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Integration im Österreichischen Bundesheer
eine Studie zur Situation von Migranten der ersten und zweiten Generation
Peter Josef Fußl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Karin Liebhart
DOI
10.25365/thesis.7509
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30139.16825.519159-7
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Integration im Österreichischen Bundesheer ist trotz der offensichtlichen Bedeutung – diese ist
nicht zuletzt auf die in Österreich gültige Wehrpflicht zurückzuführen – ein bisher nur wenig
erforschtes Gebiet. Diese Diplomarbeit untersucht die Situation von Migranten der ersten und
zweiten Generation im Österreichischen Bundesheer. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den
Integrationsprozessen, die während des Präsenzdienstes stattfinden. Dazu wurden quantitative
Umfragen und qualitative Interviews durchgeführt, analysiert und interpretiert. Der theoretische
Teil, der als Grundlage für diese Analyse(n) und Interpretation(en) dient, beinhaltet zwei eigens
erstellte Modelle von Integration, nach deren Gesichtspunkten die erhobenen Daten
analysiert/interpretiert werden: ein Ebenen-Modell und ein Phasen-Modell. Diese gründen auf den
Ansätzen Shmuel N. Eisenstadts, Milton M. Gordons und Hartmut Essers. In Ergänzung werden
alternative Modelle von Annette Treibel dargestellt. Die qualitativen Interviews werden mithilfe
eines rekonstruktiven Ansatzes ausgewertet.
Integrationsprozesse im Österreichischen Bundesheer unterscheiden sich durch einige Faktoren von
Integrationsprozessen außerhalb dieses Systems. So sind es während des Grundwehrdienstes vor
allem die system-immanenten stark hierarchischen Strukturen, die eine Art Besonderheit darstellen.
Wehrdienstleistende Migranten der ersten und zweiten Generation sind zwar ähnlich der
Gesellschaft außerhalb des Bundesheeres mit Differenzierungen und/oder Ablehnungshaltungen
aufgrund der Herkunft, der Hautfarbe, der Religion etc. konfrontiert, diese äußern sich jedoch in
einem anderen Umgang, in der Haltung der Vorgesetzten, einer ungleichen Behandlung etc., denen
die Grundwehrdiener als Unterste der Hierarchie teilweise hilflos ausgesetzt sind und diese
hinnehmen müssen. Die Erfahrungen der befragten Grundwehrdiener fallen dabei konsequent
subjektiv aus. Dies äußert sich insbesondere in Abhängigkeit von Alter, Bildungsniveau, Beruf etc.
der Befragten.
Darüber hinaus ist dem Österreichischen Bundesheer ein gewisses integratives Potential nicht
abzusprechen. So sind es vor allem die sprachliche, personale und soziale Ebene, die hier
Bedeutung haben. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die einzige im Dienst erlaubte Sprache die
deutsche Sprache ist und dass die Grundwehrdiener im Bundesheer soziale Kontakte auf eine Art
knüpfen, die im Leben außerhalb eher unwahrscheinlich ist. Gemeint ist damit, dass die
Grundwehrdiener unabhängig der Herkunft, des Migrationshintergrundes im Allgemeinen, der
Religion etc. „im selben Boot sitzen“ und somit zu einem Umgang miteinander (zumindest im
Dienst) gezwungen werden.
Abstract
(Englisch)
Integration within the Austrian Armed Forces is despite its obvious importance—which can not
least be ascribed to the cumpulsory military service in Austria—little explored to date. This diploma
thesis examines the situation of first and second generation migrants within the Austrian Armed
Forces and focuses on the processes of integration during fulfilling the military service. For this
purpose quantitative surveys and qualitative interviews were performed, analysed and interpreted.
The theoretical part, which functions as basis for afore mentioned analysis and interpretations,
contains two specifically constructed models of integration, whose leading points are decisive for
analysing/interpreting the surveyed material: a layer-model and a phase-model. These are
predicated on the basic approaches of Shmuel N. Eisenstadt, Milton M. Gordon and Hartmut Esser.
In addition alternative models by Annette Treibel are illustrated. The qualitative interviews are
being evaluated with the aid of the so-called reconstructive approach.
Processes of integration within the Austrian Armed Forces differ by several factors from processes
of integration outside this system. During the military service especially the system-immanent
highly hierarchic structures make an exception. Conscripts in basic military service with migratory
background (first and second generation migrants) are confronted with similar differentiations
and/or declining attitudes due to their origin, colour of the skin, religion, appearence etc. as they are
in the society outside the Austrian Armed Forces. Within this system though this mind-set expresses
itself in different approach, in superior's attitudes, in disparate treatment etc., which the conscripts
are partially helplessly exposed to or have to accept them as they are at the bottom-level of the
command hierarchy. Surveyed conscript's experiences thus are consistently subjective—particularly
depending on age, educational level, occupation et cetera.
Beyond that there is a certain integrative potential within the Austrian Armed Forces. Here above all
the linguistical, personal and social levels are relevant in particular. This can be ascribed to the fact,
that German is the only permitted language on duty and that the conscripts in basic military service
establish contacts in a way rather unlikely in life outside the Aurtian Armed Forces. So the
conscripts are regardless of origin, general migratory background, religion etc. in the same boat and
therefore required to deal with each other (at least in the line of duty).
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
integration Austrian Armed Forces migrants recruits
Schlagwörter
(Deutsch)
Integration Österreichisches Bundesheer Migranten Grundwehrdiener
Autor*innen
Peter Josef Fußl
Haupttitel (Deutsch)
Integration im Österreichischen Bundesheer
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Studie zur Situation von Migranten der ersten und zweiten Generation
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
139 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karin Liebhart
AC Nummer
AC07950186
Utheses ID
6812
Studienkennzahl
UA | 300 | | |