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Die Ikonographie der Marienkrönung im 15. und frühen 16. Jahrhundert in Südtiroler Flügelaltären
eine Studie zur Rezeption Michael Pachers
Marion Pramstrahler
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Artur Rosenauer
DOI
10.25365/thesis.900
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29377.79639.587153-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Ikonographie der Marienkrönung in plastischen Schreingruppen aus Flügelaltären Südtirols. Der zeitliche Rahmen umspannt die Zeit zwischen dem Grieser Altar von Michael Pacher 1475 und dem Beginn der Bauernkriege – dem Ende der Flügelaltarproduktion - 1525.
Ausgangspunkt der Arbeit ist die Analyse des Zusammenhangs zwischen dem vermehrten Aufkommen des Sujets der Marienkrönung in der Zeit der Spätgotik in Südtirol und dem international renommierten Marienkrönungsaltar des Michael Pacher. Zentrale Fragestellung ist, ob Michael Pacher mit seinen Neuerungen nicht nur thematisch, sondern auch ikonogrphisch prägend für seine Zeitgenossen und Nachfolger wurde, und ob, bzw. inwiefern das von ihm erarbeitete Schema der Krönungsdarstellung von diesen übernommen oder nachgeahmt wurde.
Ein einführender, theoretischer Teil zeichnet die Entwicklung der Marienkrönungsikonographie im Abendland auf. Besonderes Augenmerk liegt auf süddeutschen/oberitalienischen Ausprägungen und den Vorgängerdarstellungen in Südtirol. Dieser Teil bildet den Ausgangspunkt zur Analyse der einzelnen, insgesamt 21, erhaltenen Altäre und Schreingruppen auf Südtiroler Gebiet und aus Südtiroler Werkstätten. Im zweiten Teil werden die Gruppen einzeln behandelt und auf ihren ikonographischen Gehalt und eventuelle Besonderheiten, sowie Abhängigkeiten von Michael Pacher untersucht. Die Gliederung des Hauptteils in einzelne Produktionszentren mit kurzen einführenden Kapiteln zu deren historisch-sozialen Hintergründen, gewährleistet einen raschen Überblick und zeigt die komplexen Zusammenhänge der Werkstätten, sowie die vielfaltigen Verflechtungen der einzelnen Meisterpersönlichkeiten auf.
Im Anhang wurde erstmals ein Gesamtkatalog erstellt, der alle erhaltenen Schreingruppen und Fragmente Südtirols aus der Zeit der Spätgotik zusammenfasst. Hier sind weiterführende Informationen, technische Angaben, Forschungsstand etc. zu den Einzelaltären nachzulesen.
Die Auswertung der Beobachtungen zeigt, dass die in der Literatur allgemein angenommene Vorbildwirkung Pachers überschätzt wird. Zeitgenossen und spätere Künstlergenerationen folgen Pacher nur partiell, d.h. das Ansteigen des Interesses am Sujet der Marienkrönung kann – trotz der allgemein starken Beliebtheit der Gottesmutter als Volksheiligen – sehr wohl auf die prominente Darstellung Pachers zurückgeführt werden; nicht übernommen werden jedoch seine kompositionell-ikonographischen Neuerungen, die die Krönung aus dem rein repräsentativen Kontext herauslösten und in einen zeitlichen Rahmen integrierten – mit dem Ergebnis einer nie zuvor dagewesenen Unmittelbarkeit der Darstellung.
Die eingesessenen lokalen Werkstätten sind stark der Tradition verpflichtet und scheinen außerstande, die subtilen Neuerungen Pachers zu rezipieren. Während stilistische Anleihen keine Seltenheit sind, wird ikonographisch am althergebrachten Schema festgehalten, das dem Gläubigen die Krönung rigide-repräsentativ als unumstößliches Ergebnis vor Augen führt.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Michael Pacher Marienkrönungsikonographie Flügelaltar
Autor*innen
Marion Pramstrahler
Haupttitel (Deutsch)
Die Ikonographie der Marienkrönung im 15. und frühen 16. Jahrhundert in Südtiroler Flügelaltären
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Studie zur Rezeption Michael Pachers
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
182 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Artur Rosenauer
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.20 Ikonographie
AC Nummer
AC06978098
Utheses ID
678
Studienkennzahl
UA | 315 | | |