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"Migrant entrepreneurship" in a post-"guest worker" context
an analysis of the interplay of ethnicized and economized (self-)governing of Türkiyeli entrepreneurs in Austria
Alev Cakir
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Sozialwissenschaften (Dissertationsgebiet: Politikwissenschaft)
Betreuer*in
Birgit Sauer
DOI
10.25365/thesis.74871
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28525.41048.774786-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In meiner Dissertation untersuche ich die Rolle von Ethnisierung und neoliberaler Ökonomisierung bei der Konstituierung von ‘migrantischem Unternehmertum’ in einem Post-‘Gastarbeiter_innen’-Kontext am Beispiel von türkiyeli Unternehmer_innen in Wien. Für meinen theoretischen Rahmen stütze ich mich auf das Konzept der neoliberalen Gouvernementalität und Konzepte der Ethnisierung, um das Zusammenspiel verschiedener Frames in Diskursen über türkiyeli ‘Migrant_innen’ und insbesondere von türkiyeli Unternehmer_innen zu analysieren. Ich befasse mich in meiner Arbeit sowohl mit dominanten Positionierungen (in Medien und Policies) sowie Selbstpositionierungen von türkiyeli Unternehmer_innen und identifiziere Widersprüche und Ambivalenzen in den dominanten Diskursen sowie ‘Anfechtungen’ dominanter Diskurse durch türkiyeli Unternehmer_innen. Methodisch folge ich einem zweistufigen Prozess der Datenerhebung und Datenanalyse. In einem ersten Schritt führte ich eine kritische Frame-Analyse von österreichischen Medienartikeln, Pressemitteilungen und Expert_innenberichten sowie von Policies österreichischer, EU-Institutionen und OECD-Institutionen und Interessengruppen durch. In einem zweiten Schritt führte ich eine kritische Frame-Analyse von halbstrukturierten Interviews mit 33 türkiyeli Unternehmer_innen in Wien durch. In meiner Studie zeige ich erstens, dass die Ethnisierung von türkiyeli ‘Migrant_innen’ nicht nur von den dominanten Diskursen produziert, sondern auch von den türkiyeli ‘Migrant_innen’ selbst reproduziert wird. So zeige ich, dass Ethnizität ko-konstitutiv für intersektionale Machtbeziehungen und Teil der (Selbst-)Regierung ist, die das ‘migrantische Unternehmertum’ strukturiert und formt. Zweitens zeige ich, wie ethnische Zugehörigkeit und ethnisierte Positionierungen mit neoliberaler (Selbst-)Regierung - bzw. (Selbst-)Ökonomisierung, wie ich sie nenne - interagieren. Während sie ihre Ethnisierung in dominanten Diskursen sowie ihren erfahrenen Rassismus anfechten, glorifizieren türkiyeli Unternehmer_innen auch ihre ökonomischen Fähigkeiten als Ergebnis ihrer Ethnizität und ethnisierten Positionierungen. Diese Intersektion von neoliberaler Ökonomisierung und Ethnisierung prägt, argumentiere ich, die (Selbst-)Regierung von türkiyeli ‘Migrant_innen’. Meine Forschung schreibt sich in die Debatte über neoliberale Gouvernementalität ein und indem die verschiedenen Überschneidungen mit ethnisiertem (Selbst-)Othering aufgezeigt werden, trägt sie zum Verständnis neoliberaler Gouvernementalität in einem Post-‘Gastarbeiter_innen’-Kontext bei.
Abstract
(Englisch)
In my dissertation, I examine the role of ethnicization and neoliberal economization in constituting ‘migrant entrepreneurship’ in a post-‘guest worker’ context, using the example of türkiyeli entrepreneurs in Vienna. For my theoretical framework, I rely on the concept of neoliberal governmentality and concepts of ethnicization to analyze the interplay of different framings of türkiyeli ‘migrants’ and particularly of türkiyeli entrepreneurs in order to explore dominant positionings (by media and policies) and self-positionings of türkiyeli entrepreneurs. In doing so, I also identify contradictions and ambivalence in the dominant discourses and moments of contestation of dominant discourses by türkiyeli entrepreneurs. Methodologically, I follow a two-step process of data collection and analysis. In a first step, I conducted a critical frame analysis of Austrian media articles, press releases, and expert reports as well as policies of Austrian, EU, and OECD institutions and stakeholders. In a second step, I carry out a critical frame analysis of semi-structured interviews with 33 türkiyeli entrepreneurs in Vienna. In my study, I show, first, that the ethnicization of türkiyeli ‘migrants’ is not only produced by the dominant discourses, but also reproduced by the türkiyeli ‘migrants’ themselves. Thus, I demonstrate that ethnicity is co-constitutive of intersectional power relations and part of the (self-)governance that structures and shapes ‘migrant entrepreneurship’. Second, I demonstrate how ethnicity and ethnicized positionings interplay with neoliberal (self-)governance or what I call (self-)economization. While contesting their ethnicization in dominant discourses as well as their experienced racism, türkiyeli entrepreneurs also glorify their economic skills as an obvious result of their ethnicity and ethnicized positionings. This interplay of neoliberal economization and ethnicization - and not ethnicization only - thus shapes the (self-)governance of türkiyeli ‘migrants’. Through my research I contribute to the debate on neoliberal governmentality in a post-‘guest worker’ context revealing the various intersections with ethnicized (self-)Othering.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Migrantische Unternehmer Rassismus Neoliberalismus Gouvernementalität türkeistämmige Unternehmer
Schlagwörter
(Englisch)
Migrant entrepreneurs Racism Neoliberalism Governmentality Entrepreneurs with background from Turkey
Autor*innen
Alev Cakir
Haupttitel (Englisch)
"Migrant entrepreneurship" in a post-"guest worker" context
Hauptuntertitel (Englisch)
an analysis of the interplay of ethnicized and economized (self-)governing of Türkiyeli entrepreneurs in Austria
Paralleltitel (Deutsch)
"Migrantisches Unternehmertum" im Post-"Gastarbeiter_innen"-Kontext
Paralleluntertitel (Deutsch)
eine Analyse des Zusammenspiels von ethnisierter und ökonomisierter (Selbst-)Regierung türkiyeli Unternehmer_innen in Österreich
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
214 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Serhat Karakayali ,
Karin Liebhart
Klassifikation
89 Politologie > 89.99 Politologie. Sonstiges
AC Nummer
AC17014249
Utheses ID
67537
Studienkennzahl
UA | 796 | 310 | 300 |