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Quo vadis universitas?
die Novellierung des Universitätsgesetzes 2002-UG mit Bedachtnahme auf die Karriereentwicklung von Jungwissenschaftler*innen : ein qualitativer Blick auf ein umkämpftes Berufsfeld
Christian Vihanek
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Barbara Prainsack
DOI
10.25365/thesis.73801
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16969.42723.578078-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Mit der vorliegenden Masterarbeit wird das Ziel verfolgt, ein qualitatives Augenmerk auf ein umkämpftes Berufsfeld zu legen. Konkret geht es um die Novellierung des § 109 des Universitätsgesetzes 2002 (UG 2002) und die damit in Zusammenhang stehenden Konsequenzen auf die Karriereentwicklung von Jungwissenschaftler*innen. Diese gesetzliche Adaptierung, die seitens des Bundeministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) im Rahmen einer Novellierung des UG 2002 initiiert wurde, sieht eine maximale Befristungsdauer von acht Jahren unter zweimaliger Verlängerung an der jeweiligen Universität vor. Davon sind insbesondere Jungwissenschaftler*innen betroffen, die ihre Karriere neu denken, mitunter sogar abbrechen müssen. Ebenso stellt es Universitäten vor die Herausforderung, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen in ein unbefristetes Dienstverhältnis zu überführen. In diesen Zusammenhang werden drei Fragestellungen einer näheren Betrachtung unterzogen: Welche Erfahrungen in Hinblick auf Karriereentwicklung haben Nachwuchswissenschaftler*innen im Rahmen ihrer bisherigen Anstellungen an ihrer Universität gemacht? Welche Erwartungshaltung haben angehende Wissenschaftler*innen, die im Rahmen einer Dissertation die nächste wissenschaftliche Qualifizierungsstufe andenken, gegenüber einer weiterführenden beruflichen Stellung als wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in an ihrer Universität unter Berücksichtigung des § 109? Welche Konsequenzen lassen sich in Hinblick auf die Novellierung des § 109 im UG 2002 für die Karriereplanung zukünftiger Wissenschaftler*innen erwarten? Für die Beantwortung dieser Forschungsfragen wurde eine qualitative methodische Herangehensweise gewählt, die sich von der Datenerhebung bis zur Analyse der Interviews an der Grounded Theory nach Charmaz (2014) orientiert. Die empirische Basis bilden zwölf Interviews mit Jungwissenschaftler*innen an öffentlichen österreichischen Universitäten. Alle Gespräche wurden anonymisiert, um den Schutz der Person garantieren zu können. Die Studienergebnisse konnten zeigen, dass die befragten Personen vom § 109 betroffen sind, wobei sich die Ausprägung individuell unterscheidet: Während Dissertant*innen noch am Anfang ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen und der Paragraph aufgrund des Ausbildungsstatus noch nicht in Kraft tritt, sind andere Wissenschaftler*innen, die schon länger an ihrer Institution angestellt sind, mit einem entscheidenden Moment in ihrer Karriereplanung konfrontiert. Des Weiteren konnte auf qualitativem Wege ermittelt werden, dass die Universitäten nicht die Rahmenbedingungen bieten können, um auf breiter Basis ihre wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen zu entfristen. Das führt in weiterer Folge zu einem Vertrauensverlust der Universitäten, individuellen Karriereentscheidungen und dem Abwandern von qualifizierten Nachwuchswissenschaftler*innen an andere Institutionen oder in die private Wirtschaft. Der Wissenschaftsstandort Österreichs wird nachhaltig beeinflusst, die Universitäten verlieren wissenschaftliche Exzellenz.
Abstract
(Englisch)
The objective of this master's thesis is to investigate a highly competitive professional field. More specifically, it is concerned by the amendment of § 109 of the Austrian university act (UG) and the associated consequences for the career development of young researchers. This adaptation of the paragraph, which was initiated by the Federal Ministry of Education, Science and Research (BMBWF) as part of an amendment to the UG 2002, defines a maximum term of eight years possible, with two extensions at the respective university. This particularly affects young scientists who have to rethink their careers. Universities are also faced with the problem of how to employ scientific staff on a permanent basis. In this context, a closer look at three questions was taken: What experiences concerning their career development have young researchers had within a previous position at their university? What expectations do future researchers have of a professional position as an academic staff member at their university, taking § 109 into account? What consequences can be expected for the career planning of future researchers with a view to the amendment of § 109 in the UG 2002? To answer these research questions, a qualitative methodological approach was chosen, following Charmaz (2014) – from the data collection to the analysis of the interviews according to Grounded Theory. The empirical base is formed by twelve interviews with young academics at Austrian public universities. All of them were anonymised so that the protection of the person could be guaranteed. The results of the research showed that the interviewed persons are indeed affected by § 109, although the extend differs from person to person: While doctoral students are still at the beginning of their academic career and the paragraph does not yet come into practice due to their educational status, other researchers who have been employed at their institution for a longer period of time are confronted with a crucial moment in their career planning. Furthermore, it was possible to determine qualitatively that the universities lack the framework conditions to create permanent terms of employment for their academic staff members on a broad basis. This results in a loss of confidence in the universities, individual career decisions and the migration of qualified young scientists to other institutions or to the private sector. Austria's position as a scientific hub is affected in the long term, and the universities lose scientific excellence.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
§ 109 Nachwuchswissenschaftler*innen Novellierung des UG 2002 Karriereentwicklung Universitäten
Schlagwörter
(Englisch)
§ 109 junior researchers amendment of the UG 2002 career development universities
Autor*innen
Christian Vihanek
Haupttitel (Deutsch)
Quo vadis universitas?
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Novellierung des Universitätsgesetzes 2002-UG mit Bedachtnahme auf die Karriereentwicklung von Jungwissenschaftler*innen : ein qualitativer Blick auf ein umkämpftes Berufsfeld
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
VIII, 123 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Barbara Prainsack
Klassifikation
89 Politologie > 89.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen
AC Nummer
AC16875020
Utheses ID
67371
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |