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No health in high politics
the failure to sustain primary health care in India and Nigeria
Julia Katharine Drössler
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang für Internationale Studien (M.A.I.S.-Lg)
Betreuer*in
Markus Kornprobst
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73890
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16465.41534.567124-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Gesundheitsthemen geraten selten in den Vordergrund der „hohen Politik“ (also Themen, von denen angenommen wird, dass sie Einfluss auf die Existenz eines Staates haben) – und wenn doch, dann handelt es sich überwiegend um globale Gesundheitsnotfälle statt Alltagsgesundheit. Trotz eines globalen Versprechens zur Förderung der Gesundheit in der WHO-Verfassung von 1946 und eines frühen Interesses an der Aufrechterhaltung einer wirksamen primären Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern durch der Alma-Ata-Erklärung von 1978 scheint die wahrgenommene Bedeutung von PHC auf internationaler und nationaler Ebene im Vergleich zu Aspekten wie Sicherheit und Wirtschaft immer noch gering zu sein. Dieses Fehlen der primären Gesundheitsversorgung (engl. PHC) in der hohen Politik hat sich im Laufe der Zeit eindeutig auf die nationale PHC in den Entwicklungsländern ausgewirkt - aber woher kommt diese Ausgrenzung der Alltagsgesundheit in nationalem sowie internationalem Diskurs? Diese These verschafft Einblick in diese Frage durch eine sorgfältige Analyse und Einordnung der Faktoren, die dem Scheitern der PHC im Kontext der sich ansonsten schnell entwickelnden Länder mit niedrigem mittlerem Einkommen (engl. LMICs) zugrunde liegen. Um dies zu veranschaulichen, wird eine umfassende Analyse anhand von Beispielen zwischen „hoher“ und „niedriger“ Politik unterscheiden und mögliche externe oder supranationale Gründe für die anhaltende Verdrängung der PHC-Entwicklung beleuchten. Anschließend werden Fallstudien aus Indien und Nigeria klären, wie sich diese externen Inputs oder „Upstream-Kontexte“ (Upstream Contexts) auf der inländischen Ebene auswirken und tatsächlich widergespiegelt werden. Durch diese Analyse zieht diese These eine Hauptschlussfolgerung für beide Analyseebenen. Erstens bleibt die supranationale „Ablenkung“ von PHC bestehen: Während Sicherheitsbedenken des Kalten Krieges den Anfang dieses Narrativs bildeten, dominiert bis vor kurzem Zeit die neoliberale Marktorientierung im Entwicklungsdiskurs – deren Einfluss bis heute spürbar ist. Die zweite Schlussfolgerung bezieht sich auf die Fallstudien: In beiden Fällen verlängerten auferlegte oder freiwillig übernommene sicherheitsorientierte (und dann) neoliberale Entwicklungsnormen den unterentwickelten Charakter einer sehr vertikalen nationalen Gesundheitspolitik. Erst kürzlich wurden in Indien (und in geringerem Maße auch in Nigeria) Initiativen gegründet, die darauf abzielen, (1) einige im Zeitalter der neoliberalen Intensivierung entstandene Ungleichgewichte umzukehren und (2) PHC durch Horizontalität statt Vertikalität (d.h. die Anerkennung, dass Gesundheitsfragen und Finanz- und/oder Sicherheitsfragen gleichberechtigt behandelt werden müssen, da sie miteinander verbunden sind) in den Bereich der hohen Politik und deswegen ins Bewusstsein zu bringen.
Abstract
(Englisch)
Health matters rarely reach prominence in high politics (pertaining to matters that are considered to influence the existence of the state) - and when they do, they are overwhelmingly global health emergencies. This has clearly had a trackable impact on domestic primary health policy in the developing world over time - but where does this sidelining of everyday health at nearly all levels of analysis come from? This thesis sorts and analyzes the factors that underpin the failure of primary health care (PHC) in the context of otherwise rapidly developing Lower Middle Income Countries to answer this question. Despite a global promise to support health in the 1946 WHO Constitution and an early interest in sustaining efficacious PHC in the developing world with the Alma-Ata Declaration of 1978, global health policy has lacked the imperative to actualize change on the national level. To illustrate this, a big-picture analysis will distinguish between high and low politics regarding health using examples, shedding light on the potential external or supranational reasons for the continued sidelining of PHC development. Subsequently, case studies of India and Nigeria will clarify how these external inputs, or “upstream contexts” play out (and are indeed mirrored) on the domestic level. Through this analysis, this thesis draws One main conclusion for both levels of analysis. First, the supranational “distraction” from PHC has been ongoing - where Cold War security concerns marked the beginning of this narrative, neoliberal market orientation more recently maintained dominance in developmental discourse - the influence of which is still felt today. The second conclusion relates to the case studies: in both cases, imposed or adopted security-oriented (and then) neoliberal development norms prolonged the underdeveloped nature of very vertical national health policy. Only recently have initiatives been established in India (and to a lesser extent in Nigeria) which seek to (1) reverse some imbalances generated in the era of neoliberal intensification and (2) draw PHC into the realm of high politics through horizontality rather than verticality. That is: the acknowledgement that health matters and financial and/or security matters must be handled evenly, as they are interconnected.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
primäre Gesundheitsversorgung alltägliche Gesundheit Entwicklungsländer Indien Nigeria globale Gesundheitspolitik
Schlagwörter
(Englisch)
primary health care (PHC) everyday health India Nigeria global health
Autor*innen
Julia Katharine Drössler
Haupttitel (Englisch)
No health in high politics
Hauptuntertitel (Englisch)
the failure to sustain primary health care in India and Nigeria
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
67 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Markus Kornprobst
Klassifikationen
44 Medizin > 44.14 Gesundheitsvorsorge ,
44 Medizin > 44.15 Medizinische Grundversorgung ,
44 Medizin > 44.19 Gesundheitswesen. Sonstiges ,
83 Volkswirtschaft > 83.39 Wirtschaftsentwicklung, Wirtschaftsstruktur. Sonstiges ,
89 Politologie > 89.49 Innere Beziehungen des Staates. Sonstiges ,
89 Politologie > 89.94 Internationale Beziehungen. Sonstiges
AC Nummer
AC16905373
Utheses ID
67370
Studienkennzahl
UA | 992 | 940 | |
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