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Subjectivity and interiority in the instrumental music of Franz Schubert
1828-1928
Daniel Enevoldsen
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Musikwissenschaft
Betreuer*in
Michele Calella
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73841
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29792.25258.316388-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit beleuchtet die Wirkung und Entwicklung der Begriffe Subjektivität und Innerlichkeit in der Rezeption der Instrumentalmusik Franz Schuberts im Zeitraum 1828 bis 1928. Diese Genealogie der Konstruktion einer spezifisch Schubertschen Subjektivität und Innerlichkeit baut in erster Linie auf einer kritischen Analyse der musikästhetischen und kulturpolitischen Diskurse in der deutschsprachigen Musikkritik und Musikwissenschaft des 19. und frühen 20. Jahrhunderts auf, kontextualisiert ihre Erkenntnisse aber auch durch Einbeziehung der jüngsten Beiträge der deutsch- wie englischsprachigen Musikwissenschaft. In Übereinstimmung mit einigen dieser neueren musikwissenschaftlichen und musikphilosophischen Interpretationen und Ansätze wird diese Untersuchung die intrinsisch intersubjektive, extrovertierte, expressive und gesellige (und sogar politische) Beschaffenheit der Erscheinungsformen von Subjektivität und Innerlichkeit hervorheben, die die grundlegenden erkenntnistheoretischen und ästhetischen Paradigmen in Schuberts existentiellem Horizont prägten. Zunächst werden die Beiträge verschiedener Protagonisten der Schubert-Rezeption wie die Freunde und ersten Biographen des Komponisten, Robert Schumann, Franz Brendel, Eduard Hanslick, Johann v. Herbeck (mehrere einflussreiche Musikkritiker der Wiener Zeitungen), Heinrich Schenker, Robert Lach usw. untersucht, um über die Auswirkungen von Analysen zu reflektieren, die Interpretationen von Schuberts Subjektivität, Innerlichkeit und Tiefe vor allem durch eine Antithese zum Beethovenschen Paradigma entwickelten. Es soll daher erörtert werden, wie dieses mal mehr, mal weniger dichotome Rezeptionsschema einerseits oft zu negativen Definitionen von Schuberts Subjektivität und Innerlichkeit führte, denen ein Mangel an Rationalität, Autonomie, ökonomischem Sinn und Tiefe unterstellt wurde, und andererseits zu einer Popularisierung von Interpretationen, die die Subjektivität und Musik des Komponisten vor allem im Sinne von Emotionalität, Melancholie, Biedermeier-Sentimentalität und Wiener Identität definieren. Im weiten historischen Rahmen dieser Untersuchung wird es Gelegenheit geben, zu betonen, dass die Konstruktion von Schuberts Subjektivität und Innerlichkeit nie eine private, intime, rein ästhetische Dimension war, sondern von Anfang an untrennbar mit verschiedenen öffentlichen und politischen Diskursen über Bildung, Identität (zeitweise sowohl deutsche als auch österreichische), Klassenzugehörigkeit oder Zugehörigkeit zu anderen ethnischen oder geschlechtsbezogenen Minderheiten verwoben war. Die vermeintlich unheroische Subjektivität und Innerlichkeit des Komponisten, der so wenige Ego-Dokumente und explizite Poetiken hinterlassen hatte, erwies sich als besonders assimilierbar für die Akteure und kulturpolitischen Agenden, die im Laufe des untersuchten ersten Jahrhunderts der Schubert-Rezeption aufkamen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Schubert Subjektivität Innerlichkeit
Autor*innen
Daniel Enevoldsen
Haupttitel (Englisch)
Subjectivity and interiority in the instrumental music of Franz Schubert
Hauptuntertitel (Englisch)
1828-1928
Paralleltitel (Deutsch)
Subjektivität und Innerlichkeit in der Instrumentalmusik Franz Schuberts
Paralleluntertitel (Deutsch)
1828-1928
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
168 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Michele Calella
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.05 Kunst in Beziehung zu anderen Wissenschaftsgebieten
AC Nummer
AC16877648
Utheses ID
67249
Studienkennzahl
UA | 066 | 836 | |
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