Detailansicht
Spanische Säle im habsburgischen Mitteleuropa als Quellen politischer Geschichte und Kulturgeschichte in der Frühen Neuzeit
Anton Karl Fleckl
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Geschichte)
Betreuer*innen
Friedrich Edelmayer ,
Herbert Karner
DOI
10.25365/thesis.75033
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17603.72473.107776-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In Mitteleuropa, genauer gesagt im Einflussgebiet der Habsburger, entstanden zwischen der Mitte des 16. Jahrhunderts und der Mitte des 18. Jahrhunderts Räume, die als Spanische Säle bezeichnet werden. Es handelt sich dabei um Säle auf Schloss Ambras bei Innsbruck (errichtet ab dem Jahr 1569), in der Prager Burg (errichtet ab dem Jahr 1602), auf Schloss Náchod in Nordböhmen (errichtet ab dem Jahr 1650) und in der Wiener Hofburg (errichtet ab dem Jahr 1700). Diese Räume verfügen zwar über verschiedene Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel Grundriss und Lichtführung, sind jedoch von ihrer Ausstattung her ausgesprochen unterschiedlich. Es ist daher erstaunlich, dass dennoch jeder von ihnen als Spanischer Saal bezeichnet wird. Die älteste gesicherte Bezeichnung als Spanischer Saal finden wir in der Prager Burg. Die Quelle mit der Bezeichnung stammt aus dem Jahr 1621. Für die anderen Spanischen Säle ist die Namenszuschreibung zu unterschiedlichen, teilweise späteren Zeitpunkten geschuldet. Die Frage der Namensgebung, Funktion und Gemeinsamkeiten der Spanischen Säle, ihre Entstehungsgeschichte sowie die Geschichte ihrer Auftraggeber ist das Thema dieser Forschungsarbeit. Für die vorgestellten Säle sind Erzherzog Ferdinand II. von Tirol (Ambras), Kaiser Rudolf II. (Prag), Octavio Piccolomini (Náchod) und Kaiser Leopold I. (Wien) als Bauherren verantwortlich. Schnell kristallisierte sich heraus, dass die Biographie des Octavio Piccolomini ein bisher unbearbeitetes Desiderat darstellt. Daher ist es angebracht, seiner Biographie etwas mehr Platz in dieser Arbeit einzuräumen. Der älteste der Spanischen Säle - jener auf Schloss Ambras - strahlte auch auf fürstliche Residenzen nördlich (Günzburg) und südlich (Sabbioneta) der Alpen aus. Diese beiden Anlagen sowie deren Auftraggeber, Markgraf Karl von Burgau (Günzburg) und Vespasiano Gonzaga (Sabbioneta), sind ebenfalls Gegenstand dieser Untersuchung. Die Beschäftigung mit der Kunstpatronanz Kaiser Leopold I. kann nicht ohne einer Auseinandersetzung mit Schloss Schönbrunn stattfinden. Überlegungen zur Namensfindung von Schloss Schönbrunn vor dem Hintergrund der in der Arbeit ausführlich beschriebenen politischen Verhältnisse stellen eine spannende neue These zur Diskussion.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Barock Frühe Neuzeit Residenzforschung Gedächtnisorte Symbolizität politische Propaganda Repräsentation Hofzeremoniell Galerie Raumtyp dynastisches Gedächtnis Ambras Nachod
Autor*innen
Anton Karl Fleckl
Haupttitel (Deutsch)
Spanische Säle im habsburgischen Mitteleuropa als Quellen politischer Geschichte und Kulturgeschichte in der Frühen Neuzeit
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
304 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Marija Wakounig ,
Werner Drobesch
AC Nummer
AC17035023
Utheses ID
68038
Studienkennzahl
UA | 792 | 312 | |