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Neutrality in the Russia-Ukraine War
the case of Austria from a constitutional and international law perspective
Felix Leonhard Müller
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang für Internationale Studien (M.A.I.S.-Lg)
Betreuer*in
Stephan Wittich
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.74685
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-27370.08399.560049-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Vereinbarkeit der österreichischen Neutralität und den daraus hervorgehenden völkerrechtlichen und verfassungsrechtlichen Verpflichtungen im Hinblick auf Unterstützungs- und Sanktionsmaßnahmen im Zuge des Russland-Ukraine-Krieges. Das Ziel der Arbeit ist es, potenzielle Neutralitätsverletzungen Österreichs herauszuarbeiten, um zu beurteilen, ob diese Verletzungen eine neue Qualität erreichen. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wird eine Literaturrecherche zur (österreichischen) Neutralität durchgeführt, dessen wesentliche Ergebnisse anschließend auf die österreichische Fallstudie im Russland-Ukraine-Krieg angewendet werden. Aufgrund der Derogation des Neutralitäts-BVG im Bereich der GASP durch Art. 23j der österreichischen Bundesverfassung können aus verfassungsrechtlicher Sicht keine Verletzungen der Neutralität festgestellt werden. Basierend auf der Feststellung, dass Österreich bis dato völkerrechtlich an die immerwährende Neutralität gebunden bleibt, können eine Unterstützungsmaßnahme für die Ukraine und zwei restriktive Maßnahmen gegen die Russische Föderation als völkerrechtliche Neutralitätsverletzungen identifiziert werden. Dies betrifft 1) den Transport von Kriegsmaterial aus EU-Mitgliedstaaten in die Ukraine über österreichisches Hoheitsgebiet, 2) das Blockieren von ausländischen Vermögenswerten der Russischen Zentralbank und 3) das Waffenembargo gegen die Russische Föderation. All diese Maßnahmen beruhen auf GASP-Beschlüssen. Da sich Österreich in diesen neutralitätskritischen Fällen im Bereich der GASP nicht konstruktiv enthielt, wird geschlossen, dass Drittstaaten keine berechtigte Erwartung auf solch eine konstruktive Enthaltung haben. Womit Österreich die letzte neutralitätsrechtliche Einschränkung im Bereich der GASP glaubwürdig unterminiert. Diese Entwicklung in Kombination mit den bereits erwähnten völkerrechtlichen Neutralitätsverletzungen lassen den Schluss zu, dass die Verletzung der österreichischen Neutralität eine neue Qualität erreicht.
Abstract
(Englisch)
This paper deals with the conformity of Austrian neutrality and its obligations under international and constitutional law with regard to support and restrictive measures in the course of the Russia-Ukraine War. The aim of this paper is to determine potential violations of neutrality law by Austria in order to assess whether these violations reach a new quality. To answer this research question, a literature review on (Austrian) neutrality is conducted and subsequently applied to the Austrian case study in the Russia-Ukraine War. Due to the derogation of the Federal Constitutional Law on Neutrality of Austria in the area of the Union’s CFSP by Art. 23j of the Austrian Constitution, no violations of neutrality are found from the constitutional perspective. After determining that Austrian neutrality remains in effect under international law, one supportive measure for Ukraine and two restrictive measures against the Russian Federation are identified to violate neutrality obligations under international law. This concerns 1) the transport of war material from EU Member States to Ukraine via Austrian territory, 2) the blocking of foreign assets of the Russian Central Bank and 3) the arms embargo against the Russian Federation. All these measures are based on CFSP decisions. With its reluctance to revert to the tool of constructive abstention in these instances, Austria has shown third states that they cannot legitimately expect Austria to make use of constructive abstention. It is here claimed that with such practice, Austria credibly stripped off the last legal limitation of its neutrality within EU CFSP action. This paper argues that this development, in combination with the aforementioned international neutrality violations, warrants the conclusion that the violation of Austria’s neutrality reached a new quality.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Neutralität Österreich österreichisch neutral Verfassung Verfassungsrecht Völkerrecht Recht Russland Ukraine Russland-Ukraine Krieg Verletzung Vereinbarkeit Unterstützungsmaßnahmen Sanktionsmaßnahmen GASP EU immerwährend immerwährende Neutralität Kriegsmaterial Vermögenswerten der Russischen Zentralbank Waffenembargo Russische Föderation GASP-Beschluss
Schlagwörter
(Englisch)
Neutrality Austria Austrian neutral constitution constitutional law international law law Russia Ukraine Russia-Ukraine war violation compatibility conformity support measures sanctions restrictive measures CFSP EU permanent permanent neutrality war material foreign Russian Central Bank assets arms embargo Russian Federation CFSP decision constructive abstention
Autor*innen
Felix Leonhard Müller
Haupttitel (Englisch)
Neutrality in the Russia-Ukraine War
Hauptuntertitel (Englisch)
the case of Austria from a constitutional and international law perspective
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
75 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Stephan Wittich
Klassifikationen
86 Recht > 86.84 Völkerrecht. Allgemeines ,
86 Recht > 86.92 Staaten und Räume im Völkerrecht ,
86 Recht > 86.93 Völkerrechtliche Sondergebiete ,
86 Recht > 86.94 Kriegsrecht. Kriegsverhütungsrecht ,
86 Recht > 86.96 Völkerrecht. Sonstiges ,
89 Politologie > 89.00 Politologie. Allgemeines ,
89 Politologie > 89.73 Europapolitik. Europäische Union
AC Nummer
AC16987468
Utheses ID
68853
Studienkennzahl
UA | 992 | 940 | |
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