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Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)
eine Framing-Analyse zur medialen Berichterstattung deutscher Tages- und Wochenzeitungen
Merlin Jona Schmitt
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
René Kuppe
DOI
10.25365/thesis.74743
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22839.23410.448544-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die öffentliche Debatte um das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) wurde kontrovers geführt. Sowohl in der Politik als auch in den Medien wurde das Gesetz aus unter- schiedlichen Perspektiven betrachtet. Diese Studie untersucht die mediale Berichterstattung deutscher Tages- und Wochenzeitungen zum LkSG im Kontext des Framing-Ansatzes von Robert Entman (1993). Dabei wurden drei Hauptziele verfolgt: Erstens wurde analysiert, inwiefern sich in den deutschen Tages- und Wochenzeitungen unterschiedliche redaktionelle Diskurse um das LkSG herausbilden. Zweitens wurde untersucht, welche Frames sich hierbei identifizieren lassen und durch welche Frame-Elemente diese konstituiert werden. Drittens sollten wertende Tendenzen der Zeitungen erkannt werden. Um diese Ziele zu erreichen, wurde die Methode der Framing-Analyse nach Jörg Matthes und Matthias Kohring (2008) angewendet. Hierfür wurde zunächst eine inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz und Rädiker (2022) durchgeführt. Dabei wurden die vier Frame-Elemente (Problemdefinition, Ursachenzuschreibung, moralische Bewertung und Handlungsempfehlung) aus dem Framing-Ansatz von Robert Entman (1993) als Kategorien operationalisiert und deduktiv auf das Datenmaterial angewendet. Anschließend wurde das Kategoriensystem durch induktive Unterkategorien ergänzt. In einem zweiten Schritt wurden die verschiedenen Frame-Elemente mithilfe einer Hierarchischen Clusteranalyse zu Clustern bzw. Frames zusammengeführt. Als Ergebnis der Analyse von insgesamt 100 Zeitungsartikeln aus der Tageszeitung (taz), der Zeit, dem Handelsblatt und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) ergaben sich drei wiederkehrende Frames in Bezug auf das LkSG: der Menschenrechts-Frame, der Konflikt-Frame und der Bürokratie-Frame. Es wurden 20 Variablen zur Problemdefinition, 16 Variablen zur Ursachenzuschreibung, 37 Variablen zu Handlungsempfehlungen und sechs Variablen zur moralischen Bewertung zugeordnet. Auf dieser Grundlage konnten verschiedene redaktionelle Diskurse der Zeitungen beschrieben und wertende Tendenzen abgeleitet werden. Anhand der Frame-Elemente wurde gezeigt, dass die taz und die Zeit hauptsächlich über Menschenrechte, die Verwässerung des Gesetzes und das Scheitern der freiwilligen Selbstverpflichtung der Unternehmen berichten, was auf eine tendenzielle Befürwortung des Gesetzes hinweist. Das Handelsblatt und die FAZ hingegen thematisieren die drohende Bürokratisierung, die Bedrohung des Mittelstandes, die Wettbewerbsnachteile deutscher Unternehmen, die Belastung der Wirtschaft und die Rechtsunsicherheit durch das Gesetz, was auf eine tendenzielle Ablehnung des Gesetzes hinweist.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz LkSG Framing-Analyse Frames Framing Hierarchische Clusteranalyse
Autor*innen
Merlin Jona Schmitt
Haupttitel (Deutsch)
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Framing-Analyse zur medialen Berichterstattung deutscher Tages- und Wochenzeitungen
Paralleltitel (Englisch)
The act on corporate due diligence obligations in supply chains
Paralleluntertitel (Englisch)
a framing analysis of media coverage in German daily and weekly newspapers
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
ii, 117 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
René Kuppe
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.32 Öffentliche Meinung
AC Nummer
AC16992214
Utheses ID
69161
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |