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Promoting health "otherwise"
culture and infrastructuring as mechanisms of inclusion and exclusion of migrants in an Austrian NGO
Andrea Heisse
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium DDP CREOLE-Cultural Differences and Transnational Processes
Betreuer*in
Janina Kehr
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.74639
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20927.73068.477942-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der österreichische Staat lagert seine Verantwortung für eine angemessene psychosoziale Versorgung von Migrant*innen und Flüchtlingen an den nicht-staatlichen Sektor aus. Über jene NGOs, die diese Versorgung auf sich nehmen, ist jedoch wenig bekannt. Diese Arbeit befasst sich daher mit einer NGO, die ganzheitliche Gesundheitsförderung für Personen mit Flucht- und Migrationserfahrungen anbietet. Auf der Grundlage einer zweimonatigen ethnografischen Feldforschung wird insbesondere der Frage nachgegangen, wie Migrant*innen in die Gesundheitsförderung einbezogen bzw. davon ausgeschlossen werden. Es wird argumentiert, dass es sinnvoll ist, Kultur und Infrastruktur als Ebenen zu analysieren, auf denen Inklusion und Exklusion verhandelt werden. In Anlehnung an STS-Literatur wird die NGO zunächst als „infrastructure of care” konzeptualisiert, was darauf hindeutet, dass Versuche, sich mit anderen Infrastrukturen (z.B. Schulen, Jugendamt) zu vernetzen, mit Visionen zur niedrigschwelligen Gesundheitsförderung verbunden sind. Ferner wird erörtert, wie die Zusammenarbeit mit dem Staat gleichzeitig zur Einbeziehung und zum Ausschluss potenzieller Teilnehmer*innen führen kann. Zweitens wird der Frage nachgegangen, wie Kultur bei der Gestaltung inklusiver Gesundheitsprogramme (un)bewusst eingesetzt wird. So werden die verschiedenen Auffassungen der Kultur besprochen und mit anthropologischen Ansätzen zu Kultur, Moralisierung, Biomedizin und Epistemischer Gewalt in Beziehung gesetzt. Die Arbeit deckt die zugrundeliegenden Wissenshierarchien der Gesundheitsmentor*innen auf und zeigt, wie in der von Peers geleiteten Gesundheitsförderung Vorstellungen des “Anderen” entstehen können, dessen kulturelles Wissen als irrelevant für das psychische Wohlbefinden gilt. Zusammenfassend wird in dieser Arbeit argumentiert, dass Praktiken, die auf die Schaffung von Inklusion abzielen, sei es durch kulturelle Sensibilität oder infrastrukturelle Arbeit, gleichzeitig Mechanismen der Ausgrenzung hervorbringen und mit ihnen koexistieren können.
Abstract
(Englisch)
The Austrian state outsources its mental health care responsibilities for migrants and refugees to the non-governmental sector. So far, little is known about the NGOs that provide this care. This thesis thus looks at an NGO that offers holistic health promotion to people with refugee and migration experiences. Drawing on two months of ethnographic fieldwork, I investigate the practices through which migrants are both included and excluded from the NGO’s health promotion. Specifically, I argue that it is useful to analyse culture and infrastructure as levels on which inclusion and exclusion are negotiated. Drawing on STS literature, I first conceptualise the NGO as an infrastructure of care. Doing so, I suggest that its visions of low-threshold health promotion are inseparable from attempts to collaborate with other infrastructures like schools or the child service office. Here I also reveal how such collaborations with the state can simultaneously lead to the inclusion and exclusion of potential beneficiaries. Second, I give insights into how the NGO’s staff uses culture (un)consciously to create inclusionary health programmes. I then relate these various understandings of culture to anthropological approaches to culture, moralisation, biomedicine, and epistemic violence. This reveals the NGO’s mentors’ underlying hierarchies of knowledge, showcasing how in peer-led health promotion notions of “the other” can arise, whose cultural knowledge is disregarded as irrelevant to mental well-being. In summary, this thesis argues that practices aimed at creating inclusion, whether through cultural sensitivity or infrastructural work, can simultaneously produce and co-exist with mechanisms of exclusion.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
kulturelle Kompetenz strukturelle Kompetenz Infrastruktur Kultur Gesundheitsförderung Gesundheitsversorgung von Migrant*innen epistemische Gewalt illness narratives
Schlagwörter
(Englisch)
cultural competence structural competence infrastructuring culture health promotion migrant health care epistemic violence illness narratives
Autor*innen
Andrea Heisse
Haupttitel (Englisch)
Promoting health "otherwise"
Hauptuntertitel (Englisch)
culture and infrastructuring as mechanisms of inclusion and exclusion of migrants in an Austrian NGO
Paralleltitel (Deutsch)
Gesundheitsförderung "anders"
Paralleluntertitel (Deutsch)
Kultur und Infrastruktur als Mechanismen der Inklusion und Exklusion von Migrant*innen in einer österreichischen NGO
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
111 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Janina Kehr
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft ,
44 Medizin > 44.06 Medizinsoziologie ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein. Allgemeines ,
73 Ethnologie > 73.00 Ethnologie. Allgemeines
AC Nummer
AC16979970
Utheses ID
68078
Studienkennzahl
UA | 066 | 656 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1