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A family affair
die Verwandtschaftsweisungen in den Wiener Stadtbüchern 1395-1421
Ksenia Santa
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichte
Betreuer*in
Christina Lutter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.74118
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-31110.56357.207515-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit geht Fragen zu Handlungsspielräumen weiblicher Personen im mittelalterlichen Wiener Erbrecht nach. Ausgangspunkt der Untersuchung sind die Verwandtschaftsweisungen in den Wiener Stadtbüchern von 1395 bis 1421, von denen mehr als 700 überliefert sind. Verwandtschaftsweisungen waren ein erbrechtliches Instrument zur Festhaltung von Verwandtschaftsbeziehungen in einem öffentlichen Rahmen zu einer Zeit, zu der noch keine obrigkeitlichen Aufzeichnungen zu Herkunft und Familie geführt wurden. Auf Grundlage solcher Weisungen konnten erbrechtliche Ansprüche geltend gemacht werden. Als Interpretationsgrundlage dient die einschlägige Forschungsliteratur zur Stadtgeschichte, zu Gruppen und Zugehörigkeiten, zum Erbrecht im mittelalterlichen Wien sowie die historische Verwandtschaftsforschung zum europäischen Spätmittelalter. Der Gesamtbestand der Verwandtschaftsweisungen in den Wiener Stadtbüchern wurde unter Verwendung der Methoden der Prosopographie und (datenbankgestützten) sozialen Netzwerkanalyse digital erfasst, um anschließend quantitativ und qualitativ ausgewertet zu werden. Der Befund zeigt, dass Frauen innerhalb des geltenden Erbrechts autonom handlungsfähig waren. Es zeigt sich keine Tendenz zur systematischen Bevormundung durch Ehemänner oder andere männliche Verwandte. Vielmehr wird ersichtlich, dass die Klärung erbrechtlicher Ansprüche, welche eine Frau selbst betrafen, auch von ihr selbst, zumeist persönlich, verfolgt wurden – im Falle der Verwandtschaftsweisungen durch Vorbringung von verwandtschaftlichen Beziehungen vor den Wiener Stadtrat.
Abstract
(Englisch)
This study examines the agency of women within the context of medieval Viennese inher-itance law. The analysis is based on more than 700 so-called “Verwandtschaftsweisungen” found in the Viennese city registers (Stadtbücher) from 1395 to 1421. These “Ver-wandtschaftsweisungen”, or kinship references, were a legal instrument for affirming kin-ship relations in a public context at a time when no official records on ancestry were kept. Inheritance claims could be based on such references. The relevant literature on urban history, groups and affiliations, inheritance law in medieval Vienna, and historical research on late medieval European kinship serve as the interpretive framework for this study. The data for the analysis was gathered from the complete collec-tion “Verwandtschaftsweisungen” (kinship references) in the Viennese city registers. It was digitally recorded using the methods of prosopography and (database-supported) social network analysis, and then quantitatively and qualitatively analysed. The findings indicate that, within the framework of the applicable inheritance law, women were able to act autonomously for the most part. There is no evidence of women systemati-cally being under the legal guardianship of their husbands or other male relatives. Rather, it becomes evident that inheritance claims that concerned women were pursued by themselves personally, in most cases by presenting kinship relations to the Viennese city council, thus making use of the instrument of “Verwandtschaftsweisungen” (kinship references).

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Wien Mittelalter Stadtgeschichte Sozialgeschichte Geschlechtergeschichte Frauen Verwandtschaft Erbe
Autor*innen
Ksenia Santa
Haupttitel (Deutsch)
A family affair
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Verwandtschaftsweisungen in den Wiener Stadtbüchern 1395-1421
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
109 Seiten, 183 ungezählte Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christina Lutter
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.33 Hoch- und Spätmittelalter
AC Nummer
AC16924683
Utheses ID
67935
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1