Detailansicht

Literarische Konstruktionen von Sexarbeiterinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts anhand der Romane "Josefine Mutzenbacher", "Der heilige Skarabäus" von Else Jerusalem und "Tiere in Ketten" von Ernst Weiß
Myriam Katharina Hlatky
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Deutsche Philologie
Betreuer*in
Anna Babka
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.74232
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16727.72940.401854-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird die Figur der Sexarbeiterin zu einem literarischen Konstruktionsschauplatz, auf dem der zeitgenössische Geschlechterdiskurs sowohl Männlichkeit als auch Weiblichkeit verhandelt. Dies geschieht in beiden Fällen über Abgrenzungsmechanismen, in denen die Sexarbeiterin als ein „Anderes“ erschrieben wird. Die vorliegende Masterarbeit untersucht anhand einer diskursanalytisch basierten Dekonstruktion diese Abgrenzungen und vielfältigen Zuschreibungen in ausgewählten österreichischen Romanen, um die die Kategorie ihrer Gemachtheit offenzulegen. Die diskursiven Zuschreibungen, in denen die Sexarbeiterin entweder als das Gegenteil einer „anständigen“, normkonformen oder aber als die pure Essenz der „wahren“ Frau dargestellt wird, stellen Brüche und Risse in der literarischen Konstruktion der Sexarbeiterin dar. Diese eignen sich besonders durch ihre Porosität, Ambivalenz und somit durch ihr subversives Potenzial für eine dekonstruktive Lesart. Folgende Romane, in deren Zentrum Sexarbeiterinnen und deren Konstruktionsmomente stehen, wurden für die Diskursanalyse und Dekonstruktion ausgewählt: Josefine Mutzenbacher, Der heilige Skarabäus von Else Jerusalem und Tiere in Ketten von Ernst Weiß. Die vorliegende Masterarbeit wurde dabei von den folgenden Fragen angeleitet: Wie werden Sexarbeiterinnen auf der literarischen Diskursebene erschrieben, welche Bedeutungen werden ihnen eingeschrieben? Durch welche Abgrenzungen werden diese Bedeutungen hergestellt und inwiefern werden sie als natürlich gegeben inszeniert? Werden Sexarbeiterinnen als ein „Anderes“ in eine Dichotomie zur bürgerlichen Frau konstruiert oder sind sie als eine Zuspitzung des „Wesens der Frau“ und damit in Opposition zum Mann zu verstehen? Lassen sich also über die Sexarbeiterinnenkonstruktion in der Literatur Rückschlüsse auf die Geschlechterkonstruktion des Diskurses an sich ziehen? Sexarbeit als Knotenpunkt von Geschlecht, Sexualität, Ökonomie und nicht selten Klassenzugehörigkeit eignet sich besonders, um die im frühen 20. Jahrhundert so brisante Geschlechterfrage aus einer diskursanalytisch-dekonstruktiven Perspektive zu betrachten, innerhalb derer die einzelnen Fäden des Knoten herausgearbeitet, ihre Verflechtungen rekonstruiert und die Kategorie ihrer Gemachtheit exponiert wurden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Diskurs Diskursanalyse Dekonstruktion Sexarbeit Weiblichkeit Geschlechterdiskurs Sexarbeiterin Konstruktion
Autor*innen
Myriam Katharina Hlatky
Haupttitel (Deutsch)
Literarische Konstruktionen von Sexarbeiterinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts anhand der Romane "Josefine Mutzenbacher", "Der heilige Skarabäus" von Else Jerusalem und "Tiere in Ketten" von Ernst Weiß
Paralleltitel (Englisch)
Literary constructions of sex workers at the beginning of the 20th century: "Josefine Mutzenbacher", "Der heilige Skarabäus" by Else Jerusalem, "Tiere in Ketten" by Ernst Weiss
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
113 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Anna Babka
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe. literarische Motive. literarische Themen
AC Nummer
AC16937246
Utheses ID
68014
Studienkennzahl
UA | 066 | 817 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1