltung des Reumannplatzes einerseits durch einen mädchenzentrierten Ansatz und andererseits durch die Gender-Mainstreaming-Maßnahmen der Stadt Wien geprägt ist. Frauen- bzw. in diesem Fall mädchenzentrierte Planung orientiert sich dabei an einer partizi-pativen und emanzipatorischen Herangehensweise, die Mädchen bei der Raumaneig-nung unterstützen soll (Studer 2000). Der prozessorientierte Ansatz des „Gender Mainstreaming in der Stadtplanung und Stadtentwicklung“ (Stadtentwicklung Wien, Magistratsabteilung 18 - Stadtentwicklung und Stadtplanung 2013) bezieht sich auf eine gesamtheitliche Perspektive von (Geschlechter-) Asymmetrien und äußerte sich im Rahmen des Umgestaltungsprozesses des Reumannplatzes durch vorangehende Erhebungen, wie einer Funktions- und Sozialraumanalyse sowie einen Beteiligungs-prozess. Es handelt sich dabei um eine „unterschwellige“ Maßnahme, welche die vielfältigen Bedürfnisse der Nutzer:innen berücksichtigt. Weitere Anhaltspunkte der Gestaltung des Reumannplatzes wie die Verbesserung der Übersichtlichkeit, die Ver-meidung von „Angsträumen“ (Ruhne 2020) und die „Stadt der kurzen Wege“ (Stadt-entwicklung Wien, Magistratsabteilung 18 - Stadtentwicklung und Stadtplanung 2013) entstammen früheren Debatten der frauen- und mädchenzentrierten Planung. Durch die kontinuierliche Betonung der Relevanz dieser Aspekte, sind diese mittlerweile als feste Bestandteile in der Stadtplanung etabliert (Zibell, Damayanovic und Sturm 2019). Hinter diesen grundlegenden Elementen der Planung liegt oftmals eine Debatte über Sicherheit im öffentlichen Raum (Lauen 2011), welche sich im Rahmen des Projektes in zweierlei Hinsicht äußert: auf der einen Seite durch die allgemeine und sich verstär-kende (sicherheits)politische Debatte um Sicherheit im öffentlichen Raum („panopti-sche Stadt“) (Wehrheim 2012) und auf der anderen Seite im Zusammenhang mit frauen- und gendersensiblen Strategien (Fenster 2005). Die relationale Perspektive des Forschungsansatzes hat zudem die Betrachtung zahlreicher Verknüpfungen der Ansätze und Akteur:innen auf lokaler, städtischer, und internationaler Ebene ermög-licht. Es ist schlusszufolgern, dass die Umgestaltung des Reumannplatzes das Ergebnis von Prozessen und Debatten ist, welche auf multiplen Ebenen verbunden sind. Um auf die Einstiegsfrage zurückzukommen, die Forschungsarbeit hat gezeigt, dass die räumliche Zukunft als vielfältig und divers, im Sinne einer nutzer:innen-orientierten Perspektive, zu beschreiben ist.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Raum Ort gender Stadtplanung gendersensible Stadtplanung mädchenzentrierte Stadtplanung Partizipation Umgestaltungsprozess
Autor*innen
Johanna Hauenschild
Haupttitel (Deutsch)
Is the spatial future female?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Mädchen- und gendersensible Maßnahmen in der Wiener Stadtplanung am Beispiel der Umgestaltung des Reumannplatzes in Wien Favoriten
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
144 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gabriele Habinger
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.14 Städtische Gesellschaft ,
73 Ethnologie > 73.44 Sexualität. Geschlecht ,
73 Ethnologie > 73.87 Architektur. Bauen. Wohnen ,
74 Geographie > 74.72 Stadtplanung. kommunale Planung
AC Nummer
AC16873067
Utheses ID
67199
Studienkennzahl
UA | 066 | 810 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1