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Emotions in political learning
Elisabeth Graf
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Sozialwissenschaften (DissG: Psychologie SoWi)
Betreuer*in
Thomas Götz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.74875
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11344.89232.457614-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Bei der Beschäftigung mit politischen Themen, etwa wenn man mit Freunden über politische Themen diskutiert, die Nachrichten sieht oder auch im Rahmen der politischen Bildung in der Schule, werden häufig Emotionen erlebt. Aus der bildungspsychologischen Forschung gibt es zahlreiche Studien, die belegen, dass Emotionen bedeutend zum Lernprozess beitragen. Es gibt jedoch nur wenige Untersuchungen, die sich mit der Frage befassen, inwiefern Emotionen beim Lernen über Politik, insbesondere im Rahmen der Politischen Bildung, eine Rolle spielen. Basierend auf der Kontroll-Wert Theorie ist es das Ziel dieser Dissertation, Ursachen und Wirkungen von Emotionen zu untersuchen, die während des politischen Lernprozesses erlebt werden. Dabei wurde im ersten Schritt bisherige Forschung zu den Zusammenhängen zwischen Emotionen und politischem Lernen mittels meta-analytischen Methoden zusammengefasst (Studie 1) und im zweiten Schritt Emotionen spezifisch im Kontext Politischer Bildung an Schulen untersucht (Studien 2 und 3). Anhand von Daten aus österreichischen Schulen (AHS, BHS und Berufsschulen) untersuchte ich die distalen (offenes Klassenklima, Studie 3) und proximalen Ursachen (Kontroll- und Wertüberzeugungen, Studie 2) diskreter Emotionen und ihre Assoziationen mit politischem Lernen (z.B. Engagement, Motivation) und Lernerfolgen (politisches Wissen und Beteiligung). Die Ergebnisse stimmten im Wesentlichen mit den Annahmen der Kontroll-Wert Theorie überein: Positiv-aktivierende Emotionen (z. B. Freude, Neugier) wiesen fast immer positive Zusammenhänge zu den untersuchten Ursachen und Wirkungen auf, während negativ-deaktivierende Emotionen (z. B. Langeweile) gegenteilige Zusammenhänge zeigten. Analysen zu negativ-aktivierende Emotionen (z. B. Angst, Wut) ergaben komplexere Zusammenhangsmuster, die Assoziationen waren hier häufig von den untersuchten Ursachen und Wirkungen abhängig. Obwohl die unterschiedlichen Wirkungen dieser Gruppe von Emotionen bereits in früheren Studien hervorgehoben wurden, scheint dies noch mehr für die politische Bildung zu gelten, da sich diese durch ein breites Spektrum an Zielen auszeichnet. Diese Dissertation trägt zu unserem Wissen über akademische Emotionen bei, indem sie die Erkenntnisse auf einen neuen Bereich ausweitet und Aspekte der akademischen Emotionen und der Kontroll-Wert Theorie untersucht, die bisher wenig Beachtung fanden (z. B. negativer Wert und Komponentenstruktur der epistemischen Emotionen in Studie 2, themenbezogene Emotionen und eine Mediation zwischen distalen Ursachen und Ergebnissen in Studie 3). Darüber hinaus erweitert sie unser Verständnis der Rolle von Emotionen für politisches Lernen, indem sie die bisherige Forschung auf die Zielgruppe der Jugendlichen ausweitet, die sich in einer sensiblen Phase ihrer politischen Entwicklung befinden. Insgesamt sind die Ergebnisse von großer Bedeutung für die Förderung von informierter, demokratischer Beteiligung und damit auch für Lehrkräfte im Bereich der politischen Bildung. Das Wissen um die Ursachen und Wirkungen von Emotionen in diesem Kontext kann Lehrenden dabei helfen, eine emotionale Erfahrung zu fördern, die für die Schüler*innen und ihr politisches lernen von Vorteil ist.
Abstract
(Englisch)
When dealing with political matters, such as discussing political issues with friends, watching the news, or during civic education at school, emotions are likely experienced. From research in educational psychology, there is broad evidence that emotions are essential factors in explaining the learning process. However, little research has been conducted to determine which and how discrete emotions are engaged in learning about politics, particularly in the context of civic education. Based on the control-value theory, this dissertation aims to investigate antecedents and effects of emotions experienced during the political learning process. It attempts to first thoroughly synthesize current evidence on the links between emotions and political learning (Study 1) and to provide then novel insights into emotions experienced in civic education (Studies 2 and 3). Using data from Austrian upper secondary schools, I investigate the distal (open classroom climate, Study 3) and proximal antecedents (control- and value appraisals, Study 2) of discrete emotions and their associations with civic learning (e.g., engagement, motivation) and outcomes (political knowledge and participation). The findings substantially match assumptions of the control-value theory: Positive-activating emotions (e.g., enjoyment, curiosity) almost always exhibited positive relations with investigated antecedents and outcomes, while negative deactivating emotions (e.g., boredom) demonstrated the opposite. Negative-activating emotions (e.g., anxiety, anger) resulted in more complex patterns, where associations were frequently dependent on the antecedent and outcome considered. Though the varying effects of this group of emotions have been highlighted in previous studies, it appears to apply even more to civic education, where a wide range of outcomes must be considered. In sum, this dissertation contributes to our knowledge of emotions experienced in the academic setting by extending evidence to a new domain and investigating aspects of academic emotions and the control-value theory, which received little prior attention (e.g., negative value and component structure of epistemic emotions in Study 2, topic emotions and mediation between distal antecedents and outcomes in Study 3). Furthermore, it advances our understanding of the role of emotions for political learning by focusing on adolescents who are in a sensitive phase of their political development. Overall, the findings are highly important for promoting informed democratic engagement and, as a result, for civic education teachers. Knowing about antecedents and effects of emotions in this context can help teachers foster an emotional experience that is beneficial for political learning.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Emotionen Politisches Lernen Kontroll-Wert Theorie Politische Bildung
Schlagwörter
(Englisch)
emotions political learning control-value theory civic education
Autor*innen
Elisabeth Graf
Haupttitel (Englisch)
Emotions in political learning
Paralleltitel (Deutsch)
Emotionen beim Lernen über Politik
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
217 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Maarten Tim Mainhard ,
Ulrike E. Nett
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.34 Lernpsychologie ,
77 Psychologie > 77.46 Emotion ,
81 Bildungswesen > 81.05 Bildungsforschung ,
81 Bildungswesen > 81.51 Lernprozess ,
81 Bildungswesen > 81.77 Sekundarstufe II ,
89 Politologie > 89.52 Politische Psychologie. Politische Soziologie
AC Nummer
AC17014297
Utheses ID
68213
Studienkennzahl
UA | 796 | 310 | 298 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1