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Fromms Verständnis von Freiheit im schulischen Kontext
zur gesellschaftlichen Relevanz einer humanistischen Erziehung im österreichischen Schulsystem
Andrea Scheyer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Interdisziplinäre Ethik
Betreuer*in
Gabriele Geml
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.74446
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-19115.72922.979947-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Erich Fromms facettenreiches Verständnis von Freiheit zu beleuchten und die gesellschaftliche Relevanz einer humanistischen Erziehung im österreichischen Schulsystem aufzuzeigen. Fromm beschäftigte sich seinerzeit intensiv mit den negativen Auswirkungen des kapitalistischen Systems auf den modernen Menschen. Die Merkmale des jeweiligen Wirtschaftssystems prägen die Lebensform und werden zu einem entscheidenden Faktor für die Charakterstruktur des Individuums. Freiheit steht in engem Zusammenhang mit dem Individuationsprozess des Menschen. Mit diesem Prozess gehen Gefühle von Einsamkeit, Unsicherheit und Angst einher, denen das Individuum sich stellen muss, wenn es Freiheit im Sinne einer authentischen Verwirklichung der Persönlichkeit erfahren möchte. Wird dieser Prozess der Selbstentfaltung durch Faktoren wie die Art der Erziehung oder gesellschaftliche Erwartungen gehemmt, kann Freiheit zu einer großen Bürde werden. Der Mensch ist nicht frei von inneren und äußeren Bedingungen, aber wie der Mensch seine Freiheit vollzieht, d.h., ob er sich als eigenständig handelndes Subjekt wahrnehmen und sein Dasein aktiv lenken kann, wird wesentlich durch die Charakterorientierung des Einzelnen beeinflusst. Fromms Verständnis von Freiheit und seine humanistische Ethik bieten eine interessante Perspektive für das österreichische Schulsystem. Bildung und Erziehung sollten laut Fromm die moralischen und ethischen Grundlagen der Gesellschaft fördern und junge Menschen auf ihr Leben als verantwortungsbewusste Mitglieder der Gesellschaft vorbereiten. Eine solche Bildung erfordert einerseits einfühlsame Lehrkräfte, andererseits Strukturen, die eine aktive Beteiligung der Schüler und Schülerinnen am Lernprozess ermöglichen. Außerdem kann ein Bildungssystem wesentlich dazu beitragen, Chancengleichheit herzustellen und resilientes Verhalten zu stärken, um psychische Erkrankungen im Jugendalter zu reduzieren. Die Arbeit zeigt auf, dass eine ganzheitliche Bildung nur gefördert werden kann, wenn bildungspolitische Entscheidungen sich am Menschen orientieren und nicht ausschließlich aufgrund von internationalen Rankings getroffen werden. Die Förderung von eigenverantwortlichen Lernprozessen ist zwar mehrfach in den Bildungszielen verankert, die Rahmenbedingungen sind jedoch teilweise konträr. Diese Diskrepanzen sollen durch die vorliegende Arbeit veranschaulicht werden.
Abstract
(Englisch)
The aim of this work is to shed light on Erich Fromm's multifaceted understanding of freedom and to demonstrate the societal relevance of humanistic education within the Austrian school system. Fromm extensively examined the negative impacts of the capitalist system on modern individuals. The characteristics of the respective economic system shape the way of life and become a crucial factor in the individual's character structure. Freedom is closely related to the process of individuation in human beings. This process involves feelings of loneliness, uncertainty and fear, which the individual must confront to experience freedom in the sense of authentic self-realization. When this process of self-development is hindered by factors such as the type of education or societal expectations, freedom can become a heavy burden. Humans are not free from internal and external conditions, but how they exercise their freedom, i.e., whether they perceive themselves as independent agents capable of actively directing their existence, is significantly influenced by their individual character orientation. Fromm's understanding of freedom and his humanistic ethics offer an interesting perspective for the Austrian school system. Education, according to Fromm, should promote the moral and ethical foundations of society and prepare young people to become responsible members of society. Such education requires empathetic teachers as well as structures that facilitate active participation of students in the learning process. Additionally, an educational system can significantly contribute to establishing equal opportunities and strengthening resilient behavior to reduce mental illnesses in adolescence. This paper highlights that holistic education can only be fostered when educational policy decisions are centered around the individual, rather than solely relying on international rankings. While the promotion of autonomous learning processes is embedded in educational goals, the actual framework conditions sometimes contradict this intention. These discrepancies will be illustrated in this paper.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Fromm Freiheit Schulsystem humanistische Erziehung
Schlagwörter
(Englisch)
Fromm freedom school system humanistic education
Autor*innen
Andrea Scheyer
Haupttitel (Deutsch)
Fromms Verständnis von Freiheit im schulischen Kontext
Hauptuntertitel (Deutsch)
zur gesellschaftlichen Relevanz einer humanistischen Erziehung im österreichischen Schulsystem
Paralleltitel (Englisch)
Fromm's understanding of freedom in the context of education
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
99 Seiten : Diagramm
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gabriele Geml
Klassifikation
81 Bildungswesen > 81.00 Bildungswesen. Allgemeines
AC Nummer
AC16958988
Utheses ID
68055
Studienkennzahl
UA | 066 | 641 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1