Detailansicht

Die Beschulung von Schüler*innen mit Fluchterfahrung an Wiener Schulen
ein Vergleich zwischen Neu-in-Wien-Klassen ab 2015 und KSDU-Klassen ab 2022
Mona Maria Schwitzer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) UF Deutsch UF Französisch
Betreuer*in
İnci Dirim
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.75039
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18087.22737.925154-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit den strukturellen Rahmenbedingungen für Schüler*innen mit Fluchterfahrung an Wiener Schulen in den Schuljahren 2015/16 bis 2022/23. Es wurden leitfadengestützte Interviews mit fünf Lehrpersonen und drei bildungspolitischen Expert*innen geführt und anhand der Methode des offenen Kodierens ausgewertet. Ziel war es herauszufinden, wie sich die Beschulung von Schüler*innen gestaltete, die ab 2015 aus Ländern wie Syrien, Iran, Irak oder Afghanistan nach Österreich flüchteten, und welche schulischen Rahmenbedingungen im Vergleich dazu für Schüler*innen galten, die ab 2022 aus der Ukraine nach Österreich kamen. Anhand einer migrationspädagogischen Perspektive sollte eine empirische Grundlage zur Beschulung von Schüler*innen mit Fluchterfahrung an Wiener Schulen geschaffen werden. Schüler*innen, die ab 2015 aus arabischen und asiatischen Ländern nach Wien kamen, wurden unter anderem in Neu-in-Wien-Klassen beschult. Im Schuljahr 2018/19 lösten die bundesweit umgesetzten Deutschförderklassen diese ab. Im Schuljahr 2022/23 gab es für ukrainischsprachige Schüler*innen KSDU-Klassen, eine Wiener Sonderform von Deutschförderklassen. Es zeigte sich, dass jene Schüler*innen, die ab 2015 nach Österreich kamen, eine größere Heterogenität aufwiesen als jene, die ab 2022 aus der Ukraine flüchteten. Erstere waren aus verschiedenen Ländern, sprachen unterschiedliche Erstsprachen und es gab große Unterschiede bezüglich ihrer vorhergehenden Schulerfahrungen. Neu-in-Wien-Klassen hatten, ebenso wie die anderen segregierenden Klassen, vorrangig das Ziel, Kenntnisse in der Unterrichtssprache Deutsch zu vermitteln. Ihnen fehlten im Gegensatz zu den später einsetzenden Beschulungsmaßnahmen jedoch curriculare Vorgaben. Während die Schüler*innen von Deutschförderklassen zusätzlich am Unterricht in Regelklassen teilnahmen, wurden jene in KSDU-Klassen im Schuljahr 2022/23 ausschließlich segregiert unterrichtet. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Beschulung von Schüler*innen mit Fluchterfahrung an Wiener Schulen je nach den Gegebenheiten des Schulstandorts, der Zahl der Schüler*innen und dem Zeitpunkt ihrer Einschulung unterschiedlich gestaltete. Diese Masterarbeit bietet wichtige Einblicke in die Umsetzung von Beschulungsmaßnahmen für Schüler*innen, die nach Österreich flüchten und zu einem späteren Zeitpunkt als in der Regel üblich neu in das Schulsystem einsteigen. Von besonderem Interesse ist sie insofern für Lehrpersonen, Forscher*innen und Entscheidungsträger*innen der Bildungspolitik.
Abstract
(Englisch)
The present master's thesis focuses on the structural conditions for students with a refugee background in Vienna's schools during the school years from 2015/16 to 2022/23. Semi-structured interviews were conducted with five teachers and three education policy experts and analyzed using the open coding method. The aim was to explore how the education of students who arrived in Austria from countries such as Syria, Iran, Iraq, or Afghanistan after 2015 was organized and what educational conditions compared to students arriving from Ukraine after 2022. Through a migration education perspective, an empirical foundation was established for the education of students with a refugee background in Viennese schools. Students arriving from Arabic and Asian countries to Vienna after 2015, among other measures, were placed in "New in Vienna" classes. In the 2018/19 school year, these were replaced by nationwide implemented German language support classes. In the 2022/23 school year, Ukrainian-speaking students had access to KSDU classes, a Viennese special form of German language support classes. It was evident that students arriving in Austria after 2015 exhibited greater heterogeneity than those who fled from Ukraine after 2022. The former came from different countries, spoke various native languages, and had significant differences in their previous schooling experiences. "New in Vienna" classes, like other segregating classes, primarily aimed to teach knowledge of the German language as the medium of instruction. However, they lacked curricular guidelines in contrast to the later-initiated educational measures. While students in German language support classes additionally participated in regular classes, those in KSDU classes in the 2022/23 school year were exclusively taught in a segregated manner. The results reveal that the education of students with a refugee background in Viennese schools varied depending on the conditions of the school location, the number of students, and the timing of their enrollment. This master's thesis provides crucial insights into the implementation of educational measures for students who flee to Austria and enter the education system at a later time than usual. It is of particular interest to teachers, researchers, and education policy decision-makers.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Beschulung von Schüler*innen mit Fluchterfahrung Neu-in-Wien-Klassen Deutschförderklassen Deutschförderkurse KSDU-Klassen Wiener Schulen Beschulungsmaßnahmen Sprachförderung Sprachförderbedarf Sprachfördermodelle Deutschförderung Migration Segregation segregierte Beschulung Flucht
Schlagwörter
(Englisch)
education of students with a refugee background New in Vienna classes German language support classes German language support courses KSDU-classes language support needs language support models German language support Viennese schools educational measures migration segregation segregated education refugee background
Autor*innen
Mona Maria Schwitzer
Haupttitel (Deutsch)
Die Beschulung von Schüler*innen mit Fluchterfahrung an Wiener Schulen
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Vergleich zwischen Neu-in-Wien-Klassen ab 2015 und KSDU-Klassen ab 2022
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
338 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
İnci Dirim
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft ,
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.14 Organisation von Wissenschaft und Kultur ,
80 Pädagogik > 80.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
80 Pädagogik > 80.36 Erziehung und Gesellschaft ,
81 Bildungswesen > 81.21 Soziale Ungleichheit im Bildungswesen ,
81 Bildungswesen > 81.23 Soziale Prozesse in Ausbildungssituationen ,
81 Bildungswesen > 81.41 Zulassung zu den Bildungsinstitutionen ,
81 Bildungswesen > 81.42 Unterrichtsorganisation. Ausbildungsorganisation ,
81 Bildungswesen > 81.44 Schulbesuch. Studium ,
81 Bildungswesen > 81.70 Bildungssysteme. Bildungsinstitutionen. Allgemeines ,
81 Bildungswesen > 81.76 Sekundarstufe I
AC Nummer
AC17035450
Utheses ID
69112
Studienkennzahl
UA | 199 | 506 | 509 | 02
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1