Detailansicht
Transkulturelle Pflege zu Hause
Erfahrungen von Pflegepersonen in der Hauskrankenpflege am Beispiel Wien
Elke Havlicek
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Sonja Novak-Zezula
DOI
10.25365/thesis.7477
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29944.55427.397670-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Hintergrund:
Professionelle transkulturelle Pflege ist in Österreich durch die zunehmende Vielfalt
an Menschen aus anderen Ländern und Kulturen ein aktuelles Thema und wird
aufgrund der demographischen Alterung der migrantischen Bevölkerung und des
Abnehmens familiärer Pflegenetzwerke immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die
zahlenmäßig große Gruppe von Menschen aus den traditionellen
Gastarbeiterländern Ex-Jugoslawien und Türkei, kommen zusehends in ein Alter, in
dem sie pflegebedürftig werden. In der mobilen Pflege und Betreuung werden
Migranten als zukünftige Klientel jedoch noch kaum wahrgenommen.
Zugangsbarrieren, fehlende bedürfnisorientierte Dienstleistungsangebote u.v.m.
spiegeln das mangelnde Bewusstsein für diese Gruppe von Seiten der Anbieter
wider. Die Begegnung zwischen Pflegepersonen und Klienten gestaltet sich oft
schwierig. Sie ist gekennzeichnet durch Missverständnisse und Unsicherheiten auf
beiden Seiten und resultiert in einer mangelnden transkulturellen Kompetenz der
Pflegepersonen.
Ziel der Untersuchung:
Die Erhebung zielte darauf ab, die transkulturellen Erfahrungen, die Pflegepersonen
in der Hauskrankenpflege bis dato gemacht haben, zu untersuchen.
Methoden:
Es wurden ein Focus-Group Interview mit Pflegepersonen aus der
Hauskrankenpflege und ein Experteninterview mit dem Leiter eines mobilen
Palliativteams geführt.
In Anlehnung an die „zusammenfassende Inhaltsanalyse“ nach Mayring wurden die
Daten der beiden Interviews analysiert.
Ergebnisse:
Alle Pflegepersonen konnten bereits Erfahrungen in der Pflege von Migranten
machen. Die beiden Interviews unterschieden sich wesentlich voneinander. Die
Teilnehmer der Focus-Group berichteten über zahlreiche Herausforderungen im
Pflegealltag. Hierbei wurden v.a. türkische Klienten als „schwierig“ erlebt. Für den
Experten gehört kulturelles Verständnis für einen anderen Menschen zur
Grundbildung eines Menschen. Er nimmt den Menschen so wahr, wie er ist. Empfehlungen:
Ein transkulturelles Bewusstsein sollte als erstes auf Organisationsebene im Sinne
einer „Transkulturellen Öffnung“ entwickelt werden. So können Pflegepersonen bspw.
im Rahmen von Fortbildungen transkulturelle Kompetenz kontinuierlich erwerben.
Selbstreflexion, Hintergrundwissen und narrative Empathie sind der Schlüssel zu
mehr Verständnis, Sicherheit und Erfahrung in der Pflege mit Migranten. Die
interaktive Arbeit zwischen Pflegeperson und Klient und die gewohnte Umgebung
eines Menschen tragen dazu bei, transkulturelle Pflege zu fördern. Auch der
Migrationshintergrund vieler Pflegepersonen ist ein wichtiges Potenzial für die
transkulturelle Pflege, das erkannt und gezielt genutzt werden muss.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Transkulturelle Pflege Hauskrankenpflege Pflege von Migranten Pflege zu Hause Migration
Autor*innen
Elke Havlicek
Haupttitel (Deutsch)
Transkulturelle Pflege zu Hause
Hauptuntertitel (Deutsch)
Erfahrungen von Pflegepersonen in der Hauskrankenpflege am Beispiel Wien
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
108 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sonja Novak-Zezula
Klassifikation
71 Soziologie > 71.99 Soziologie: Sonstiges
AC Nummer
AC07949791
Utheses ID
6783
Studienkennzahl
UA | 057 | 122 | |