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Stancetaking- und Positionierungsaktivitäten im Telegram-Diskurs zur Corona-Impfung
Sabrina Aichinger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Angewandte Linguistik
Betreuer*in
Jürgen Spitzmüller
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.74649
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-15190.06057.854853-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, einen Blick auf Stancetaking- und Positionierungsaktivitäten im Diskurs zur Corona-Schutzimpfung zu werfen. Konkret geht es um die Frage, wie sich Verbreiter*innen ‚alternativer Fakten‘ rund um die Corona-Schutzimpfung im sozialen Netzwerk Telegram positionieren. Es wird davon ausgegangen, dass sie sich als sogenannte ‚Gegen-Expert*innen‘ stilisieren, um sich im Diskurs Gehör zu verschaffen. Diese These beruht auf der Annahme, dass Verbreiter*innen ‚alternativer Fakten‘ bewusst ist, dass Expert*innen aufgrund ihrer sozialen Stellung und ihres Auftretens eine privilegierte Rolle im Diskurs einnehmen. Um ihr ‚Gegenwissen‘ also erfolgreich vorzubringen, versuchen sie, ihren Sprachgebrauch an jenen der Expert*innen anzupassen. Dabei stoßen sie jedoch auf ein Dilemma: Denn einerseits wollen sie ihre eigene Glaubwürdigkeit erhöhen, indem sie ihr Verhalten an das der Expert*innen angleichen. Andererseits müssen sie sich jedoch auch vom klassischen Expertentum abgrenzen. Daher wird angenommen, dass sie zwar ihr Sprachgebrauchsmuster an jenes der Expert*innen anpassen, diese jedoch im selben Zug mithilfe abwertender Ausdrücke diffamieren. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wird auf unterschiedliche linguistische Analysekonzepte zurückgegriffen. Um zu untersuchen, wie mithilfe von Sprache Ähnlichkeiten und Unterschiede zu anderen Akteur*innen hergestellt und Wertungen ausgedrückt werden, wird das Nominationskonzept nach Bellmann (1996) und Girnth (1993, 2015) herangezogen. Um zu analysieren, welche sprachlichen Praktiken genutzt werden, um sich als Teil einer bestimmten sozialen Gruppe bzw. als Inhaber*in einer gesellschaftlichen Rolle darzustellen, wird eine Argumentations- und Toposanalyse durchgeführt. Es wird nicht nur dargestellt, welcher Grundstruktur Argumentationen in der Regel folgen (vgl. Toulmin 1958), sondern auch, wie sich Argumentationen in wissenschaftlichen Diskursen von alltagssprachlichen und öffentlichen unterscheiden. Dabei wird davon ausgegangen, dass wissenschaftliches Argumentieren im Gegensatz zu anderen Formen der Argumentation nicht auf wahrscheinlichen, sondern auf „wahre[n] oder sogar evidente[n] Prinzipien“ (Rapp & Wagner 2004: 18) beruht. Sollte es sich bei den untersuchten Daten nicht um ‚wissenschaftliche‘ Argumentationen handeln, wird herausgearbeitet, welche Topoi ihnen zugrunde liegen (vgl. dazu beispielsweise Kienpointner 1992; Wengeler 2007).

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Diskursanalyse Corona Sprachwissenschaft
Autor*innen
Sabrina Aichinger
Haupttitel (Deutsch)
Stancetaking- und Positionierungsaktivitäten im Telegram-Diskurs zur Corona-Impfung
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
90 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jürgen Spitzmüller
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.40 Angewandte Sprachwissenschaft. Allgemeines
AC Nummer
AC16980297
Utheses ID
68637
Studienkennzahl
UA | 066 | 899 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1