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Focus and topic in Meadow Mari
Johannes Hirvonen
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Allgemeine Linguistik: Grammatiktheorie und kognitive Sprachwissenschaft
Betreuer*in
Daniel Büring
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.75215
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10448.38855.228814-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit ist die erste allgemeine Beschreibung der morphosyntaktischen Markierung von Fokus, Topik und Kontrastivem Topik in der uralischen Sprache Wiesenmarisch. Auf Basis von elizitierten Daten und aktuellen Sprachdaten aus Korpora werden in dieser Arbeit die wichtigsten Arten beschrieben, wie diese informationsstrukturellen Kategorien morphosyntaktisch markiert werden. Informationsfokus auf einzelnen Konstituenten kann im Marischen markiert werden, indem die betreffende Konstituente dem finiten Verb direkt vorangeht. Eine Ausnahme zur üblichen präverbalen Position von Fokus ist Präsentationsfokus, der postverbal auftreten kann. In der gesprochenen Sprache ist jedoch prosodische in situ-Markierung von Informationsfokus die üblichere Strategie. Diese Art von Fokusmarkierung ist unterspezifiziert und kann Fokus in Antworten auf Konstituentenfragen, korrektiven Fokus und Identifikationsfokus markieren. Identifikationsfokus kann außerdem durch einen Pseudocleft markiert werden. Das Wiesenmarische ist in dieser Hinsicht eine recht typische streng rechtshäuptige SOV-Sprache, da Fokus in diesem Sprachtyp üblicherweise direkt präverbal auftritt. Da das Wiesenmarische aber auch über die Möglichkeit verfügt, Fokus in situ zu markieren, kann es nicht als „strict position language“ nach Büring (2016) klassifiziert werden. Topiks sind in der linken Peripherie des marischen Satzes aufzufinden. Subjekttopiks werden in einer Position weit links im Satz platziert, wie auch andere Satzglieder, wenn sie Topiks in einer thematischen Progression sind. Konstituenten werden auch eher als Antezedenten für Nullsubjekte in einem folgenden Satz interpretiert, wenn sie die linkeste Konstituente in einem Satz sind. Satztopiks können des Weiteren über linksversetzte Konstituenten gewechselt werden. Diese sind üblicherweise prosodisch und morphosyntaktisch vom Hauptsatz getrennt. Linksversetzte Topiks können mit einer Topikmarkerphrase manmašte oder mit dem diskursiv gebrauchten 3SG Possessivsuffix -ŽE markiert werden. Im postverbalen Feld wiederum können Konstituenten aus verschiedenen Gründen erscheinen – als nachträgliche Einfälle oder Vervollständigungen des vorigen Satzes sowie als bekannte Topiks. In dieser Position erscheinen Konstituenten auch epiphänomenal als Resultat von Verbverschiebung nach links. Weiters können prosodisch schwere Konstituenten in das postverbale Feld extraponiert werden. Das Wiesenmarische verhält sich im Allgemeinen also auch recht typisch für eine SOV-Sprache, was die Position der Topiks und Nicht-Topiks betrifft. Neben der rein syntaktischen Markierung von Fokus und Topiks verfügt das Wiesenmarische über ein Possessivsuffix der dritten Person Singular, -ŽE, das neben der Besitzmarkierung auch in diskursiven Funktionen gebraucht werden kann. Aus der bisherigen Forschung ist bekannt, dass das Suffix eine kontrastierende Funktion hat. In dieser Arbeit wird gezeigt, dass -ŽE auch einen Wechsel des Satztopiks ohne Kontrast markieren kann. Zusätzlich wird argumentiert, dass einige Funktionen von -ŽE durch strukturellen Einfluss des homophonen russischen Diskurspartikels že erklärt werden können.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Uralische Sprachen Finno-Ugrische Sprachen Informationsstruktur Wortfolge Fokus Topik Kontrastives Topik
Autor*innen
Johannes Hirvonen
Haupttitel (Englisch)
Focus and topic in Meadow Mari
Paralleltitel (Deutsch)
Fokus und Topik im Wiesenmarischen
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
132 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Daniel Büring
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.13 Sprachtypologie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.52 Syntax ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.63 Textlinguistik ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.81 Uralische Sprachen und Literaturen ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.82 Finno-ugrische Sprachen und Literaturen
AC Nummer
AC17059946
Utheses ID
69244
Studienkennzahl
UA | 066 | 867 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1