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Medialer Habitus und Bildungserfolg
eine Untersuchung der Medienbiographien von in Österreich lebenden Menschen mit türkischen Wurzeln
Iris Lab
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Christian Swertz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.74690
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-19587.24610.642929-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Beziehungen zwischen dem heutigen Österreich und der heutigen Türkei reichen weit in die Vergangenheit zurück. Ein Kapitel der gemeinsamen Geschichte sind die türkischen Gastarbeiter, von denen letztlich viele im Land blieben und ihre Familien nachholten, sodass türkeistämmige Menschen heute noch zu den am stärksten in Österreich vertretenen Gruppen ausländischer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger zählen. Die Integration dieser Migrantinnen und Migranten gestaltete sich allerdings schwierig, und bis heute tun sich türkeistämmige Menschen in Österreichs Bildungssystem sehr schwer: Diese Gruppe ist sowohl bei den Schulabbrecherinnen und -abbrechern als auch bei Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf überrepräsentiert, während nur sehr wenige türkeistämmige Menschen in Österreich einen Studienabschluss vorweisen können. Die Mediennutzung, die Medienkompetenz bzw. der mediale Habitus respektive die Medienkultur türkeistämmiger Mitbürgerinnen und Mitbürger unterscheidet sich stark von jener autochthoner Österreicherinnen und Österreicher. Für eine erfolgreiche Partizipation am Bildungssystem ist allerdings eine gute Passung zwischen dem eigenen medialen Habitus und dem in der Schule vorherrschenden unerlässlich, da sonst Fremdheitserfahrungen die Folge sind und nicht selten ein Schulabbruch droht. Im Zuge der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwieweit Medien für eine erfolgreiche Partizipation türkeistämmiger Menschen am österreichischen Bildungssystem verantwortlich zeichnen. Dazu wurden (medien)biographische Interviews mit acht türkeistämmigen Personen der 2. Generation, welche im Vergleich zu ihren Eltern einen Bildungsaufstieg verbuchen konnten, durchgeführt und mittels Qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet, was zu folgenden zentralen Einsichten führte: Die Befragten maßen den Medien bezüglich ihres Bildungserfolgs keine große Bedeutung bei. Wichtiger waren das Erlernen der deutschen Sprache, das (Vor)Lesen, die frühe Förderung, der Kontakt zu Menschen außerhalb der Türkischen Community sowie die im Elternhaus erlebte Unterstützung. Die medialen Habitus der Befragten wiesen eine gute Passung mit jenem der Schule auf, der erlebte schulische Medieneinsatz unterschied sich allerdings stark vom aktuellen (mediengesellschaftlichen) Entwicklungsstand. Dies war für die Befragten offenbar dahingehend von Vorteil, als sie dadurch nicht überfordert waren. Wie sich die Situation in Zukunft für die Betroffenen verändert, wenn schulische Digitalisierungsinitiativen greifen, bleibt abzuwarten.
Abstract
(Englisch)
The relations between today's Austria and today's Turkey reach far back into the past. One chapter of the common history is the Turkish guest workers, many of whom ultimately stayed in the country and brought their families with them, so that people of Turkish origin are still one of the most strongly represented groups of foreign citizens in Austria today. However, the integration of these migrants was difficult, and to this day, people of Turkish origin find it very difficult in Austria's education system: this group is overrepresented among school dropouts as well as among children with special educational needs, while only very few people of Turkish origin in Austria have a university degree. The media use, media competence, media habitus and media culture of citizens of Turkish origin differs greatly from that of native Austrians. For successful participation in the education system, however, a good fit between one's own media habitus and the one prevailing at school is indispensable, as otherwise experiences of foreignness are the consequence and not infrequently there is a risk of dropping out of school. This study investigated the extent to which the media are responsible for the successful participation of people of Turkish origin in the Austrian education system. To this end, (media) biographical interviews were conducted with eight people of second generation origin from Turkey who were able to achieve educational advancement in comparison to their parents and evaluated using qualitative content analysis according to Mayring, which led to the following central insights: The respondents did not attach great importance to the media with regard to their educational success. More important were learning the German language, (pre-)reading, early support, contact with people outside the Turkish community and the support experienced at home. The media habitus of the interviewees showed a good fit with that of the school, but the experienced use of media at school differed greatly from the current level of development (in terms of media society). This was obviously an advantage for the respondents in that they were not overwhelmed by it. It remains to be seen how the situation will change in the future for those concerned when school digitisation initiatives take effect.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
medialer Habitus Gastarbeiter Bildungserfolg Bildungsaufstieg türkeistämmige Menschen in Österreich Medien Medienkultur
Autor*innen
Iris Lab
Haupttitel (Deutsch)
Medialer Habitus und Bildungserfolg
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Untersuchung der Medienbiographien von in Österreich lebenden Menschen mit türkischen Wurzeln
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
230 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Swertz
Klassifikationen
80 Pädagogik > 80.49 Medienerziehung ,
81 Bildungswesen > 81.21 Soziale Ungleichheit im Bildungswesen
AC Nummer
AC16989009
Utheses ID
69127
Studienkennzahl
UA | 066 | 848 | |
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