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Wie wirkt sich kognitionsbiologische Forschung auf das Wohlbefinden von Weißbüschelaffen aus?
Andrea Koller
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) UF Biologie und Umweltbildung UF Geographie und wirtschaftliche Bildung
Betreuer*in
Thomas Bugnyar
Mitbetreuer*in
Ruth-Sophie Sonnweber
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.74687
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26374.05645.115664-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Einsatz von Tieren in der Forschung ist ein ethisch kontroversielles Thema und eine Aufgabe, die viel Verantwortung von versuchsleitenden Personen erfordert, um einen respektvollen und schonenden Umgang mit Labortieren gewährleisten zu können (HONESS und WOLFENSOHN, 2010/NAGUIB UND KRAUSE, 2020). Das „Animal-Welfare“-Konzept im Rahmen von Tierschutz soll helfen, die Lebensqualität und das Wohlbefinden von Labortieren möglichst zu maximieren und Tierleid zu verringern, sodass trotzdem das wissenschaftliche Ziel erreicht werden kann (HONESS und WOLFENSOHN, 2010/BROOM, 2009). Doch was weiß man über das Wohlbefinden von Tieren in Gefangenschaft und in der Forschung? Warum ist es überhaupt wichtig das Wohlbefinden zu evaluieren? Diese Arbeit beleuchtet die Auswirkungen kognitionsbiologischer Forschung im Marmoset Lab der Universität Wien auf das Wohlbefinden von Weißbüschelaffen (Callithrix jacchus). Die Ergebnisse zeigen, dass Forschung unmittelbare negative Effekte auf das Wohlbefinden hat, besonders kurz bevor eine Primatengruppe an der Reihe ist, indiziert durch erhöhtes Stressverhalten. Doch nach der Forschung steigen Indikatoren für Wohlbefinden an, sogar weiter als in der Kontrollbedingung der forschungsfreien Wochenenden. Tageszeitliche Unterschiede deuten auf natürliche Rhythmen hin, wie beispielsweise eine erhöhte gegenseitige Fellpflege und Ruheverhalten mittags. Dies zeigt, dass die Tiere naturnahe Verhaltensweisen ausleben können, was ebenfalls Wohlbefinden indiziert. Weiters könnte die Forschung einen kontrollierten Stressor darstellen und die Tiere bereichern, indem sie sie natürliche Verhaltensmuster nachahmen lässt und kognitive Herausforderungen bietet. Positive Interaktionen mit den Forschenden und positive Verstärkung durch Belohnungen während der Forschung tragen zur positiven Wirkung bei. Es ist entscheidend, die Haltung und Durchführung der Forschung so zu gestalten, dass das Wohlbefinden der Tiere stets im Fokus steht und dass mögliche negative Stressoren minimiert werden können.
Abstract
(Englisch)
The use of animals in research is an ethically contentious issue and a task that places a great deal of responsibility on researchers, to ensure a respectful and humane treatment of laboratory animals (HONESS und WOLFENSOHN, 2010/NAGUIB UND KRAUSE, 2020). The concept of "Animal Welfare" aims to maximize the quality of life and well-being of laboratory animals while minimizing suffering, while also ensuring the scientific objectives to be achieved (HONESS und WOLFENSOHN, 2010/BROOM, 2009). This study examines the impact of cognitive biological research on the well-being of common marmosets (Callithrix jacchus) at the Marmoset Lab of the University Vienna. Research is associated with immediate negative effects on welfare, as indicated by increased rates of stress-related behaviors. This effect was observed especially shortly before group involvement in an experiment. However, after research, positive welfare indicators rise, even surpassing levels of the control-condition on research-free weekends. Diurnal variations of behaviors suggest natural rhythms, for example increased allogrooming at noon, indicating that the marmosets can engage in natural behaviors, enhancing their welfare. Controlled stressors, such as research sessions, could enrich the animals by eliciting a wider range of natural behaviors and offering cognitive challenges. Positive interactions with researchers and positive reinforcement during research contribute to its positive effect. Emphasis should anyways always be on an animal-friendly research design to limit the exposure to negative stressors and enhance welfare in laboratories.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Weißbüschelaffen Krallenaffen Tierwohl Tierversuche Forschungsethik
Schlagwörter
(Englisch)
Common marmoset Callichtrids animal welfare animal testing research ethics
Autor*innen
Andrea Koller
Haupttitel (Deutsch)
Wie wirkt sich kognitionsbiologische Forschung auf das Wohlbefinden von Weißbüschelaffen aus?
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
55 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Thomas Bugnyar
Klassifikation
42 Biologie > 42.66 Ethologie
AC Nummer
AC16987676
Utheses ID
68831
Studienkennzahl
UA | 199 | 502 | 510 | 02
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1