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Conflicting ideologies in South Marmara during the final decades of the Ottoman Empire
a historiographical evaluation
Ischa Richter Versluijs
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang für Internationale Studien (M.A.I.S.-Lg)
Betreuer*in
Thomas Row
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73902
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-15445.44029.457661-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Thesis untersucht die Ideologien in der osmanischen Provinz Süd Marmara zwischen 1890 und 1922 und die Effekten, die sie auf den Zerfall der osmanischen Gesellschaft hatten. Es wird ein historiographischer Ansatz gewählt, bei dem vier Werke (Gingeras, Doumanis, Erol und Karpat) besprochen werden, die sich auf die wirtschaftlichen, religiösen und politischen Entwicklungen in Süd Marmara konzentrieren. Die Untersuchung zeigt, wie das osmanische Regime, das seinen militärischen und wirtschaftlichen Nachteil gegenüber Europa erkannte, entschlossen war, das Reich zu modernisieren. Die eingeführten übergreifenden ideologischen Konzepte, die die Bewohner von Süd Marmara vereinen sollten, nämlich Osmanismus und Islamismus, konnten sich in der Region letztlich nicht etablieren. In den seit Jahrhunderten bestehenden multiethnischen Gemeinschaften kam es zu ersten Rissen, als die Introduktion von Kapitalismus in der Osmanische Wirtschaft die orthodoxen Christen auf Kosten der Muslime begünstigte. Um dem aufkommenden Nationalismus der Christen in der Region entgegenzuwirken, wurde der Islam politisiert, was zu weiteren Spannungen zwischen den Religionen führte. Die Versuche des jungtürkischen Regimes, ethnisch homogene Regionen im Kern des Reiches zu bilden, führten zur ersten Zerstörung der Gemeinschaften. Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches, der griechischen Invasion und der Gegenoffensive der türkischen Nationalbewegung waren die Einwohner schließlich gezwungen, sich in Sicherheit zu bringen. Indem sie sich einer der beiden Seiten anschlossen und den Regionalismus und das Osmanismus, die versucht hatten, diese Spaltungen zu überwinden, unwiderruflich ablehnten. Durch die Untersuchung der Art und Weise, wie die osmanische Gesellschaft in dieser speziellen Region mit dem Wandel umging, sollen Tendenzen herausgearbeitet werden, die die allgemeinen Ereignisse während der Dämmerung des Reiches erklären können. Außerdem wird gezeigt, dass die Moderne in den lokalen Traditionen verankert sein muss. Die vom internationalen System an das Osmanische Reich gestellten Probleme erforderten rasche Modernisierungsanstrengungen des Regimes, die Gegenbewegungen hervorriefen und unumkehrbar zu Gewalt und dem Zusammenbruch der osmanischen Gesellschaft in Süd Marmara führten.
Abstract
(Englisch)
This thesis investigates the ideologies in the Ottoman province of South Marmara between 1890 and 1922 and the kind of effect they had on the disintegration of the Ottoman society. A historiographical approach is adopted in which four works focusing on economic, religious, and political developments in South Marmara are discussed (Gingeras, Doumanis, Erol, and Karpat). This research shows how the Ottoman regime, realizing its military and economic disadvantage in comparison with Europe, becomes determined to modernize the Empire. The proposed overarching ideological concepts to unite the inhabitants of South Marmara, respectively Ottomanism and Islamism, ultimately fail to gain ground in the region. The multi-ethnic communities that had existed for centuries saw the first rifts occur when capitalism favoured Orthodox Christians at the expense of Muslims. To counter the rise of nationalism among the Christians in the region, Islam became politicized, creating further tensions among religious lines. The attempts of the Young Turks regime to create ethnic homogenous regions in the core of the Empire saw the first destruction of the communities. Finally, after the collapse of the Ottoman Empire, the Greek invasion and the counter offensive of Turkish National Movement, forced the inhabitants to seek safety by embracing either one of the sides, irreversibly rejecting regionalism and Ottomanism that had sought to overcome these divides. By researching how the communities in this region dealt with change, patterns have been discerned that can account for the broader events that unfolded during the twilight of the Empire. Moreover, it shows that modernity needs to be rooted in local traditions and customs to become effective as an ideology. The challenges posed by the international system on the Ottoman Empire forced the regime to make rapid modernization efforts, giving rise to counter movements, irreversibly leading to violence.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Ottoman Empire ideologies modernity
Autor*innen
Ischa Richter Versluijs
Haupttitel (Englisch)
Conflicting ideologies in South Marmara during the final decades of the Ottoman Empire
Hauptuntertitel (Englisch)
a historiographical evaluation
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
98 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Thomas Row
Klassifikation
15 Geschichte > 15.01 Historiographie
AC Nummer
AC16907230
Utheses ID
67349
Studienkennzahl
UA | 992 | 940 | |
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