Detailansicht
Extraktivistische Entwicklungspolitik und strukturelle Ungleichheit
eine Analyse geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen im Post-Konflikt Kontext Kolumbiens
Lisa Perl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Julia Sachseder
DOI
10.25365/thesis.74544
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17255.72564.715534-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In Hinblick auf die zunehmende Relevanz von Rohstoffen für die Energiewende stellt sich vermehrt die Frage nach den Auswirkungen extraktivistischer Tätigkeiten auf Menschen und Gesellschaften. Kolumbien, welches bis 2016 von einem bewaffneten Konflikt geprägt war, verfolgt ein solches extraktivistisches Entwicklungsmodell. Dabei war die Aneignung von Ländereien und Ressourcen im Rahmen von Bergbautätigkeiten einer der Hauptgründe für strukturelle Gewalt im kolumbianischen Konflikt und setzt sich bis heute fort. Besonders die Anzahl an geschlechtsspezifischen Gewalttaten gegen Frauen steigt auch im Post-Konflikt-Kontext an. Aufbauend auf diesen Beobachtungen setzt sich diese Arbeit damit auseinander, welche Folgen extraktivistisch ausgerichtete Entwicklungspolitik im Zusammenspiel mit strukturellen Ungleichheiten in Post-Konflikt Kolumbien für geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen hat. Diese Fragestellung wird aus einer feministischen polit-ökonomischen Perspektive behandelt und durch post- bzw. dekoloniale Ansätze ergänzt. Letztere erlauben die Intersektionalität zu Race mitzudenken. Methodisch wurde dieser Arbeit ein transdisziplinärer und iterativer Forschungsprozess zu Grunde gelegt. Die Analyse zeigt, dass das extraktivistische Entwicklungsmodell ein kapitalistisches Wirtschaftsmodell nutzt und braucht, um zu funktionieren. Die darin eingeschriebenen strukturellen Ungleichheiten in Bezug auf geschlechtsspezifische Gewalt sind somit konstitutiv. Gleichzeitig produziert Extraktivismus neue Unsicherheiten, die zu Gewalttaten an Frauen führen können. Es besteht also eine wechselseitige Beziehung, die auch als ein Kreislauf zwischen extraktivistisch ausgerichteter Entwicklungspolitik, struktureller Ungleichheit und geschlechtsspezifischer Gewalt an Frauen beschrieben werden kann. Dieser Kreislauf beeinflusst maßgeblich die Anzahl von geschlechtsspezifischen Gewalttaten an Frauen im Post-Konflikt Kontext Kolumbiens.
Abstract
(Englisch)
In regard to the increasing relevance of raw materials for the energy transition, the question about the impacts of extractivist activities on people and societies is becoming more and more relevant. Colombia, which was marked by armed conflict until 2016, is pursuing such an extractivist development model. In this context, the appropriation of lands and resources through mining activities was one of the main causes of structural violence in the Colombian conflict and continues today. In particular, the number of gender-based acts of violence against women continues to rise in the post-conflict context. Building on these observations, this thesis addresses the consequences of extractivist-oriented development policies interacting with structural inequalities in post-conflict Colombia for gender-based violence against women. This question is addressed from a feminist political economy perspective and complemented by post- / decolonial approaches. The latter allows to think about the intersectionality to race. Methodologically, this work was based on a transdisciplinary and iterative research process. The analysis shows that the extractivist development model uses and needs a capitalist economic model to function. The structural inequalities inscribed within it in terms of gendered violence are thus constitutive. At the same time, extractivism produces new insecurities that can lead to acts of violence against women. Thus, there is a reciprocal relationship that can also be described as a cycle between extractivist-oriented development policies, structural inequality, and gender-based violence against women. This cycle significantly influences the number of acts of gender-based violence against women in the post-conflict context of Colombia.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Extraktivismus Entwicklungspolitik geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen strukturelle Ungleichheiten
Autor*innen
Lisa Perl
Haupttitel (Deutsch)
Extraktivistische Entwicklungspolitik und strukturelle Ungleichheit
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen im Post-Konflikt Kontext Kolumbiens
Paralleltitel (Englisch)
Extractivist development policies and structural inequality
Paralleluntertitel (Englisch)
an analysis of gender-based violence against women in the post-conflict context of Colombia
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
VI, 91 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Julia Sachseder
Klassifikationen
43 Umweltforschung > 43.30 Umweltpolitik ,
57 Bergbau > 57.99 Bergbau. Sonstiges ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.03 Methoden, Techniken und Organisation der sozialwissenschaftlichen Forschung ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein. Sonstiges ,
83 Volkswirtschaft > 83.46 Entwicklungsökonomie ,
89 Politologie > 89.59 Politische Prozesse. Sonstiges ,
89 Politologie > 89.76 Friedensforschung. Konfliktforschung
AC Nummer
AC16975061
Utheses ID
68023
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |