Detailansicht

Bildungsaufstieg zwischen Land und Stadt
eine biographietheoretische Fallstudie zu den Erfahrungen und Aneignungsprozessen von Studierenden aus ländlichen und "bildungsfernen" Milieus im Übergang in das städtische und universitäre Milieu
Mathias Grüner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Bettina Dausien
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.74363
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-27606.56271.811797-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ländliche Regionen weisen aufgrund des niedrigen Bildungsniveaus und des eingeschränkten Zugangs zu höheren Bildungsinstitutionen eine räumliche und milieuspezifische Distanz zu universitären Bildungsangeboten auf. Aus diesem Grund geht die vorliegende Arbeit aus einer biographie- und habitustheoretischen Perspektive der Frage nach, wie Studierende aus ländlichen und bildungsfernen Milieus den Übergang in das städtische und universitäre Milieu erleben und gestalten. Anhand drei biographisch-narrativer Interviews, die dem Forschungsstil der Grounded Theory folgend und unter Berücksichtigung der Prozessualität, Gestalthaftigkeit und Perspektivität von lebensgeschichtlichen Erzählungen ausgewertet werden, zeigt sich, dass diese Studierenden den Übergang individuell erleben und verarbeiten. Hinter der Entscheidung für den Übergang stehen Veränderungswünsche, die auf eine Emanzipation vom Herkunftsmilieu und den damit verbundenen biographischen Entwürfen gerichtet sind. Durch den Zugang zu neuen Erfahrungs- und Deutungsangeboten im neuen Feld werden bisherige Erfahrungen und Perspektiven irritiert, wodurch Fremdheitserfahrungen und Passungsprobleme auftreten. Der Umgang mit diesen Herausforderungen äußert sich in unterschiedlichen Strategien und Verarbeitungsmodi, die auf ein Herstellen von Anschlüssen und die Aneignung des neuen Feldes verweisen. Die Differenzerfahrungen führen in Kombination mit dem Zugang zu neuen Deutungsangeboten auch zu biographischen und habituellen Transformationsprozessen und somit zu einer Veränderung des Selbst. Mit dem Übergang und den Aneignungsprozessen kommt es in unterschiedlichem Ausmaß auch zu einer Distanzierung vom Herkunftsmilieu, welche mit einem erhöhten Konfliktpotential innerhalb der Familie und dem Herkunftsmilieu sowie mit inneren Konflikten verbunden ist.
Abstract
(Englisch)
Due to the low level of education and limited access to higher educational institutions, rural regions have a spatial and milieu-specific distance to academic educational opportunities. For this reason, this study examines from a biographical and habitus-theoretical perspective the question of how students from rural and educationally distant milieus experience and shape the transition to the urban and university milieu. On the basis of three biographical narrative interviews, which are analysed following the research style of grounded theory and taking into account the processuality, shape and perspectivity of life-historical narratives, it is shown that these students experience and process the transition individually. Behind the decision to transition are desires for change that are directed towards emancipation from the milieu of origin and the biographical designs associated with it. Through access to new experiences and interpretations in the new field, previous experiences and perspectives are irritated, which leads to experiences of foreignness and problems with fitting in. Dealing with these challenges manifests itself in different strategies and modes of processing that point to making connections and appropriating the new field. The experiences of difference, in combination with access to new interpretations, also lead to biographical and habitual transformation processes and thus to a change of the self. The transition and the processes of appropriation also lead, to varying degrees, to a distancing from the milieu of origin, which is associated with an increased potential for conflict within the family and the milieu of origin as well as with inner conflicts.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Biographieforschung Übergänge Bildungsaufstieg Bourdieu Habitustransformation Wandlungsprozesse Stadt-Land Grounded Theory
Autor*innen
Mathias Grüner
Haupttitel (Deutsch)
Bildungsaufstieg zwischen Land und Stadt
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine biographietheoretische Fallstudie zu den Erfahrungen und Aneignungsprozessen von Studierenden aus ländlichen und "bildungsfernen" Milieus im Übergang in das städtische und universitäre Milieu
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
209 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Bettina Dausien
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
80 Pädagogik > 80.81 Soziales Umfeld ,
81 Bildungswesen > 81.21 Soziale Ungleichheit im Bildungswesen ,
81 Bildungswesen > 81.80 Hochschulen. Fachhochschulen
AC Nummer
AC16951111
Utheses ID
67890
Studienkennzahl
UA | 066 | 848 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1