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Psalm 23 in der Vertonung von Alexander Zemlinsky
Timbres einer Theophonie
Georg Schaberger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Katholische Fachtheologie
Betreuer*in
Helmut Jakob Deibl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.74201
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11171.73407.545046-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Theologie hat sich über Jahrhunderte hinweg unterschiedliche Werkzeuge der Philosophie, Sprachwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Archäologie etc. angeeignet, um zu einem tieferen Verständnis des offenbarten Textes zu gelangen und Interpretation zu betreiben. Die Künste, wie bildende Kunst oder Musik werden dabei oftmals als nettes Plus betrachtet, meist jedoch nicht ernst genommen. Diese Diplomarbeit möchte aufzeigen, welchen Wert und Bedeutung Musik als Interpretationswerkzeug für einen biblischen Text haben kann. Dabei wird auf Jean-Luc Nancy’s Aufsatz Zum Gehör zurückgegriffen, der auf die strukturelle Benachteiligung des Hörens in den Geisteswissenschaften hinweist und zu einem Ohrenspitzen anregt, sowie Gianni Vattimos Verständnis von Offenbarung und Interpretation gelauscht. Dabei wird eine Theophonie – ein Neologismus Hennig Schröers – als Hermeneutik der Offenbarung entwickelt. Als erstes Beispiel in der Werkstatt dieser Hermeneutik wird der Psalm 23, als einer der bekanntesten und am meisten rezipierten Psalmen analysiert. Er trägt ein Bekenntnis, wenn nicht vielmehr eine Lebenshaltung des Vertrauens und der Zuversicht in sich. Die beiden vorherrschenden Metaphern – JHWH als Hirte und JHWH als Gastgeber – bilden zwei Seiten einer Medaille: JHWH als der königliche Gastgeber. Die Arbeit zeigt verschiedene Akzente des Psalms auf und unterstreicht die Bedeutung für das spirituelle Leben. Alexander Zemlinsky, der an der Schwelle mehrerer religiöser Traditionen stehende,und zu Lebzeiten kaum beachtete Komponist am Übergang zwischen Spätromantik und der Zweiten Wiener Schule, trägt seine Lebensrealität, Religiosität und Frömmigkeit sensibel in seine Komposition und Interpretation des Psalm 23, der ihn in den dunklen Stunden seines Lebens begleitet hat. In kleinen Details und versteckten Botschaften durch Tonartencharakteristik und Melodietöne, Harmonieverbindungen und -auflösungen ermöglicht er den Klang von Timbres, die beim reinen Lesen des Textes des Psalms nicht aufscheinen würden. Er lädt ein in eine Welt der leisen und nuancierten Töne, die helfen möchte mehr und mehr zu lauschenden Menschen zu werden.
Abstract
(Englisch)
Over centuries, theology has appropriated different tools from philosophy, linguistics, history, archaeology, etc. to achieve a deeper understanding of the revealed text and engage in interpretation. The "arts", such as visual arts or music, are often considered a "nice addition", but they are generally not taken seriously. This thesis aims to demonstrate the value and significance of music as a tool for interpreting biblical texts. In doing so, it draws on Jean-Luc Nancy's essay "Zum Gehör," which highlights the structural disadvantage of "écouter" in the humanities and encourages attentive listening, as well as Gianni Vattimo's understanding of revelation and interpretation. A "theophony" - a neologism coined by Hennig Schröer - is developed as a hermeneutics of revelation. As the first example in the workshop of this hermeneutics, Psalm 23, one of the most well-known and widely received psalms, is analyzed. It carries a confession, if not a way of life, based on trust and confidence. The two predominant metaphors - JHWH as a shepherd and JHWH as a host - form two sides of the same coin: JHWH as the royal host. The work highlights various accents of the psalm and underscores its significance for spiritual life. Alexander Zemlinsky, the multireligious composer who was largely overlooked during his lifetime, bridging the gap between late Romanticism and the Second Viennese School, sensitively incorporates his life reality, religiosity, and piety into his composition and interpretation of Psalm 23, which accompanied him during the dark hours of his life. Through small details and hidden messages conveyed through tonal characteristics, melodic tones, harmonic connections, and resolutions, he allows the emergence of timbres that would not be apparent from simply reading the text. He invites us into a world of soft and nuanced tones that aims to help us become more attentive listeners.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Theophonie Zemlinsky Psalm 23 Gehör Exegese Nancy
Schlagwörter
(Englisch)
Theophony Zemlinsky Psalm 23 Hearing Exegesis Nancy
Autor*innen
Georg Schaberger
Haupttitel (Deutsch)
Psalm 23 in der Vertonung von Alexander Zemlinsky
Hauptuntertitel (Deutsch)
Timbres einer Theophonie
Paralleltitel (Englisch)
Psalm 23 in the setting of Alexander Zemlinsky
Paralleluntertitel (Englisch)
timbres of a theophony
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
125 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Helmut Jakob Deibl
Klassifikation
11 Theologie > 11.34 Exegese. Hermeneutik
AC Nummer
AC16931654
Utheses ID
67944
Studienkennzahl
UA | 011 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1