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Körper und Archiv im Polylog
zur Genealogie von Körperlichkeit und Wissensproduktion
Anna Wäger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Betreuer*in
Andrea Braidt
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.74946
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22942.05924.959170-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Relation von Körper und Archiv erstreckt sich vom Archivkonzept als bloßen Wissensspeicher bis hin zu "embodied knowledge" als subversive Praxis gegen die westliche Historiografie. In der Erforschung von Körperlichkeit und Wissensproduktion sind beide Elemente für das jeweils andere konstitutiv. Die Arbeit ist in drei Teile untergliedert: Der erste Teil erforscht die historische Entwicklung des Archivs und hebt anhand des Videoarchivs "The 858 – Archive of Resistance" des ägyptischen Medienkollektivs Mosireen hervor, wie es nicht nur als Speicherort, sondern vielmehr als aktiver Produzent von Wissen agiert und damit Machtstrukturen formt. Der zweite Abschnitt verläuft entlang genealogischer Linien der Autorin, sowie Saidiya Hartmans "Lose Your Mother", vertieft die Festschreibung des menschlichen Körpers im Archiv und wie dieses die Konstruktion von Identität sowie gesellschaftliche Ordnungen beeinflusst. Im dritten Teil wird mit Kate McIntoshs Performance "To Speak Light Pours Out" das widerständige Potential von Körper und Sprache als künstlerische Intervention beleuchtet, die das Archiv neu interpretiert und alternative Formen des Wissens eröffnet. Kann das Archiv ein Werkzeug des Widerstands sein, um die Historien marginalisierter Gruppen sichtbar zu machen und die bestehenden Strukturen der Wissensproduktion zu transformieren? Diese Arbeit ist ein Appell zum aktiven Widerstand gegen die etablierten Machtgefüge des Archivs und zur uneingeschränkten Anerkennung derer, die in der Vergangenheit ausgeschlossen und unterdrückt wurden. Sie betont die gemeinsame Verantwortung all jener, die von den Privilegien des Archivs profitieren und setzt sich für das Dekolonisieren und Queeren des Archivs, für eine Infrastruktur der Fürsorge und eine Ethik des Zuhörens ein, die vielfältige Perspektiven respektiert und integriert.
Abstract
(Englisch)
The relationship between the body and the archive extends from the concept of the archive as a mere repository of knowledge to embodied knowledge as a subversive practice against Western historiography. In the exploration of corporeality and knowledge production, both elements are constitutive of each other. The work is divided into three parts: The first part examines the historical development of the archive and, using the video archive "The 858 — Archive of Resistance" by the Egyptian media collective Mosireen as an example, highlights how it not only serves as a storage place but also actively produces knowledge, shaping power structures. The second section follows along the genealogical lines of the author, as well as Saidiya Hartman's "Lose Your Mother," delving into the fixation of the human body in the archive and how it influences the construction of identity and societal orders. In the third part, through Kate McIntosh's performance "To Speak Light Pours Out," the resistant potential of body and language is illuminated as an artistic intervention that reinterprets the archive and opens up alternative forms of knowledge. Can the archive be a tool of resistance to make the histories of marginalized groups visible and transform existing structures of knowledge production? This work is a call to active resistance against the established power structures of the archive and for the unconditional recognition of those who have been excluded and oppressed in the past. It emphasizes the shared responsibility of all who benefit from the privileges of the archive and advocates for the decolonization and queering of the archive, for an infrastructure of care, and an ethics of listening that respects and integrates diverse perspectives.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Archiv Epistemologie Körperwissen Postkolonialismus Queer-Feminismus Intersektionalität Situiertes Wissen Trauma Aktivismus Performance
Schlagwörter
(Englisch)
archive epistemology embodied knowledge postcolonialism queer-feminism intersectionality situated knowledge trauma activism performance
Autor*innen
Anna Wäger
Haupttitel (Deutsch)
Körper und Archiv im Polylog
Hauptuntertitel (Deutsch)
zur Genealogie von Körperlichkeit und Wissensproduktion
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
99 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andrea Braidt
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.15 Wissenschaftspolitik. Kulturpolitik ,
15 Geschichte > 15.01 Historiographie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.10 Sprache in Beziehung zu anderen Bereichen der Wissenschaft und Kultur ,
20 Kunstwissenschaften > 20.05 Kunst in Beziehung zu anderen Wissenschaftsgebieten ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.98 Mediale Kunst
AC Nummer
AC17024778
Utheses ID
68766
Studienkennzahl
UA | 066 | 583 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1