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Sedimentologische Untersuchungen an miozänen Ablagerungen entlang des Wientals
Manuel Muthenthaler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Erdwissenschaften
Betreuer*in
Susanne Gier
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73938
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-23845.41055.914967-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Zuge der geplanten Verlängerung des Wientalkanales wurden in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 insgesamt150Rammkernbohrungen zur Untersuchung des Untergrundes durchgeführt. Im Rahmen dieser Masterarbeit sollten fünf dieser Bohrkerne sedimentologisch untersucht und das Liefergebiet der Sedimente, sowie die damaligen Transport- und Ablagerungsbedingungen bestimmt werden. In Kooperation mit der MA29 in Person von Dr. Christine Jawecki wurde es ermöglicht,dass die gewählten Bohrkerne dokumentiert und Proben zur weiteren Analyse entnommen werden durften. Die Lokationender Bohrungen decken laut vorliegenden Informationen den ganzen sarmatischen Bereichab. Zur Bestimmung des Liefergebiets wurden Dünnschliffe von gröberen Kieskomponenten aus dem beprobten Material angefertigt und unter einem Durchlichtmikroskop untersucht. Proben aus Kies-Sand-Gemischen wurden für die Ermittlung der Korngrößenverteilung und die Kieskomponenten zur Messung der Kornform herangezogen. Diese Untersuchungen sollen Auskunft über Transport und Ablagerung der Sedimente geben. Aus den gesiebten Feinsandfraktionen wurden Schwerminerale für die weitere Analyse des Liefergebiets separiert. Silt-Ton-Gemische wurden mittels Sedigraph auf die Korngrößenverteilung untersucht.Weiters wurdean diesen Proben der TOC-Gehalt bestimmt und eine gesamt- und tonmineralogische Untersuchung mittels Röntgendiffraktometrie (XRD) durchgeführt.Die Untersuchung der Tonminerale ermöglicht die Rekonstruktion des Geneseprozesses dieser Minerale und dadurch eine mögliche Aussage über das Paläo-Klima.Alle Sand-Gemische und Silt-Ton-Proben wurden außerdem auf den Gehalt von Karbonat mittels Kalzimeter untersucht. Um die Ergebnisse für die Bestimmung des Liefergebiets zu stützen, wurde ein Geländemodell mit dem rezenten Entwässerungssystem der Rhenodanubischen Flyschzone erstellt. Für Flussablagerungen sprechen die typisch plattig/tafeligen Kornformender untersuchten Kieskomponenten, sowie die schlechte Sortierung aller Proben. Die Analyse von Tonmineralen mittels XRD führte zu der Erkenntnis, dass Vermiculit,Kaolinit und Smectit die am häufigsten enthaltenen Tonminerale sind. Im Fall von Kaolinit entstand dieser direkt durch Verwitterung von im Ausgangsgestein enthaltenen Feldspäten. Vermiculit und Smectit entstanden später durch Verwitterungsprozesse im bereits abgelagerten Sediment. Die Ergebnisse der Schwermineral-Analyse, mit Granat, Zirkon und Turmalin als häufigste Schwerminerale, sowie die in den Dünnschliffen vorgefundenen Karbonate und Schwammnadelnweisen auf die Kahlenberg-Formation als Liefergebiet hin.Wegen des großen Einzugsgebiets des damaligen und auch heutigen Wienflusses,haben mit großer Wahrscheinlichkeit auch andere Formationen aus dem Flysch Material beigetragen. DieSedimente wurden in einem fluviatilen Zubringer des in der Nähe befindlichen flachmarinen Schelfbereichs der damaligen Paratethys abgelagert. Die in den Bohrkernen vorhandenen Tonminerale führen zur Annahme eines warmen und humiden Klimas im Sarmatium.
Abstract
(Englisch)
In the course of the planned extension of the Wientalkanal a total of 150 ram core drillings were executed during the second half of the year 2022 to investigate the subsurface. As part of this master thesis, five of these cores should be investigated sedimentologically. In addition, the provenance of the sediments and the conditions of transport and deposition should be determined. Through the cooperation with the MA29 in person of Dr Christine Jawecki it was possible to document these cores and take samples for further analyses. According to available information, the drilling locations cover the whole Sarmatian. For determination of the provenance area, thin sections of coarser gravel components from the sampled material were produced and investigated under a transmitted light microscope. Samples of gravel-sand-mixtures were analysed for the determination of particle size distribution and gravelly components for measuring the particle shape. This analysis gives information about the transport and deposition processes of the sediments.Heavy minerals were extracted from the fine sand fractions for further provenance analysis. Silt-clay-mixtures were measured by Sedigraph to determine the particle size distribution. Furthermore, the TOC-content was determined and the bulk- and clay mineralogy was measured by x-ray diffraction (XRD). The investigation of the clay minerals allows the reconstruction of the formation of these minerals and thus a possible statement about the paleoclimate. All sand-mixtures and silt-clay-samples were additionally analysed for their carbonate content using a calcimeter. To support the determination of the provenance area, a terrain model with the recent drainage system in the Rhenodanubic Flysch Zone was constructed as well. The typical discoid/platy grain shapes of the examined gravel components and the poor sorting of all samples indicate deposits of a river. XRD analysis of the clay fraction gave the information that vermiculite, kaolinite and smectite are the most abundant clay minerals. Kaolinite formed directly by the weathering of feldspar contained in parent rocks. Vermiculite and smectite formed later through weathering processes in the already deposited sediment. The results of heavy mineral analysis, with garnet zircon and tourmaline as the most abundant heavy minerals, as well as the carbonates with sponge needles in the thin sections point to the Kahlenberg Formation as main provenance. Because of the large catchment area of the old and recent Wienfluss, it is highly probable that other Flysch formations may have contributed material too. The sediments were fluvially transported and deposited close to the shallow marine shelf area of the former Paratethys. The clay minerals present in the cores, lead to the interpretation of a warm and humid climate in the Sarmatian.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Sarmatium Wiental Wiener Becken Flysch Wienfluss x-ray diffraction Ablagerungsbedingungen Schwerminerale Sedimentologie
Schlagwörter
(Englisch)
Sarmatian Wiental vienna basin Flysch Wienfluss x-ray diffraction genesis deposition conditions heavy minerals sedimentology
Autor*innen
Manuel Muthenthaler
Haupttitel (Deutsch)
Sedimentologische Untersuchungen an miozänen Ablagerungen entlang des Wientals
Paralleltitel (Englisch)
Sedimentary geological investigations of miocene deposits along the Wiental
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
113 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Susanne Gier
Klassifikationen
38 Geowissenschaften > 38.00 Geowissenschaften. Allgemeines ,
38 Geowissenschaften > 38.03 Methoden und Techniken der Geowissenschaften ,
38 Geowissenschaften > 38.10 Geologie. Allgemeines ,
38 Geowissenschaften > 38.24 Paläontologie. Sonstiges ,
38 Geowissenschaften > 38.28 Sedimentgesteine
AC Nummer
AC16912786
Utheses ID
67475
Studienkennzahl
UA | 066 | 815 | |
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